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Analogkäse: Zum Glück wissen viele nicht, was drinsteckt

Ernährung

Analogkäse: Zum Glück wissen viele nicht, was drinsteckt

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    In Fertigprodukten befindet sich oft Analogkäse.
    In Fertigprodukten befindet sich oft Analogkäse. Foto: Jens Büttner, dpa (Symbolbild)

    Was ist eigentlich Analogkäse? Der Duden definiert Analogkäse als ein "dem Käse ähnliches, aber nicht hauptsächlich aus Milch hergestelltes Nahrungsmittel". Alternative Bezeichnungen für Analogkäse sind Käseersatz, Kunstkäse, Käseimitat oder Käsesurrogat. Aber was genau hat es damit eigentlich auf sich? Was steckt in Analogkäse drin? Und ist die Käse-Alternative gesund?

    Analogkäse: Was steckt drin?

    Nicht alle Arten von Analogkäse sind gleich hergestellt, deswegen kann keine allgemeine Aussage darüber getroffen werden, was in ihnen drinsteckt. In den meisten Analogkäse-Arten stecken laut dem Portal fairment.de die folgenden Zutaten:

    • pflanzliche Fette
    • pflanzliches Eiweiß
    • Stärke
    • Milchpulver
    • Zusatzstoffe: beispielsweise Geschmacksverstärker, Farbstoffe, Aromen und Emulgatoren

    Der Grund, warum es Analogkäse gibt, ist die deutlich billigere und vor allem schnellere Produktion. Während echter Käse mehrere Monate lang reifen muss, ist das bei Analogkäse nicht nötig. Außerdem sind bei Analogkäse das Schmelzverhalten und die Hitzebeständigkeit besser als bei echtem Käse, wie das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit erklärt.

    Entgegen der weit verbreiteten Meinung ist Analogkäse nicht gesundheitsschädlich. Es fehlt dem Käseersatz zwar meistens an Kalzium, was echte Milchprodukte liefern und wichtig für einen gesunden Körper ist und enthält die deutlich ungesünderen gesättigten Fettsäuren, aber kann dennoch guten Gewissens verzehrt werden. Den Geschmack erhält der Analogkäse nicht wie echter Käse durch einen monatelangen Reifeprozess, sondern durch zugefügte Aromastoffe, wie die Stiftung Warentest erklärt.

    Analogkäse: Besonders in der Gastronomie und bei Fertig-Lebensmitteln beliebt

    Analogkäse wird besonders gerne in der Gastronomie und bei sogenannten Convenience-Produkten verwendet, also Tiefkühl-Fertigprodukten wie Tiefkühlpizza oder Lasagne. Hier kommt das gute Schmelzverhalten des Analogkäses gut zur Geltung. Auch bei überbackenen Käsebrötchen bei Bäckereien wird oft Analogkäse statt echtem Käse verwendet.

    Seit 2014 sind Lebensmittelhersteller und Gastronomie-Konzerne verpflichtet, Analogkäse sichtbar kenntlich zu machen, also auf der Verpackung oder der Speisekarte, wie die taz berichtet. Das Wort "Käse" darf dabei überhaupt nicht vorkommen, weshalb man im Supermarkt auch nirgendwo "Analogkäse" kaufen kann. "Käse" darf nur aus Milch hergestellt werden, "Ziegenkäse" nur aus Ziegenmilch und "Schafskäse" nur aus Schafsmilch. Die Hersteller von Analogkäse verwenden dann lieber Namen wie "Pizza-Mix" oder "Bäckermischung".

    Neben der deutlichen Benennung auf der Verpackung müssen auch die genauen Inhaltsstoffe auf der Verpackung aufgelistet werden. Tückisch sind hier die häufigen Mischprodukte aus echtem Käse und Analogkäse, weil dort bei den Inhaltsstoffen neben dem Käse auch die zusätzlichen Inhaltsstoffe stehen. So können Kunden schnell denken, dass sie echten Käse essen, obwohl eigentlich auch Analogkäse dabei ist, wie die Supermarktkette Edeka auf ihrer Website erklärt.

    Was unterscheidet Analogkäse von veganem Käse?

    Ist Analogkäse dann nicht einfach veganer Käse? Die Antwort lautet: nicht unbedingt. Analogkäse kann durchaus vegan sein, wenn zum Beispiel kein Milchpulver bei seiner Herstellung verwendet wurde. Allerdings ist das häufig nicht der Fall. Genauso wie Analogkäse darf veganer Käse allerdings auch nicht "Käse" genannt werden. Das Praktische: Vegane Käsealternativen, zum Beispiel veganer Frischkäse, lassen sich auch ganz einfach zuhause zubereiten.

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