Wer regelmäßig mit der Bahn reist, hat es aktuell schwierig: Der Bahnstreik der GDL im Januar 2024 legt den Zugverkehr in Deutschland lahm. Begonnen hat er am 24. Januar. Die gute Nachricht für Reisende: Die Züge sollen schneller wieder fahren, als ursprünglich geplant war.
Wie lange dauert der GDL-Streik? Welche Strecken sind betroffen? Und was müssen die Fahrgäste noch wissen? Hier bekommen Sie die Infos zum Bahnstreik heute in Baden-Württemberg.
Bahnstreik in Baden-Württemberg heute: Wie lange dauert der GDL-Streik?
Bereits seit Dienstag wird der Güterverkehr von DB Cargo bestreikt. Am Mittwoch, 24. Januar 2024, um 2 Uhr hat auch der Bahnstreik im Personenverkehr in Baden-Württemberg begonnen. Der Streik sollte ursprünglich am Montag, 29. Januar 2024, um 18 Uhr enden. Wie die Deutsche Presse-Agentur am Samstag erfahren hat, wird er nun aber am Montag um 2 Uhr am Morgen beendet. Demnach haben sich die Deutsche Bahn und die GDL drauf geeinigt, dass es bis zum 3. März keine neuen Streiks gibt und wieder verhandelt werden soll.
Bahnstreik aktuell: Welche Strecken in Baden-Württemberg sind betroffen?
Wie bereits bei den in den vergangenen Wochen vorangegangenen GDL-Streiks kommt es laut einer Mitteilung der DB seit Mittwochnacht zu "massiven Beeinträchtigungen im Fern-, Regional- und S-Bahn Verkehr der Deutschen Bahn". Die Bahn bietet einen Notfahrplan an. Dieser beinhaltet nur ein begrenztes Zugangebot im Fern-, Regional- und S-Bahn-Verkehr der DB.
Eine Mitteilung der DB Regio Baden-Württemberg listet folgende betroffene Linien auf und nennt teilweise Informationen zum entsprechenden Notfahrplan:
- IRE3: Ulm - Lindau / Friedrichshafen - Basel Bad Bf (Zwischen Ulm und Biberach auch die Züge der RS21 nutzen. Einzelne Zugverbindungen)
- IRE6: Stuttgart - Tübingen - Aulendorf /Rottenburg (Neckar) (kein Zugverkehr zwischen Stuttgart und Sigmaringen; Züge der SWEG nutzen, einzelne Zugverbindungen Sigmaringen und Aulendorf und Zwei-Stunden-Takt RB 74 Tübingen - Rottenburg)
- IRE50: Aalen - Ulm (kein Notprogramm, wenn möglich auf Züge der SWEG ausweichen)
- IRE200: Wendlingen - Ulm (Zwei-Stunden-Takt)
- RE2: Karlsruhe - Konstanz (einzelne Zugverbindungen)
- RE4: Stuttgart - Konstanz (kein Notprogramm)
- RE5: Stuttgart - Friedrichshafen (einzelne Zugverbindungen zwischen Stuttgart und Ulm; Wenn möglich auch Züge der Go-Ahead GmbH nutzen; Zwischen Ulm und Biberach auch die Züge der RS21 nutzen.)
- RE7: Karlsruhe - Basel (Einzelne Zugverbindungen, auch Züge der Linien RE2 (Karlsruhe - Offenburg), RB26 (Offenburg - Freiburg) und RB27 (Freiburg - Basel) nutzen.)
