Update: Seit Montag, 29. Januar 2024, um 2 Uhr ist der Bahnstreik beendet. Ursprünglich sollte er bis 18 Uhr dauern. Das ist der ursprüngliche Artikel zum Streik:
Der erneute Bahnstreik in Bayern hat heute massive Auswirkungen für Bahnreisende. Der Streik der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) wurde Anfang der Woche angekündigt und dauert noch bis Montag. An dem Tag endet er aber früher als bisher geplant.
Wo wird bei der Deutschen Bahn (DB) gestreikt? Wie lange dauert der GDL-Streik? Und was müssen Fahrgäste sonst noch wissen? Hier bekommen Sie die wichtigsten Infos zum Bahnstreik in Bayern im Januar 2024.
Bahnstreik in Bayern heute: Wie lange dauert der GDL-Streik?
Bereits seit Mittwoch, 24. Januar 2024, um 2 Uhr kommt es auf den Strecken der Deutschen Bahn in Bayern zu Streiks. Der Bahnstreik dauert bis Montag, 29. Januar 2024. Wie die Deutsche Presse-Agentur am Samstag erfuhr, endet er an dem Tag aber nicht erst um 18 Uhr, sondern schon um 2 Uhr morgens.
GDL und DB haben sich auf das frühere Streikende geeinigt. Bis zum 3. März soll es keine neuen Bahnstreiks geben. Die Gewerkschaft und die Deutsche Bahn wollen ab dem 5. Februar wieder verhandeln, berichtet der Spiegel.
GDL-Streik in Bayern aktuell im Januar 2024: Wo wird gestreikt?
Die meisten Reisenden dürften in Sachen Streik bereits erprobt sein. Wie bei jeder anderen Zugverspätung können Sie sich auf bahn.de und in der App DB Navigator über eventuelle Ausfälle auf Ihrer Strecke informieren. Hier hat die Bahn bereits bei den vorangegangenen Streiks recht zügig über Einschränkungen informiert.
Alle Strecken der Deutschen Bahn in Bayern sind von dem Streik bestroffen. Auf ihrer Website informiert die DB Regio Bayern über die aktuelle Betriebslage und legt den Notfallfahrplan dar:
Oberbayern:
- Werdenfels: Stabiles Grundangebot geplant; Garmisch - München (mind. Zwei-Stunden-Takt, tagsüber weitestgehend Eine-Stunde-Takt); Murnau-Oberammergau und Tutzing - Kochel Zwei-bis-Drei-Stunden-Takt; Außerfernbahn Vier-Stunden-Takt; Mittenwald-Innsbruck Zwei-Stunden-Takt
- Ringzug West/ NBS: RB 16: Eine-Stunde-Takt München-Ingolstadt; Zwei-Stunden-Takt Ingolstadt-Treuchtlingen-Nürnberg; RE 16: Zwei-Stunden-Takt Nürnberg-Donauwörth; RE 1: Zwei-Stunden-Takt Ingolstadt-Nürnberg
- München-Passau: Zwei-Stunden-Takt
- ÜFEX RE 22 (mit Zusatzhalten für RB 33) Zwei-Stunden-Takt
- RB 33 Freising-Landshut Komplettausfall
- RE 2 München-Hof: verkehrt ausgedünnt nur zwischen München-Regensburg
- RB 74: Komplettausfall
Allgäu:
- RE 75: Zwei-Stunden-Takt (mit zusätzlichen Halten für RS 7 zwischen Memmingen und Senden)
- RE 7: Zwei-Stunden-Takt Lindau-Buchloe
- RS 71: Zwei-Stunden-Takt Ulm-Weißenhorn
- RS 7: Komplettausfall
- RE 70/76: Komplettausfall
- RE 17: Komplettausfall
- RE 71/73: Komplettausfall
- RE 79: es verkehren wenige einzelne Zugpaare
- RB 94: Komplettausfall
- Mittelschwabenbahn und Außerfernbahn: z.T. Ersatzleistungen mit Bus
Mittelfranken:
- S-Bahn Nürnberg: S1-S4 annähernder Eine-Stunde-Takt, S5 Komplettausfall, S6 Zwei-Stunden-Takt
- Dieselnetz Nürnberg: RB 11: Zwei-Stunden-Takt; RB 12: Ein-bis-Zwei-Stunden-Takt; RB 21: annähernder Eine-Stunde-Takt; RB 30/RB 31: annähernder Eine-Stunde-Takt; RB 61, RB 62, RB 82, RB 91: Komplettausfall; RB 81: Zwei-Stunden-Takt
