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Bahn: Bahn-Streik in Baden-Württemberg 2023: Welche Verbindungen waren betroffen?

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Bahn-Streik in Baden-Württemberg 2023: Welche Verbindungen waren betroffen?

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    Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer hat den Bahnverkehr in Baden-Württemberg lahmgelegt.
    Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer hat den Bahnverkehr in Baden-Württemberg lahmgelegt. Foto: Tom Weller, dpa (Symbolbild)

    Die aktuellen Tarifverhandlungen zwischen der Gewerkschaft deutscher Lokomotivführer (GDL) und der Deutschen Bahn (DB) haben schon wenige Tage nach Verhandlungsstart zu den ersten Streiks geführt: Am Mittwochabend und Donnerstag haben unter anderem Lokomotivführer, Zugbegleiter und Werkstattmitarbeiter den Bahnverkehr bestreikt. Neben Strecken in Bayern, sind auch viele Verbindungen in Baden-Württemberg ausgefallen oder nur mit erheblichen Einschränkungen gefahren. Und das, obwohl der jüngste Tarifkonflikt bei der Bahn erst wenige Monate her ist. Was Bahnreisende in

    Bahn-Streik in Baden-Württemberg 2023: Wann wird gestreikt?

    Laut Ankündigung der GDL hat der Streik von Mittwochabend, 22 Uhr, bis Donnerstagabend, 18 Uhr, angedauert. In der Zeit legten die Bahnmitarbeiter ihre Arbeit nieder. Mit Hinblick auf den Verlauf vergangener Bahnstreiks ließ sich allerdings vermuten, dass sich die Aktion auch noch auf den späteren Zugverkehr auswirken wird. Wie die Deutsche Bahn am Freitagmorgen mitteilte, fahren die Züge im Fern- und Regionalverkehr seit Betriebsbeginn wieder nahezu überall nach dem regulären Fahrplan.

    Voraussichtlich bleibt es nicht nur beim Warnstreik in dieser Woche, denn die Tarifverhandlungen werden vermutlich andauern - GDL-Chef Claus Weselsky lehnte sogar einen "Weihnachtsfrieden" ab.

    Bahn-Streik in Baden-Württemberg 2023: Welche Züge wurden bestreikt?

    Die DB schrieb in einer Mitteilung, dass der Bahnverkehr während des GDL-Streiks "bundesweit massiv beeinträchtigt" werde. Betroffen sind demnach sowohl Fern- als auch Regionalzüge der Deutschen Bahn:

    Achtung: Auch einige (regionale) S-Bahnen werden von der DB betrieben: Etwa die S-Bahn Stuttgart oder die S-Bahn Rhein-Neckar. Auch diese Bahnen sind Teil des Warnstreiks, es kommt also auch hier zu Verspätungen und Ausfällen.

    Bahn-Streik in Baden-Württemberg 2023: Was können Reisende tun?

    Wer am Mittwochabend oder Donnerstag unterwegs war, hatte unterschiedliche Optionen. Fahrgäste, die ihre geplante Reise aufgrund des Streiks verschieben möchten, konnten laut der Bahn ihr Ticket zu einem späteren Zeitpunkt nutzen. "Die Zugbindung ist aufgehoben. Das Ticket gilt dabei für die Fahrt zum ursprünglichen Zielort, auch mit einer geänderten Streckenführung", teilt die Bahn mit. Da laut der Bahn der Freitag ein "sehr nachfragestraker Tag" sei und viele Fahrgäste ihre Bahnreise aufgrund des GDL-Streiks auf den 17. November verschoben hätten, rät das Unternehmen "dringend" zu Sitzplatzreservierungen.

    Wer lieber noch vor dem GDL-Streik an sein Ziel kommen wollte, hatte auch hierzu die Möglichkeit, schreibt die Bahn: Die Kunden können eine geplante Reise vorverlegen und bereits im Laufe des Mittwochs früher losfahren. Die Bahn: "In diesem Fall empfehlen wir, die Reise bereits früh am Tag anzutreten, um so sicherzustellen, dass sie vor Streikbeginn um 22 Uhr an ihrem Zielort sind."

    Bahn-Streik in Baden-Württemberg 2023: Welche Züge fahren?

    Die Bahn hat einen Notfallplan für den Fernverkehr aufgestellt, heißt es in einer Mitteilung. Der Streikfahrplan sichere "nur ein sehr begrenztes Grundangebot im Fern-, Regional- und S-Bahn Verkehr", so die DB. Auch im Regionalverkehr Baden-Württembergs sei das Ziel, ein stark reduziertes Angebot aufrechtzuerhalten. Allerdings gibt es dazu nicht überall dieselben Möglichkeiten. Etwa 20 Prozent der bundesweiten Verbindungen sollen im Notfallfahrplan trotz Streik bedient werden, teilte die Bahn vorab mit. Langfristig wolle man wichtige Strecken auch mit einem mehrere Hundert Meter langen XXL-ICE bedienen - etwa an Weihnachten.

    Wie die Bahn am Freitag mitteilte, habe der Notfallplan "während des GDL-Streiks verlässlich funktioniert" und "im Regional- und S-Bahnverkehr konnten teilweise sogar mehr Fahrten angeboten werden als ursprünglich geplant".

    Mit einem kurzfristigen Schienenersatzverkehr (SEV) in Form von Busfahrten wurde nicht geplant. Die DB besitzt nämlich weder eigene Busse noch eigene Busfahrer. Reisende in Baden-Württemberg mussten sich also auf massive Einschränkungen einstellen.

    Es fahren allerdings auch Züge auf den Schienen Baden-Württembergs, die nicht zur Deutschen Bahn gehören. Seit 2019 gibt es etwa die privaten Bahnbetreiber Abellio, die Bodensee-Oberschwaben-Bahn (BOB) und Go Ahead. Diese Unternehmen sind nicht an den Tarifverhandlungen zwischen GDL und BDB beteiligt - deshalb werden sie auch nicht bestreikt. Die Vergangenheit zeigt jedoch, dass auch diese Züge nicht ganz von den Auswirkungen des GDL-Streiks verschont bleiben: Auch hier kann es zu Verspätungen kommen.

    Welche Verbindungen aufrechterhalten werden können und wo es Verspätungen gibt, kann die Bahn derzeit noch nicht genau sagen. Das Unternehmen erklärte aber in einer Mitteilung, dass sie ihre Kunden "so schnell wie möglich" über die Auswirkungen des GDL-Streiks informieren will. Solche Infos gibt es dann auf ihrer Website und in der App DB Navigator sowie über eine kostenlose telefonische Streikhotline unter der Nummer 08000 99 66 33. Dort sollten sich Reisende auch vor Fahrtantritt informieren, rät das Unternehmen.

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