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Saturn: Warum seine berühmten Ringe bald verschwinden werden

Astronomie

Saturns große Täuschung: Warum seine berühmten Ringe bald verschwinden werden

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    Der Saturn verliert seine Ringe - aber nur vorübergehend. Warum verschwinden die Ringe des Planeten?
    Der Saturn verliert seine Ringe - aber nur vorübergehend. Warum verschwinden die Ringe des Planeten? Foto: NASA/JPL/ESA (dpa)

    Wenn wir an die Planeten unseres Sonnensystems denken, fällt vielen schnell der Saturn ein - nicht zuletzt wegen seines Ringsystems. Seine charakteristischen Ringe sind so hell ausgeprägt, wie es bei keinem anderen der acht Himmelskörper sonst der Fall ist. Doch genau diese Ringe sind es, die innerhalb der nächsten Zeit verschwinden sollen. Warum ist das so? Was wird stattdessen zu sehen sein? Und kommen die Ringe wieder? Lesen Sie hier, was es mit dem Verschwinden der Ringe des Saturn auf sich hat.

    Warum verschwinden die Ringe des Saturn?

    Tatsächlich werden die Ringe des Saturn kurzzeitig nicht mehr zu sehen sein - allerdings verschwinden sie nicht wirklich, wie die ESA (European Space Agency) bekannt gibt. Diese werden lediglich zeitweise nicht mehr zu sehen sein. Der Grund dafür ist die Tagundnachtgleiche im Jahr 2025 auf dem Ringplanet. Dieses Phänomen kennt man auch auf der Erde: Zum Zeitpunkt einer Tagundnachtgleiche sind Tag und Nacht - wie der Name bereits verrät - nahezu gleich lang. Dies ist auf der Erde zweimal im Jahr der Fall: Im Frühjahr und im Herbst. Dass es ungefähr genauso lang Tag wie Nacht ist, muss astronomisch gesehen die Sonne exakt über dem Äquator stehen.

    Am 6. Mai 2025 wird dies auch auf dem Planet Saturn geschehen. Im Gegensatz zur Erde tritt eine Tagundnachtgleiche dort nicht zu zwei Zeitpunkten im Jahr auf, sondern etwa alle 15 Erdenjahre - der größeren Umlaufbahn des Saturn geschuldet. Schließlich ist der Ringplanet deutlich weiter von der Sonne entfernt - neuneinhalb mal so weit wie die Erde, heißt es auf der Seite des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt.

    Anfang Mai 2025 trifft das Sonnenlicht dann nicht von oben oder von unten auf die Ringe des Saturn, sondern genau auf deren Rand. Da die Ringe der ESA zufolge mit weniger als einem Kilometer nicht sonderlich breit sind, ist nur noch ein sehr dünnes Band zu sehen. Dabei kann der Eindruck entstehen, dass die Ringe gänzlich verschwunden wären - es handelt sich demnach um eine Art optische Täuschung.

    Die Saturn-Ringe verschwinden - was ist stattdessen zu sehen?

    Wenn eine Tagundnachtgleiche etwa alle 15 Jahre auf dem Saturn auftritt, kann auf Informationen zu diesem Himmelsereignis auf die Daten des letzten Auftretens zurückgegriffen werden. Am 12. August 2009 hat es die astronomische Konstellation zuletzt gegeben. Damals wurde sie vom 13-jährigen Gemeinschaftsprojekt "Cassini" der NASA, der ESA und der ASI, der italienischen Raumfahrtbehörde genauer beobachtet.

    Wie die ESA schreibt, würden die Ringe dabei deutlich dunkler erscheinen, als man es für gewöhnlich kennt. Dies wiederum sorgt dafür, dass andere Objekte und Strukturen außerhalb dieser Ebene heller als normalerweise zu sehen sind. Dadurch fallen Schatten auf die Ringe des Saturns. So werden "mountains" (zu deutsch: Berge) im Ringsystem sowie Monde sichtbar, die sonst verborgen bleiben. Solche Schatten sind Monate vor und nach dieser Tagundnachtgleiche zu sehen.

    In den nächsten Millionen Jahren: Saturn verliert wirklich seine Ringe

    Wie die NASA preisgibt, sollen die Ringe des Saturn aber in weniger als 100 Millionen Jahren tatsächlich verschwinden. Dies klingt zunächst nach einer langen Zeit - verglichen mit der Existenz des Saturn, dauert es bis dahin aber nicht sehr lange: Der Planet ist schließlich über vier Milliarden Jahre alt.

    Die Ringe des Saturn, welche in erster Linie aus Eisbrocken bestehen, werden durch die Schwerkraft des planetaren Magnetfeldes in den Saturn hineingezogen. Wie James O’Donoghue vom Goddard Space Flight Center der NASA auf der Seite der Raumfahrtbehörde zitiert wird, könne dieser sogenannte "Ringregen" in einer halben Stunde ein ganzes Schwimmbecken füllen. 

    Das gesamte Ringsystem solle daher zwar erst in 300 Millionen Jahren verschwunden sein - berücksichtigt man aber auch das Material der Saturnringe, das im Äquator landet, so dauert dies wohl keine 100 Millionen Jahre mehr. Gemessen hat man das im Zusammenhang mit der Cassini-Mission. Hinzuzufügen sei, dass es sich bei diesen Informationen um den aktuellen Forschungsstand handelt und sich diese Erkenntnisse durch mögliche zukünftige Forschungen verändern können.

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