- RE 50: Komplettausfall
Unterfranken:
- Main-Spessart-Express: RE 54/55 zwischen Zwei-Stunden- und Vier-Stunden-Takt mit zusätzlichen Halten zwischen Bamberg - Würzburg/Gemünden als Ersatz für Ausfall RB 53
- E-Netz Mainfranken: RE 10 Zwei-bis-Drei-Stunden-Takt; RB 53 überwiegend im Ausfall mit Einzelleistungen bis/von Schlüchtern bzw. Vier-Stunden-Takt Würzburg - Bamberg; RB 79 Komplettausfall; RB 85 Zwei-Stunden-Takt
Nordostbayern:
- RE 31: kein Zugverkehr zwischen Hof und Pegnitz
- RE 40: kein Zugverkehr zwischen Schwandorf und Regensburg
- RE 47: kein Zugverkehr zwischen Furth im Wald und Schwandorf
- RE 33: kein Zugverkehr zwischen Marktredwitz und Cheb
- RE 14: weitestgehend zweistündlich Saalfeld-Bamberg / weitestgehend vierstündlich von/bis Nürnberg
- RB 25: weitestgehend zweistündlich Bamberg-Kronach
- RE 20: entfällt zwischen Bamberg und Würzburg
- RE 19: fällt aus
- fast keine Fahrten auf den parallel bedienten Strecken Lichtenfels-Coburg / Coburg-Sonneberg stark ausgedünnt
Bahnstreik aktuell: Was passiert mit meinem Bahn-Ticket?
Wer vom Bahnstreik betroffen ist, kann mit seinem Ticket auch nach dem Streik fahren. In allen Fällen rät die Bahn zu einer Sitzplatzreservierung.
Wer seine Reise nicht verschieben kann, hat übrigens immer die Möglichkeit, bei der Bahn eine Rückerstattung zu beantragen.
Deutsche Bahn und GDL: Darum geht es im Tarifstreit
Erst am 19. Januar hatte die Deutsche Bahn ein neues Tarifangebot vorgelegt, um die GDL wieder an den Verhandlungstisch zu holen. Darin ist unter anderem auch eine Option zu einer Stunde weniger Arbeitszeit für Lokführer und Zugbegleiter ab dem 1. Januar 2026 enthalten. "Mit dem dritten und angeblich verbesserten Angebot hat die Deutsche Bahn AG erneut gezeigt, dass sie ihren bisherige Verweigerungs- und Konfrontationskurs unverdrossen weiter verfolgt - von Einigungswillen keine Spur", hieß es daraufhin in der GDL-Mitteilung.
Die DB hingegen verteidigte ihr Angebot an die GDL. "Die DB setzt auf Kompromisse, die GDL verschärft maßlos den Konflikt", teilte ein Sprecher gegenüber der dpa mit. Wer bei einem neuen Angebot noch nicht einmal an den Verhandlungstisch komme, der handle absolut unverantwortlich.
Das am Freitag präsentierte Angebot der Bahn sieht 4,8 Prozent mehr Geld für die Beschäftigten ab August und weitere 5 Prozent mehr ab April 2025 vor. Zudem ist die Zahlung der Inflationsausgleichsprämie gleich nach einem möglichen Tarifabschluss vorgesehen. Die Laufzeit soll dem DB-Angebot zufolge bei 32 Monaten liegen.
Lokführern und Zugbegleitern bietet die Bahn darüber hinaus an, ab dem 1. Januar 2026 die Arbeitszeit bei gleichem Gehalt von 38 auf 37 Stunden zu reduzieren. Wer sich gegen die Absenkung entscheidet, bekommt gemäß dem Angebot stattdessen 2,7 Prozent mehr Geld. In Summe erhielten die Beschäftigten, die bei der aktuellen Arbeitszeit bleiben, mit dem Angebot brutto 13 Prozent mehr Geld als jetzt. Die GDL fordert 555 Euro mehr pro Monat sowie eine Inflationsausgleichsprämie bei 12 Monaten Laufzeit.
Nun kommt wieder Bewegung in die Verhandlungen, die am 5. Februar fortgesetzt werden sollen.