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Adel: Zwischen Juan Carlos und seiner Ex-Geliebten geht der Rosenkrieg weiter

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Zwischen Juan Carlos und seiner Ex-Geliebten geht der Rosenkrieg weiter

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    Altkönig Juan Carlos wird Bedrohung und Belästigung vorgeworfen.
    Altkönig Juan Carlos wird Bedrohung und Belästigung vorgeworfen. Foto: Lalo R. Villar, AP/dpa (Archivbild)

    Es ist eine neue Runde im Rosenkrieg zwischen Spaniens Altkönig Juan Carlos und seiner Ex-Geliebten Corinna zu Sayn-Wittgenstein: Die 58-jährige deutsche Unternehmerin hat nun in einer Podcast-Serie weitere Einzelheiten über ihre jahrelange Romanze enthüllt. „Er rief mich zehnmal am Tag an. Und er schickte mir Blumen und hunderte Briefe“, sagte sie. Und, besonders brisant: „Er kam von manchen Reisen mit Taschen voller Geld zurück.“ Auf ihre Frage, woher das Geld stamme, habe er damals geantwortet: „Das hat mir ein Freund gegeben.“

    Vorwürfe gegen Spaniens Altkönig Juan Carlos: Bedrohungen und Belästigungen

    Es ist vermutlich kein Zufall, dass sich Sayn-Wittgenstein ausgerechnet jetzt zu Wort meldet. Vor einem Londoner Gericht kämpft sie momentan nämlich in einem Zivilprozess um Schadenersatz von Juan Carlos. Die Deutsche, die in London einen ihrer Wohnsitze hat, wirft dem 84-Jährigen vor, sie nach Ende der Liebesbeziehung belästigt, bedroht und geschäftlich geschädigt zu haben.

    Corinna zu Sayn-Wittgenstein meldet sich zu einem besonderen Zeitpunkt zu Wort.
    Corinna zu Sayn-Wittgenstein meldet sich zu einem besonderen Zeitpunkt zu Wort. Foto: Mikhail Metzel, TASS/dpa

    Die Podcast-Serie, die von dem britischen Produktionsstudio „Project Brazen“ publiziert wurde, ist seit Montag auf mehreren Plattformen verfügbar. Allerdings zunächst nur im Original auf Englisch unter dem Titel „Corinna and the King“ und in einer übersetzten spanischen Version („Corinna y el Rey“). Bis Weihnachten soll jede Woche eine neue Folge veröffentlicht werden.

    In der achtteiligen Audio-Reihe plaudert Sayn-Wittgenstein über ihre fünfjährige Liebesgeschichte mit Juan Carlos, die nach ihren Angaben 2004 begann, als sich die beiden auf einer Jagdveranstaltung in Südspanien trafen. „Er war sehr unterhaltsam und hartnäckig“, erinnert sie sich an den ersten Flirt. Dabei ist Juan Carlos seit 1962 mit Königin Sofía verheiratet. Eine Ehe, die seit Langem nur auf dem Papier bestehe, sagt Sayn-Wittgenstein. „Er ist einer der größten Verführer der royalen Welt.” In ihrem Herzen sei er ihr Ehemann gewesen, sagte sie. „Ich habe mich nie so verheiratet gefühlt wie mit dem König.“ Damals hatte Sayn-Wittgenstein zwei gescheiterte Ehen hinter sich.

    Nach einer Elefantenjagd flog das Liebesverhältnis auf

    Lange Zeit gelang es, das Liebesverhältnis, das laut Sayn-Wittgenstein 2009 endete, geheim zu halten. Erst 2012, nachdem sich der König während einer Elefantenjagd in Botswana die Hüfte gebrochen hatte, wurde es bekannt. Auch bei dieser Großwildjagd, die in Spanien große Empörung auslöste, war Sayn-Wittgenstein dabei – allerdings seien sie zu dieser Zeit nur noch Freunde gewesen.

    Warum die Beziehung mit Juan Carlos zerbrochen ist? „Es wurde für mich immer deutlicher, dass er nicht nur ein Doppelleben, sondern ein fünffaches Leben führte“, sagte sie. So habe der König auch während ihrer Liebesbeziehung Affären mit anderen Frauen gehabt. Und Teil eines Harems habe sie nicht sein wollen. Auch die zweifelhaften Finanzgeschäfte, die in den vergangenen Jahren durch Sayn-Wittgensteins Aussagen ans Tageslicht kamen, hätten zu diesem Leben hinter der majestätischen Fassade gehört: Juan Carlos hatte jahrelang prall gefüllte Schwarzgeldkonten im Ausland unterhalten, auf denen Millionengelder aus unklaren Quellen eingingen. Strafrechtliche Ermittlungen in Spanien wegen Geldwäsche, Korruption und Steuerhinterziehung wurden allerdings inzwischen eingestellt.

    Sayn-Wittgenstein soll auch Morddrohungen erhalten haben

    Eine Klageschrift, die Sayn-Wittgensteins Anwälte bei einem Londoner Gericht, dem High Court, einreichten, enthält nun schwere Beschuldigungen. Sie sei schikaniert und ausspioniert worden und habe sogar Morddrohungen erhalten, bekräftigt sie nun auch im Podcast. So habe ihr Juan Carlos ausrichten lassen: „Du könntest in einem Tunnel sterben wie Prinzessin Diana.“ Diana war die erste Frau des heutigen britischen Königs Charles III. Sie kam 1997 bei einem rätselhaften Verkehrsunfall in einem Pariser Straßentunnel ums Leben.

    Juan Carlos, der 2014 abdankte und die Krone an seinen Sohn Felipe übergab, soll für die schmutzige Arbeit den spanischen Geheimdienst CNI eingesetzt haben. CNI-Agenten hätten sie überwacht, ihre Computer gehackt und sie unter Druck gesetzt, sagt Sayn-Wittgenstein. Die Schnüffler seien sogar in ihre Wohnungen eingedrungen – vermutlich auf der Suche nach Papieren, die den König kompromittieren könnten.

    Ein Urteil des Londoner Gerichts dürfte auf sich warten lassen, da Juan Carlos das Gericht mit immer neuen Einsprüchen bombardiert. Unter anderem führt er an, dass er als König im Ruhestand Immunität genieße. Königshausexperten halten es für gut möglich, dass Juan Carlos auch in diesem Falle einer Verurteilung entkommt. Eventuell mit einer außergerichtlichen Einigung und einer freiwilligen Zahlung. Es wäre nicht das erste Mal, dass er sich mit dem Scheckheft aus der Affäre zieht: In Spanien vermied er eine Anklage wegen Steuerbetrugs durch eine millionenschwere Nachzahlung. Auch das Schweigen früherer Liebschaften soll sich Juan Carlos bereits mehrfach mit viel Geld erkauft haben.

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