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Affenpocken-Quarantäne: Welche Länder haben sie bisher eingeführt? Belgien, Großbritannien

Krankheit

In diesen Ländern herrscht Quarantänepflicht bei Affenpocken

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    In zwei Ländern gibt es bereits eine Pflicht oder Empfehlung zur Isolation oder Quarantäne bei Affenpocken.
    In zwei Ländern gibt es bereits eine Pflicht oder Empfehlung zur Isolation oder Quarantäne bei Affenpocken. Foto: Martin Bühler, dpa

    Anfang Mai 2022 wurde in Großbritannien ein Fall von Affenpocken nachgewiesen. Seitdem sind immer mehr Fälle von Infizierten bekannt geworden. In vielen Ländern wird deshalb eine Pflicht zur Quarantäne oder zur Isolation diskutiert. In Deutschland wurden bisher vier Fälle von Affenpocken registriert, einer in München und drei in Berlin. Proben zahlreicher weiterer Menschen werden analysiert, zudem suchen Behörden nach Kontaktpersonen nachweislich Infizierter.

    Weltweit sind derzeit etwa 100 Fälle nachgewiesen. In den meisten Fällen sind Männer betroffen, die Sex mit Männern hatten. Die Krankheit wird vor allem über Körperflüssigkeiten, aber auch über engen Hautkontakt übertragen. Die Weitergabe über die Luft spielt - anders als etwa bei Corona - hingegen kaum eine Rolle. Das Bundesgesundheitsministerium geht davon aus, dass in nächster Zeit noch mehr Fälle auftreten werden. "Aufgrund der vielfältigen Kontakte der derzeit Infizierten ist in Europa und auch in Deutschland mit weiteren Erkrankungen zu rechnen", heißt es in einem Bericht für den Gesundheitsausschuss des Bundestages. Die Inkubationszeit ist sehr lang, sie kann bis zu drei Wochen betragen.

    Welche Länder haben eine Affenpocken-Quarantäne oder Empfehlung zur Isolation?

    In diesen Ländern gibt es eine Empfehlung oder Pflicht zur Quarantäne bei Affenpocken:

    • Großbritannien: Die britische Gesundheitsbehörde UKHSA setzte am Montag als empfohlene Quarantänezeit für enge Kontaktpersonen von Infizierten drei Wochen fest. In Großbritannien gilt als Kontaktperson mit hohem Risiko für eine Ansteckung, wer im Haushalt mit einer erkrankten Person lebt, mit einer solchen Geschlechtsverkehr gehabt oder deren Bettwäsche ohne Schutzkleidung gewechselt hat, wie es von der Behörde UKHSA hieß. Diese Gruppe soll demnach auch eine schützende Impfung erhalten. Verwendet werde ein Vakzin der "dritten Generation" gegen die als ausgestorben geltende Pockenkrankheit beim Menschen. Experten gehen davon aus, dass solche Pockenimpfstoffe auch gegen die Affenpocken gut schützen.
    • Belgien: Die Behörden in Belgien ordnen eine 21-tägige Isolation für Infizierte an, wie eine Sprecherin des Gesundheitsministeriums am Montag bestätigte. Für Kontaktpersonen gilt dies dort nicht, ihnen wird nur zu besonderer Vorsicht geraten.

    Quarantäne und Isolation bei Affenpocken bald auch in Deutschland?

    Gesundheitsminister Karl Lauterbach hat am Montag angekündigt, dass auch in Deutschland eine Empfehlung für Isolation und Quarantäne bei Affenpocken kommen werde. Die könnte schon am Dienstag vorgelegt werden, so der Minister. Derzeit würden Handlungsempfehlungen zusammen mit dem Robert-Koch-Institut vorbereitet. Der Infektiologe Leif Erik Sander von der Charité in Berlin schreibt bei Twitter, dass er Quarantäne "in dieser Phase richtig und wichtig" finde. Es handle sich um einen sehr dynamischen globalen Ausbruch und über sein Ausmaß und die Infektionskette sei momentan noch zu wenig bekannt. Alle engen Kontaktpersonen von Infizierten sollten isoliert werden, um weitere Übertragungen bestmöglich zu verhindern, empfiehlt Sander.

    Gibt es eine Impfung gegen Affenpocken?

    In der Bundesrepublik sei eine Pockenimpfung bis 1975 für Einjährige Pflicht gewesen, in der DDR sei die Impfpflicht 1982 aufgehoben worden, heißt es in dem Bericht des Bundesgesundheitsministeriums (BMG), der der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Frank Ulrich Montgomery, der Vorsitzende des Weltärztebundes, ist wegen der höheren Risiken für Ungeimpfte für ein Impfangebot. "Es wäre deswegen sinnvoll, allen Jüngeren, die nicht mehr unter die Pockenimpflicht gefallen sind, jetzt ein Impfangebot zu machen", sagte er der Funke Mediengruppe. "Wir sollten dabei in erster Linie an die aktuell besonders gefährdeten Gruppen denken – also in der Regel jüngere Männer mit vielen wechselnden Sexualkontakten."

    Ähnliches kam aus dem Bundesgesundheitsministerium: "Aktuell scheinen die Risikoexpositionen vorwiegend sexuelle Kontakte unter Männern zu sein", heißt es im Bericht. "Expositionsorte der in Deutschland bislang bekannt gewordenen Fälle waren Party-Veranstaltungen, unter anderem auf Gran Canaria (Spanien) und in Berlin, bei denen es zu sexuellen Handlungen kam." ( mit dpa)

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