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Bekannter Juwelier insolvent: Auch Filialen in Deutschland sind betroffen

Insolvenz

Bekannter Juwelier insolvent: Auch Filialen in Deutschland sind betroffen

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    Auch vor der Schmuck- und Uhrenbranche macht die wirtschaftlich schwierige Lage nicht Halt.
    Auch vor der Schmuck- und Uhrenbranche macht die wirtschaftlich schwierige Lage nicht Halt. Foto: Uli Deck, dpa (Symbolbild)

    Egal ob Ohrringe, Halskette oder eine schicke Uhr: Schmuck und Luxuswaren sind gerade als Geschenke besonders beliebt. Das verhindert allerdings nicht, dass auch Unternehmen, die solche Güter vertreiben, in wirtschaftliche Schieflage geraten können. So auch bei dem Luxusunternehmen "Alphagold" aus Linz (Österreich). So bekannt wie Süßwaren-Hersteller Hussel oder der deutsche Weltmarktführer Umeta ist Alphagold hierzulande zwar nicht, dennoch hat die Insolvenz auch Auswirkungen auf deutsche Filialen. 

    Bekannter Juwelier insolvent: Auch Filialen in Deutschland sind betroffen

    Die Alphagold Schmuck- und Uhrenvertriebs GmbH aus Österreich hat Insolvenz angemeldet. Dies geht aus einer Veröffentlichung des Alpenländischen Kreditverbands hervor. Das Sanierungsverfahren soll ohne Eigenverwaltung stattfinden. Dies bedeutet, dass ein Insolvenzverwalter bestellt werden wird, der die Kontrolle über die Vermögenswerte und Geschäftsaktivitäten des Unternehmens übernehmen wird. Das Unternehmen ist seit 33 Jahren im stationären Einzelhandel tätig und auf Schmuck und Uhren spezialisiert. Bekannt ist das Unternehmen durch die Marken "Le Clou" und "Juwelier Reiter", wobei "Le Clou" in München vertreten ist.

    Zuletzt betrieb Alphagold 32 Filialen in Österreich - aber auch zwei in Deutschland und beschäftigte 108 Mitarbeiter. Laut der Mitteilung sehen die Verantwortlichen die Auswirkungen der Corona-Pandemie sowie die veränderten Rahmenbedingungen durch die Digitalisierung seit 2015 als Ursachen für die Insolvenz. 

    Auf die neuen Herausforderungen habe das Unternehmen mit Restrukturierungsmaßnahmen reagiert und mit der Entwicklung eines sogenannten "Digitalen Schaufenster" seien Innovationen vorangetrieben worden. Schon im Herbst 2023 habe man mit Interessenten über den Verkauf des Unternehmens beziehungsweise eine Beteiligung verhandelt.

    Übrigens: Auch eine lange Tradition hat in den Nachwehen der Corona-Pandemie und im Angesicht des Ukraine-Krieges nicht vor wirtschaftlichen Problemen geschützt. So auch bei einem Glashersteller aus Deutschland, der auf eine 120-jährige Geschichte zurückblickt.

    Sanierungsplan für Alphagold steht - Zustimmung der Gläubiger gefordert

    Das Unternehmen verfügt laut Alpenländischem Kreditverband über ein freies Vermögen von 613.000 Euro. Dem stehen jedoch Verbindlichkeiten in Höhe von rund 9,44 Millionen Euro gegenüber. 180 Gläubiger müssten bedient werden. Der ausgearbeitete Sanierungsplan sieht laut Mitteilung eine Quote von 20 Prozent vor, die innerhalb von zwei Jahren zu zahlen ist. Dies bedeutet, dass die Gläubiger aller Voraussicht nach nur einen Teil ihrer Forderungen zurückerhalten werden - nämlich die genannten 20 Prozent des Betrags, den das Unternehmen schuldet. Über den Sanierungsplan soll im Mai 2024 abgestimmt werden. 

    Wie der österreichische Kreditschutzverband (KSV) erklärt, ist eine Weiterführung des Unternehmens zunächst beabsichtigt und auch der Geschäftsbetrieb in den Filialen soll fortgesetzt werden. 

    Übrigens: Besonders die Modebranche war von der jüngsten Insolvenzwelle stark gebeutelt. So muss die Modekette Peter Hahn zahlreiche Stellen abbauen und das Modehaus Rübsamen Filialen schließen. Die große Münchner Modekette Hallhuber ist ebenfalls in Schieflage geraten. Auch Peek & Cloppenburg Düsseldorf sucht nach einem Weg, wie es jetzt weitergeht.

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