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Aschura 2024 im Islam: Termin & Bedeutung - gibt es schulfrei?

Islam

Aschura 2024 im Islam: Termin und Bedeutung

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    Schiitischer Trauermarsch zum Aschura-Gedenkfest
    Schiitischer Trauermarsch zum Aschura-Gedenkfest Foto: Ameer Al Mohammedaw, dpa

    Aschura ist für viele Muslime weltweit eine besondere Zeit. Besonders bei Schiiten und bei Aleviten wird in diesem Zeitraum an den Tod eines Glaubensführers gedacht.

    Wir erklären Ihnen, was genau dahintersteckt. Hier erhalten Sie alle Informationen rund um den Termin und die Bedeutung der islamischen Feiertage.

    Aschura 2024: Wann ist der Termin in diesem Jahr?

    Mit Aschura wird nicht nur ein einzelner Tag, sondern in der Regel ein Zeitraum von 10 Tagen gemeint. Der Höhepunkt ist der 10. Tag des Monats (daher der Name: "Aschura, bedeutet so viel wie "Zehn"). In diesem Zeitraum und insbesondere am 10. Tag finden die Gedenkrituale statt. 2024 ist der Höhepunkt der Gedenkfeier der 17. Juli.

    Aschura: Was ist die Bedeutung der Gedenkrituale?

    Hintergrund des Gedenkens an Aschura ist die Schlacht von Kerbela. In dieser Kämpfte der Enkelsohn des Islamischen Propheten Mohammeds, der für die Schiiten dritte Imam, Husain ibn Ali, gegen den Kalifen Yazid I. Hintergrund der Schlacht war, dass Mohammeds Erbe dem Kalifen keine Treue schwören wollte, da er dessen Lebensstil ablehnte und seine Herrschaft für illegitim hielt. Den Erzählungen nach soll er in der Nähe der Stadt Kerbela mit nur 72 seiner Unterstützer gegen eine tausende Mann starke Übermacht gekämpft haben.

    Der Tod von Husain ibn Ali und der meisten seiner männlichen Verwandten ist für die Schiitische Glaubensauslegung des Islam ein traumatisches Ereignis. Diesem Ereignis gedenken viele Muslime noch heute und trauern um den Tod des Märtyrers. Diese Trauer um den Tod und das Martyrium von Husain sind zu konstituierenden Elementen der Schiitischen Glaubenslehre geworden. Daher hat der Kampf gegen einen übermächtigen, ungerechten Herrscher bis heute eine große politische Mobilisierungskraft. So nahm die islamische Revolution im Iran während der Aschura-Feierlichkeiten ihren Anfang.

    Das sind die Bräuche an Aschura

    An den Tagen von Aschura wird im Gegensatz zu Ramadan meistens nicht gefastet. Stattdessen gibt es einige Trauerrituale, die durchgeführt werden. Dazu zählen:

    • Sinezani: Hierbei handelt es sich um öffentliche Prozessionen, bei denen sich die Teilnehmer auf die Brust schlagen oder sogar selbst geißeln. Das zu Verletzungen führende Selbstgeißeln wird jedoch von den meisten schiitischen Gelehrten abgeleht.
    • Rouze-chani: Ein Redner erzählt von Husain und dessen Martyrium, um die Erinnerung daran wachzuhalten.
    • Taziye: Die Schlacht von Kerbela wird wie ein Theaterstück nachgestellt.

    Aschura: Gibt es schulfrei an den Gedenktagen?

    Aschura ist kein gesetzlicher Feiertag in Deutschland. In vielen Bundesländern haben Schülerinnen und Schüler aber die Möglichkeit, sich vom Unterreicht befreien zu lassen - zumindest für einen Gottesdienst. Um schulfrei zu bekommen, muss das schriftlich beantragt werden. Wenn Schüler noch nicht volljährig sind, müssen das die Eltern übernehmen.

    Weitere wichtige islamische Feiertage sind:

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