Es ist ein historisches Manöver, welches vom 12. bis zum 23. Juni in Deutschland stattfindet. Es ist die größte Verlegung der Luftstreitkräfte in der Geschichte der Nato, welche im Rahmen des Luftwaffenmanövers "Air Defender 2023" erfolgt. Geprobt wird der Ernstfall. Unter anderem soll geklärt werden, wie schnell Militärflugzeuge in einem solchen von den USA nach Europa verlegt werden können. "Die Nato ist ein absolut defensives Bündnis, aber wir müssen jedem zeigen: Wenn es darauf ankommt, sind wir auch in der Lage, unsere Werte Freiheit und Demokratie in dieser Allianz zu verteidigen", sagte Ingo Gerhartz, der Chef der deutschen Luftwaffe, zu der Übung.
Deutschland fungiert bei dem Manöver als wichtiger Knotenpunkt bei der Luftverteidigung. Schauplätze sind vor allem Wunstorf bei Hannover sowie Neuburg und das Lechfeld. Mit dabei: Rund 10.000 Soldatinnen und Soldaten aus 24 Nationen und über 220 Flugzeuge. Die Maschinen unterschiedlicher Typen stehen bei dem Manöver Air Defender 23 im Fokus. Im Folgenden stellen wir die Flugzeuge vor, die bei der Übung Air Defender 2023 zum Einsatz kommen.
Air Defender 2023: Flugzeuge der Bundeswehr im Überblick
Die Bundeswehr nimmt mit 60 Flugzeugen und vier Hubschraubern an dem Manöver teil. Bei den Flugzeugen handelt sich um 30 Eurofighter, 16 Tornados, fünf A400M, drei A330 AAR und zwei LJ35. Die vier Unterstützungshubschrauber sind vom Typ LUH 145.
- Kampfjet Eurofighter: Die Eurofighter bilden das Rückgrat der Luftwaffe. Die deutsche Kampfflugzeugflotte verfügt über 138 der Maschinen, die in der Luftverteidigung und in der Luftangriffs-Rolle fungieren können. Sie sind schneller als der Schall und immer einsatzbereit. Sie sollen auch in Zukunft die Luftwaffe anführen.
- PA-200 Tornado: Die Mehrzweckflugzeuge des Typs Tornado sind vielseitig einsetzbar. Sie können als Kampf- aber auch als Aufklärungsflugzeug genutzt werden und dabei im extremen Tiefflug bis auf 30 Meter absinken. Die Bundeswehr hat 93 der Maschinen im Bestand.
- Airbus A400M: Diese Maschine stellt das wichtigste Transportflugzeug der deutschen Luftwaffe dar. Der "Atlas" kann aber nicht nur als Transporter, sondern auch als fliegende Tankstelle und Intensivstation genutzt werden.
Air Defender 2023 in Deutschland: Die Flugzeuge der Nato-Staaten
24 Nato-Staaten sind an dem Manöver Air Defender 2023 beteiligt. Die Nato-Partner bringen verschiedene Flugzeuge und Luftfahrzeuge ein, die im Folgenden vorgestellt werden.
F-35 Lightning II: Dieses Tarnkappen-Mehrzweckkampfflugzeug stammt aus dem Joint Strike Fighter-Programm (JSF) der US Air Force. Die Maschinen können zur Aufklärung, aber auch für Kampfhandlungen genutzt werden.
Fairchhild A-10: Die zweimotorigen Maschinen des Typs A-10 dienen vor allem der Gefechtsfeldabriegelung. Man nennt sie daher auch Erdkampfflugzeuge, oder ruft sie bei ihrem Spitznamen: Warzenschwein.
F-16 Fighting Falcon: Der US-amerikanische Kampfjet wurde zunächst vor allem als Jagdflugzeug eingesetzt, stellt in moderner Ausführung aber ein Mehrzweckkampfflugzeug dar. Neben der US Air Force nutzen auch Israel und die Nato-Staaten Norwegen, Dänemark und Niederlande die Fighting Falcons.
F-15 Eagle: Die F-15 werden seit Ende der 1970er Jahre von dem US-Flugzeugbauer McDonnell Douglas produziert. Die Luftüberlegenheitsjäger besitzt eine überdurchschnittliche Beschädigungstoleranz, die bei Zwischenfällen immer wieder dokumentiert wurde.
Boeing F/A-18C/D Hornet: Das zweimotorige Mehrzweckkampfflugzeug kommt ebenfalls aus den USA. Die Flotte der Hornets ist heute allerdings zu großen Teilen in der finnischen Luftwaffe beheimatet. Die Maschinen können eine breite Palette von modernen Waffen tragen.
C-130J Hercules: Das Transportflugzeug der US Air Force ist mit vier Turboprop-Triebwerken ausgestattet. Es wird seit 1956 in Serie gebaut und ist mittlerweile in 69 Staaten im Einsatz. Es handelt sich um eines der am längsten produzierten Flugzeuge überhaupt.
C295M: Das zweimotoriges Mehrzweck-Transportflugzeug kann auch zur Überwachung verwandet werden. Die spanische Firma CASA fungiert als Hersteller. Heute gehört sie zum Airbus-Konzern. Insgesamt wurden mehr als 180 der C295M für Streitkräfte und Regierungsorganisationen gebaut.
Boeing KC-135 Stratotanker: Diese Maschinen stellen das Herz der Luftbetankungsfähigkeit der US Air Force dar. Sie haben sich nunmehr in über 60 Jahren in der Rolle als fliegende Tankstelle bewährt. Auch der Transport von Fracht und Truppen ist möglich.
DA20 Falcon: Die Flugzeuge des französischen Herstellers Dassault werden vor allem für die elektronische Kriegsführung verwendet. Sie können beispielsweise feindliche Funk- und Radarsysteme stören und blockieren.
JAS 39 Gripen C/D: Die schwedischen Flugzeuge können als Jagd- und Aufklärungsflugzeuge genutzt werden. Gripen stellt das schwedische Wort für "der Greif" dar.
Kawasaki C-2: Das japanische Transportflugzeug kann schwere Lasten aufnehmen. Es darauf ausgerichtet, auch Evakuierungen in feindlichem Gebiet durchführen zu können. Es kann auch Start- und Landebahnen nutzen, die durch Schnee, Schlamm und Gras beeinträchtigt sind.
Alenia C-27J Spartan: Die in Italien hergestellten C-27J stellenmittelschwere Kampfzonentransporter dar. Sie können nicht bewaffnet werden.
KC-46 Pegasus: Das Flugzeug vom Hersteller Boing kann als Tankflugzeug, aber auch für den Passagier- und Frachttransport eingesetzt werden. Neben den USA wird es auch von Japan, Italien und Israel genutzt.
MQ-9 Reaper: Auch Drohnen sind bei der Übung Air Defender 2023 im Einsatz. Die Angriffs- und Aufklärungsdrohen vom Typ MQ-9 Reaper stammt von einem US-amerikanischen Hersteller, werden aber auch von einigen Nato-Staaten genutzt. Sie können eine Flugdauer von 24 Stunden und eine Höchstgeschwindigkeit von fast 500 km/h erreichen. Reaper bedeutet im Deutschen so viel wie "Sensenmann".