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Ampeln und Erziehung: Wie deutsche Regeln wanken

Glosse

Bei Grün über die Straße gehen – und bei Rot auch?

Tilmann Mehl
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    Die rote Ampel war bislang das Zeichen für Stillstand. Künftig könnte sich das ändern.
    Die rote Ampel war bislang das Zeichen für Stillstand. Künftig könnte sich das ändern. Foto: Julian Stratenschulte, dpa

    Die drei einzigen Regeln für Vorschulkinder: Vor dem Gang ins Bett die Zähne putzen, nach dem Toilettengang die Hände waschen, über die Ampel nur bei Grün gehen. Verstöße sind einzig mit elterlicher Erlaubnis gegen den ersten Grundsatz erlaubt (und auch nur weil Mama und Papa spätabends keine Lust auf Gezicke haben). Was hinter der geschlossenen Türe des WCs passiert, bleibt hinter der geschlossenen Türe des WCs. Muss jeder Nachwuchs-Outlaw selber wissen, wie sein Gewissen mit dem Gesetzesbruch und das Immunsystem mit mangelnder Hygiene umgehen.

    Über eine rote Ampel zu gehen aber ist eines der letzten Tabus für Kinder. Zumindest in Deutschland. Andernorts hingegen werden Kreuzungen von Fußgängern geflutet, obwohl das signalrote Männchen deutlich darauf hinweist, dass eine Stehpause angemessen wäre. Der Deutsche aber ist kein Italiener. Oder US-Amerikaner. In New York beispielsweise werden grün und rot als freundliche Hinweise verstanden. Zwar stand es bislang Ordnungshütern offen, Bußgelder gegen das unerlaubte Überqueren der Straße zu verhängen, allerdings verzichteten sie meist darauf. Künftig ist es sogar erlaubt, die rote Ampel zu missachten – sofern kein Auto naht. Verrückt.

    Fußgängerverband fordert neue Regel für die Ampel

    Der Fußgängerverband „Fuss e.V.“ fordert nun das gleiche Vorgehen für deutsche Straßen. Wie aber dann Kindern den Unterschied zwischen Recht und Unrecht näher bringen? Am Ende muss noch an die Eigenverantwortlichkeit des Nachwuchses appelliert werden. Irre. Deutschland gerät aus den Fugen. Was wohl als Nächstes kommt? Im Ikea gegen die Laufrichtung wandeln? Draußen nur Tässchen? Regeln sind dafür da, um den Spaß unter Kontrolle zu halten. Weiß doch jedes Kind.

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    4 Kommentare
    Jochen Hoeflein

    Das würde die linken und grünen Systemveränderer aller Couleur sicher freuen- wenn Fussgänger und Radfahrer einfach rote Ampeln ignorieren dürfen. Ok in IT ist es üblich, dass man bei roter Ampel als Fussgänger die Strasse trotzdem überquert - aber auf eigene Gefahr und nachdem sich vergewissert hat , dass kein Fahrzeug im Anmarsch ist. Was für ein sinnleerer Artikel !!!

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    Martin Goller

    Nennt man Glosse, steht auch drüber. Vielleicht findest du jemanden der dir das mit vielen bunten Stiften und Handpuppen zeigen kann.

    Walter Koenig

    >>Was für ein sinnleerer Artikel !!! << Ihr Beitrag toppt ihn aber um Längen!

    Markus Wagner

    Das Problem ist: Es interessiert nicht ob die Ampel grün oder rot zeigt, schon jetzt. Aber nicht nur wenn kein anderer Verkehr naht. Es wird mittlerweile vor den Augen von Kindern, ohne nach links zu schauen, auch bei Gleisen und Andreaskreuz nicht nur bei Rotlich gegangen, sondern auch gefahren, von Radlern, E-Rollerfahrern, und Lenkern von Kfz, inkl. Schulbusfahrern. Sehe ich jeden Tag. Selbst die herannahende Tram, die je nach Beladungszustand 48- 71t wiegt, 50km/h fährt und vor allem jetzt, in dieser Jahreszeit einen verdammt langen Bremsweg hat und garantiert nicht ausweichen wird, wird konsequent ignoriert. Für's Klingeln gibt es dann noch den Stinkefinger oder ähnliches. Die Leute kapieren nicht einmal, dass sie sich mit solchen Aktionen regelmäßig in akute Lebensgefahr begeben.

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