- RE14a/b: Stuttgart - Böblingen (Zwei-Stunden-Takt)
- RE55: Donaueschingen - Ulm (einzelne Zugverbindungen)
- MEX 19 / 90: Stuttgart - Schwäbisch Hall-Hessental - Crailsheim (Zwei-Stunden-Takt Stuttgart - Schwäbisch Hall-Hessental)
- RB26: Offenburg - Freiburg(Breisgau) (Drei-Stunden-Takt)
- RB27: Freiburg (Breisgau) -Basel Bad Bf / Neuenburg (Baden) (Drei-Stunden-Takt zwischen Freiburg und Basel, Kein Notprogramm zwischen Müllheim (Baden) und Neuenburg (Baden))
- RB28: Müllheim (Baden) - Mulhouse Ville (kein Notprogramm)
- RB30: Basel Bad Bf - Lauchringen (Drei-Stunden-Takt)
- RB31: Radolfzell - Friedrichshafen (Stunden-Takt)
- RB37: Waldshut -Stühlingen (kein Notprogramm)
- RB42: Donaueschingen - Triberg/Rottweil (kein Notprogramm. Züge der Linie RE2 und SWEG nutzen)
- RB53: Aulendorf - Leutkirch / Wangen(Allgäu) (einzelne Zugverbindungen)
- RB63: Bad Urach - Herrenberg (Kein Notprogramm zwischen Bad Urach und Tübingen, Ein-und-halb-Stunden-Takt zwischen Tübingen und Herrenberg)
- RB74: Pforzheim - Horb - Tübingen (Pforzheim - Horb einzelne Zugverbindungen, Horb - Tübingen guter Zwei-Stunden-Takt)
- RB93: Friedrichshafen - Lindau (Züge der Linie IRE3 nutzen)
- S1 / S10 / S11: Breisach / Endingen - Freiburg - Seebrugg / Villingen (Schwarzw.) (kein Notprogramm zwischen Neustadt(Schwarzw.) und Villingen, kein Notprogramm zwischen Endingen a.K. und Gottenheim, einzelne Zugverbindungen Breisach-Freiburg-Neustadt (Schwarz.))
- S61: Radolfzell - Stockach (einzelne Zugverbindungen)
- RS2 / RS21: Ulm - Biberach(Riß) (Zwei-Stunden-Takt)
In der Mitteilung betont die DB Regio Baden-Württemberg jedoch: "In dieser Situation kann es bei den Notfahrplänen noch zu kurzfristigen Änderungen und Zugausfällen kommen." Außerdem wolle das Unternehmen das geplante Konzept während des Streiks erweitern, falls weitere Ressourcen an Fahrzeugen und Personal zur Verfügung stünden.
Bahnstreik in Baden-Württemberg: Fahren S-Bahnen?
Auch einige (regionale) S-Bahnen werden von der DB betrieben: Dazu zählen in Baden-Württemberg etwa die S-Bahn Stuttgart oder die S-Bahn Rhein-Neckar. Sie könnten ebenfalls bestreikt werden. Laut dem Verkehrs- und Tarifverbund Stuttgart (VVS) sind in Stuttgart die S-Bahnen vom Streik betroffen, lediglich die Stadtbahnen und Busse in der Landeshauptstadt und in den Landkreisen und Regionalzüge der SWEG Bahn Stuttgart, Go-Ahead und WEG fahren in der Zeit. Nach Angaben der Bahn Stuttgart soll die "nachfragestärkste Linie S1 nach Möglichkeit durchgängig in einem Stundentakt" fahren.
Bahnstreik in Baden-Württemberg: Was müssen Reisende beachten?
Was aber, wenn man zwischen Mittwoch, dem 24. Januar, und Montag, dem 29. Januar, unbedingt mit dem Zug fahren muss? Dann sollte man sich genau überlegen, welche Strategie für die geplante Reise die beste ist: Eine Möglichkeit ist es, die Reise zu verschieben. Die Bahn teilte mit, dass alle Fahrgäste, die ihre geplante Reise aufgrund des Streiks der GDL verschieben möchten, ihr Ticket auch zu einem späteren Zeitpunkt nutzen könnten. Die Zugbindung ist aufgehoben.
Dafür muss man kein gesondertes Ticket kaufen. "Das Ticket gilt dabei für die Fahrt zum ursprünglichen Zielort, auch mit einer geänderten Streckenführung", erklärt das Unternehmen. Ebenso ließ sich die Reise auch vorverlegen. Sitzplatzreservierungen könnten kostenfrei storniert werden. Die weiteren tariflichen und gesetzlichen Fahrgastrechte - also etwa eine Ticketerstattung unter den entsprechenden Voraussetzungen - sei weiterhin möglich, so die Bahn.
Bahnstreik in Baden-Württemberg: Sind Go-Ahead und Co. auch betroffen?
Nicht alle Züge in Baden-Württemberg sind vom GDL-Streik betroffen. Die privaten Bahnbetreiber Go-Ahead, SWEG, AVG, RNV und Agilis waren zumindest bei den vergangenen Streiks nicht lahmgelegt. Bei ihren Zügen kam es aber wegen der Infrastruktur teilweise ebenfalls zu Verspätungen und Ausfällen. Auch der Bahn-Konkurrent Flixbus war bei vergangenen Streiks nicht beteiligt - Flixbus und Flixtrain könnten also auch beim Sechs-Tage-Streik fahren.