Amok-Alarm in Bremerhaven: Am Lloyd-Gymnasium an der Grazer Straße in Bremerhaven-Mitte kam es am Donnerstagmorgen zu Schüssen. Eine Frau ist dabei verletzt worden. Wie Oberstaatsanwalt Oliver Constien bei einer Pressekonferenz am Nachmittag mitteilte, handele es sich bei der Verletzten um eine ältere Mitarbeiterin der Schule. Sie wurde ins Krankenhaus gebracht, offenbar befinde sie sich noch nicht außer Lebensgefahr und konnte nicht befragt werden. Der Täter wurde von der Polizei festgenommen und soll noch am Donnerstagabend einem Haftrichter vorgeführt werden. Gegen ihn werde nun wegen versuchten Mordes ermittelt. Er schweige derzeit zu seiner Tat. Die Ermittler gehen von einem Einzeltäter aus, es bestünde keine Gefahr mehr.
Bremerhaven: Schüsse ließen Schülerin aufhorchen - sie rief die Polizei
Der mutmaßliche Täter ist laut Staatsanwaltschaft 21 Jahre alt. Ob eine Verbindung zwischen ihm und der verletzten Frau besteht, sei derzeit noch unklar. Der junge Mann sei um 9.15 Uhr in das Schulgebäude eingedrungen. Dann seien Schüsse gefallen. Eine Schülerin habe die Polizei über die Schüsse informiert. Die Schülerin habe sich gerade auf der Toilette befunden und von dort aus die Schüsse vernommen. Die Polizei sei daraufhin mit starken Kräften an das Gebäude gerückt. Der Täter konnte dann unweit des Schulgebäudes an einer Kreuzung festgenommen werden, er stellte sich der Polizei. Er sei mit einer Armbrust, einer Schreckschusswaffe und zwei Messern bewaffnet gewesen. Laut Staatsanwaltschaft habe möglicherweise eine "psychologische Disposition" beim mutmaßlichen Täter zur Tat beigetragen. Die Ermittler durchsuchten das Umfeld des Verdächtigen, um Hinweise auf sein Motiv zu erlangen.
Schüsse am Lloyd-Gymnasium in Bremerhaven: Mutmaßlicher Täter stellte sich der Polizei
Im Internet kursiert ein Video, das zeigen soll, wie sich der mutmaßliche Täter stellte. Darauf ist zu sehen, wie ein Mann an einer Kreuzung in der Nähe der Schule sitzt, neben ihm liegt offenbar eine Armbrust auf dem Boden. Er legt sich auf den Bauch und verschränkt die Arme auf dem Rücken. Kurz darauf fahren Polizeiwagen vor, aus denen Polizisten springen und zu ihm eilen.
Heute hätten eigentlich Abiturprüfungen an dem Gymnasium stattfinden sollen, weshalb nur rund 140 Schüler und deren Lehrkräfte im Schulgebäude waren. Sie hatten sich stundenlang in den Klassenräumen eingeschlossen. Das Schulgebäude wurde von der Polizei durchsucht, um sicherzugehen, dass keine weitere Gefahr besteht. Morgen falle der Unterricht aus, es gebe aber Gesprächsangebote für die Schüler und Lehrkräfte.