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Anne Hidalgo: Kämpferische Gastgeberin der Olympia 2024

Olympische Spiele

Anne Hidalgo ist die Gastgeberin der Olympischen Spiele

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    Die Pariser Bürgermeisterin Anne Hidalgo ist vergangene Woche in der Seine geschwommen.
    Die Pariser Bürgermeisterin Anne Hidalgo ist vergangene Woche in der Seine geschwommen. Foto: Michel Euler, dpa/AP

    Ihren großen Olympia-Moment hatte Anne Hidalgo bereits in der vergangenen Woche in einem Tauchanzug im Fluss ihrer Stadt. Strahlend posierte die Pariser Bürgermeisterin für die Kameras in der Seine, kraulte sogar ein paar Meter darin. „Alle behaupteten, dass es unmöglich ist, wir haben es gemacht“, rief sie triumphierend.

    Bis zuletzt galt es als fraglich, ob es gelingen würde, die Wasserqualität derart zu verbessern, dass olympische Wettbewerbe in der Seine ausgetragen werden können. Und auch wenn Hidalgos persönlicher Verdienst am Gelingen dieser Herausforderung gering ist – sie zelebrierte ihn öffentlichkeitswirksam.

    Autos drängte die Pariser Bürgermeisterin aus der Stadt

    Als Stadtoberhaupt wird die 65-Jährige die Gastgeberin der Olympischen Spiele sein. Seit zehn Jahren ist Hidalgo im Amt. Zuvor war sie die rechte Hand ihres Vorgängers, des Sozialisten Bertrand Delanoë, dessen ambitionierte Verkehrspolitik sie weiterführt. Mit Unterstützung ihrer links-grünen Mehrheit im Stadtrat und gegen viel Widerstand der Autolobby, der Geschäftsleute und der konservativen Opposition ließ sie die Schnellstraßen an den Seine-Ufern für den Verkehr sperren und beschloss etliche Maßnahmen, um Autos aus der Stadt zu drängen und so die Luftqualität zu verbessern. „Ich möchte später auf der guten Seite der Geschichte stehen“, erklärte sie ihr Engagement. Die Stadt hat sich tiefgreifend verändert, bietet nun mehr Raum für Fußgänger und Radfahrer.

    Zwar wurde die in Spanien geborene Politikerin 2020 wiedergewählt, doch als beliebt gilt sie nicht. Zu stur, zu sehr Einzelkämpferin. Medien gewährt sie nur selten Interviews. Bei den Präsidentschaftswahlen 2022 fuhr sie für die sozialistische Partei das schlechteste Ergebnis aller Zeiten ein: 1,75 Prozent.

    Auch eine Affäre um eine umstrittene Reise kann Hidalgo nichts anhaben

    Doch Rückschläge können der zweifachen Mutter, deren Ehemann Marc Germain ebenfalls Politiker ist, kaum etwas anhaben. Auch nicht die laufenden Vorermittlungen wegen des Verdachts des Missbrauchs öffentlicher Gelder nach einer umstrittenen Reise Hidalgos im vergangenen Herbst nach Tahiti. Offiziell sollte sie dort mit einer Delegation aus dem Rathaus die olympischen Anlagen für die Surf-Wettbewerbe besichtigen. Doch sie sagte den Haupttermin ab, nicht aber den privaten Teil der Reise, um ihre Tochter auf einer Nachbarinsel zu besuchen. Geschätzte Gesamtkosten für die Stadt: 60.000 Euro. Doch dieser politische Ärger wird Hidalgo nicht davon abhalten, als stolze, durchaus mitreißende Gastgeberin dieser Spiele aufzutreten.

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