Sport oder zumindest ausreichend Bewegung sollten für jeden Menschen Teil des Alltags sein. Denn sie sind neben ausgewogener Ernährung wichtige Faktoren für ein gesundes Leben. Dabei gibt es gute und weniger gute Zeitpunkte, um sich sportlich zu betätigen.
In einer Studie untersuchten Sportwissenschaftler der Universität Granada den Einfluss des Lebensstils auf die Blutzuckerkontrolle bei Erwachsenen mit Übergewicht und Stoffwechselstörungen. Dabei ging es um gemäßigte bis intensive körperliche Aktivität. Für die Arbeit wurden 186 Probanden herangezogen, von denen die Hälfte Frauen waren. Das Durchschnittsalter betrug 46,8 Jahre. Alle Teilnehmenden litten an Adipositas und mindestens einer Stoffwechselstörung. Die Werte wurden über 14 Tage anhand eines am Handgelenk getragenen Messgeräts und eines Geräts zur Glukoseüberwachung überprüft.
Der Glukosegehalt im Blut wird auch als Blutzuckerwert bezeichnet. Glukose wird über die Nahrung aufgenommen und gilt als Energielieferant für die Zellen des Körpers. Der Wert variiert im Laufe des Tages, wie die AOK erklärt. Demnach ist er morgens meistens am niedrigsten, da in der Nacht nichts gegessen wurde. Nach einer Mahlzeit steigt er schnell an.
Übergewicht und Sport: Wann ist der optimale Zeitpunkt für Bewegung?
Die Forschenden unterteilten den Tag in der Studie in drei Teile. Hatte eine Person mehr als die Hälfte ihrer gemäßigten bis intensiven körperlichen Aktivität zwischen 6 und 12 Uhr angesammelt, wurde dies als morgendliche Aktivität verbucht. Die Zeitspanne für Mittag reichte von 12 bis 18 Uhr, die für Abend von 18 bis 0 Uhr. Erreichte keines der Zeitfenster diesen Wert, wurde der Tag als „gemischt“ verbucht – dieses war vergleichsweise häufiger der Fall. Auch inaktive Tage waren möglich.
Dabei wurde festgestellt, dass die Glukosewerte verhältnismäßig niedrig waren, wenn die gemäßigte bis intensive körperliche Aktivität abends mehr als 50 Prozent betrug. Dieses Muster zeigte sich bei Männern wie bei Frauen. Bei Teilnehmenden mit eingeschränkter Glukoseregulation war der Zusammenhang stärker.
Dagegen waren an Tagen, an denen die Probanden vor allem morgens oder über den Tag verteilt – also „gemischt“ – aktiv waren, keine signifikanten Unterschiede hinsichtlich der Glukosewerte im Vergleich mit inaktiven Tagen festzustellen.
Da gerade Übergewichtige ein höheres Risiko aufweisen, an Diabetes Typ 2 zu erkranken, sollten sie erhöhten Blutzuckerwerten entgegenwirken. Dies funktioniert am besten mit körperlicher Bewegung, wie auch die AOK schreibt. Schon die Nutzung der Treppe statt des Lifts oder der zu Fuß bewältigte Einkauf hat demnach einen Effekt.
Die Forschenden sind aufgrund ihrer Ergebnisse überzeugt, dass der Zeitpunkt, an dem sich übergewichtige Erwachsene mit Stoffwechselstörungen sportlich betätigen, von Bedeutung ist. Der Ansatz sei vielversprechend für Menschen mit einem Risiko für die Entwicklung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
Studie zu Bewegung am Abend: Können Ergebnisse auf Diabetiker übertragen werden?
In Zukunft sollten sich nach Meinung der Forschenden weitere Untersuchungen darauf konzentrieren, ob sich diese Ergebnisse auch auf ältere Erwachsene und Personen mit Diabetes anwenden lassen. Denn diese müssten eine optimale Blutzuckerkontrolle aufrechterhalten, um ihren Gesundheitszustand und ihr Wohlbefinden sicherzustellen.
Zudem sei noch zu klären, welche Mechanismen dazu führen, dass die Aktivität am Abend positive Auswirkungen auf die Blutzuckerkontrolle bei übergewichtigen Personen hat. Es wird betont, dass nicht klar sei, „ob diese Ergebnisse auf ältere Erwachsene oder Personen mit Diabetes übertragen werden können“.
Wegen des Beobachtungsdesigns könnten keine kausalen Zusammenhänge geschlossen werden. Auch waren die Forscher nicht in der Lage, vollständig zu ermitteln, wie sich die Aktivität vom Vortag auf die Glukosewerte des darauffolgenden Tages auswirken könnten.
Studie zum Zeitpunkt für Sport: Welche Fragen bleiben offen?
Betont wird auch, dass weder die Nahrungsaufnahme noch das Stressniveau während des Studienzeitraums beurteilt werden konnten. Diese haben jedoch Einfluss auf die Blutzuckerkontrolle, weshalb sich ihr Fehlen in der Beurteilung auf die Ergebnisse ausgewirkt haben könnte.
Dass die Ergebnisse weiter verbessert wurden, als Sensitivitätsanalysen bei Teilnehmenden mit eingeschränkter Glukoseregulation durchgeführt wurden, würde jedoch ihr Vertrauen in die Resultate bestärken. Außerdem heben die Forschenden hervor, dass im Unterschied zu früheren Studien diesmal Frauen und Männer untersucht und geschlechtsspezifische Analysen angestellt wurden.
Übrigens: Fünf Fehler am Morgen können zu mehr Gewichtszunahme führen. Ab dem 40. Geburtstag sollte bei der Ernährung einiges beachtet werden, um abzunehmen. Helfen kann auch der Blutzucker-Trick. Auch besondere Fettzellen können beim Abnehmen helfen.
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