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Befeuert Beyoncé die Inflation in Schweden?

Inflation

Beyoncé befeuert die Inflation in Schweden: Was steckt hinter dem Vorwurf?

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    Hier ist Beyoncé bei den Grammys zu sehen. Aktuell wird der Sängerin vorgeworfen die Inflation in Schweden anzutreiben.
    Hier ist Beyoncé bei den Grammys zu sehen. Aktuell wird der Sängerin vorgeworfen die Inflation in Schweden anzutreiben. Foto: Chris Pizzello, picture alliance, dpa, Invision, AP

    Beyoncé hat ihre aktuelle Welttournee Anfang Mai in Stockholm eröffnet. Um die US-Sängerin live zu sehen sind Hunderttausende Fans aus aller Welt in die schwedische Hauptstadt gereist. Vorgestellt hat Beyoné ihr neues Album "Renaissance" und dürfte für die Fans für einige schöne Momente gesorgt haben. Ein schwedischer Volkswirt ist von dem Effekt des Eröffnungskonzerts weniger begeistert. Er sagt, Beyoncé habe die Inflation in Schweden befeuert. Was steckt hinter dem Vorwurf?

    Der Vorwurf erklärt: Wie hat Beyoncé die Inflation in Schweden befeuert?

    Michael Grahn ist Chefvolkswirt der Danske Bank in Schweden und hat der Financial Times gegenüber die Annahme geäußert, Beyoncé hätte mit ihrem Eröffnungskonzert am 10. Mai in Stockholm die schwedische Inflation befeuert. Er sagt: "Beyoncé ist für die zusätzliche Überraschung in diesem Monat verantwortlich. Das ist ziemlich erstaunlich für ein einzelnes Ereignis. Das haben wir noch nie gesehen."

    Doch was meint der Volkswirt damit genau? Weil Beyoncé so viele Fans aus aller Welt nach Stockholm gelockt hätte, hätten Hoteliers das genutzt, um höhere Preise für ihre Zimmer zu verlangen. Sie haben sozusagen das Spiel von Nachfrage und Angebot für höhere Einnahmen genutzt. Weil in Stockholm laut der Financial Times rund 92.000 Menschen auf das Beyoncé-Konzert gegangen sind und viele davon in Hotels - auch außerhalb der Stadt - untergekommen seien, hätte das die Inflation befeuert.

    Grahn nennt das Phänomen den Beyoncé-Effekt. Er sagte der Financial Times, dass man ähnliche Auswirkungen auch von großen Sportveranstaltungen kenne und er deshalb davon ausgehe, dass der Effekt im Juni wieder nachlassen dürfte.

    Beyoncé-Effekt in Schweden: Wie steht es um die schwedische Inflation?

    Wie die Tagesschau berichtet, ist die Inflationsrate in Schweden nur leicht gesunken. Während sie im April noch bei 10,5 Prozent lag, lag sie im Mai bei 9,7 Prozent und damit erstmals seit mehreren Monaten wieder unter der 10-Prozent-Marke. Trotzdem hatten Ökonomen einen weit größeren Rückgang erwartet. Demnach war die sogenannte Kerninflation im Mai nur um 0,2 Prozent zurückgegangen. Dabei handelt es sich Statista zufolge um die Entwicklung der Verbraucherpreise ohne Berücksichtigung der schwankungsanfälligen Preise für Energie und Lebensmittel.

    Als Preistreiber führt das schwedische Statistikamt der Tagesschau zufolge neben einem hohen Zinsaufwand für Immobilienkäufe und Bekleidung insbesondere gestiegene Preise für Hotels und Restaurantbesuche an. Der Behörde nach hätten allein die höheren Preise für Hotels und Restaurants 0,3 Prozentpunkte zur Inflation in Schweden beigetragen. Chefvolkswirt Michael Grahn führt das auf den Beyoncé-Effekt zurück.

    Inflation: Gibt es den Beyoncé-Effekt auch in anderen Ländern?

    Beyoncé hat in Schweden ihre Welttournee gestartet und hat damit laut Grahn die Inflation im Land befeuert. Auch in anderen Ländern ist die US-Sängerin bereits aufgetreten oder tritt noch auf und sorgte der Tagesschau zufolge mit ihrer Tourankündigung nach sieben Jahren Pause schon im Voraus für eine enorme Nachfrage nach Tickets.

    In Deutschland tritt Beyoncé in Köln (15. Juni), Hamburg (21. Juni) und Frankfurt (24. Juni) auf. Muss hierzulange also auch ein Beyoncé-Effekt erwartet werden? Das wird sich zeigen, aber laut Tagesschau hat sich der Effekt in den Inflationsdaten anderer Länder, denen die Sängerin bereits einen Besuch abgestattet hat, nicht gezeigt.

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