Startseite
Icon Pfeil nach unten
Panorama
Icon Pfeil nach unten

Abnehmen mit besonderen Fettzellen? So wirkt gesundes Fett auf den Körper

Ernährung

Abnehmen mit besonderen Fettzellen? So wirkt gesundes Fett auf den Körper

    • |
    • |
    Ein bestimmter Typ beiger Fettzellen befindet sich vor allem in der Nacken- und Schultergegend.
    Ein bestimmter Typ beiger Fettzellen befindet sich vor allem in der Nacken- und Schultergegend. Foto: Benjamin Nolte, dpa (Symbolbild)

    Fett genießt allgemein keinen guten Ruf. Neben ästhetischen Gründen spielen hierbei vorwiegend gesundheitliche Vorbehalte eine Rolle. So soll gerade das viszerale Bauchfett viele Erkrankungen wie Typ-2-Diabetes, Schlaganfälle, Fettleber und bestimmte Krebsarten begünstigen.

    Was dabei unter den Tisch fällt: Es gibt auch gesundes Fett. Allerdings handelt es sich nicht um das gefürchtete Bauchfett. Wissenschaftler haben einen bestimmten Typ von Fettzellen ausgemacht, der sogar die Fettverbrennung in Gang setzt. Wo er sich im Körper befindet, was ihn von anderem Fettgewebe unterscheidet und warum er zum Abnehmen taugt, lesen Sie in diesem Artikel.

    Fett ist nicht gleich Fett: Weiße, braune und beige Fettzellen

    Fett ist nicht gleich Fett. Anders gesagt: Es gibt schlechtes und gutes Körperfett. Laut einem Forschungsbericht der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich (ETH) kann man die Einteilung auch anhand von Farben vornehmen. Da wäre zum einen braunes Körperfett. Es lässt sich vor allem bei Säuglingen nachweisen, da es zur Regulierung der Körpertemperatur vorwiegend in den ersten Lebensjahren eine wichtige Rolle spielt. Im Laufe des Lebens nimmt es ab. Anders hingegen weiße Fettzellen, die im Lebensverlauf eher zunehmen: Wir speichern sie in unserem Körper als Energiereserve, wobei schnell mal zu viel davon „angefressen“ wird. Zu viel weißes Körperfett führt zum ungeliebten Bauchfett.

    Um eine weitere Fettgruppe ist es dagegen etwas komplexer bestellt. So existiert das sogenannte beige Fettgewebe laut einer aktuellen wissenschaftlichen Studie gleich zweimal im Körper. Ein bislang unbekannter Typ beiger Fettzellen soll sogar die Energie- und damit die Fettverbrennung ankurbeln.

    Was macht beige Fettzellen so gesund?

    Bislang ging die Forschung davon aus, dass beiges Fettgewebe eine ähnliche Funktion erfüllt wie braunes Körperfett. Nämlich die Erzeugung von Wärme zur Regulierung der Körpertemperatur mittels des sogenannten UCP1-Proteins. Wissenschaftler von der ETH Zürich, der Uniklinik Leipzig und Uni Basel haben nun einen weiteren Typ des beigen Körperfetts entdeckt und beschrieben. Die Ergebnisse wurden Anfang September im Fachjournal „Cell Metabolism“ präsentiert.

    Beiges Fettgewebe setzt Energie- und damit Fettverbrennung in Gang

    Im Rahmen einer Reihe von Untersuchungen identifizierten die Wissenschaftler beige Fettzellen, die ohne das Protein UCP1 auskommen. Das Besondere dabei: Dennoch verbrauchen sie Energie und produzieren damit Wärme. „Indem beige Fettzellen Energie in Wärme umwandeln, bauen sie überschüssiges Fett ab“, erklärt Tongtong Wang, eine Studienautorin aus der Arbeitsgruppe von Professor Dr. Christian Wolfrum von der ETH Zürich. Das Team hatte den neuen Typ beiger Fettzellen zunächst bei Mäusen und anschließend im Fettgewebe von Menschen nachgewiesen.

    Doch was setzt die Energieverbrennung der beigen Fettzellen in Gang? Die Wissenschaftler beschreiben hierzu scheinbar nutzlose Stoffwechselzyklen, sogenannte Futile-Cycle-Fettzellen. „Im biochemischen Haushalt bringen sie in der Summe nichts, sie verbrauchen aber Energie und erzeugen Wärme“, so die ETH Zürich in einem Pressebericht. Das Molekül Kreatin wandle sich demnach in einer Art Endlosschleife in das verwandte Molekül Kreatinphosphat um, um sich von hier direkt wieder in Kreatin zu wandeln. Man könne sich dies, so die Studienautoren, wie einen Sisyphus-Mechanismus vorstellen.

    Mit beigen Fettzellen gegen Übergewicht und Typ-2-Diabetes vorgehen?

    Mit der Entdeckung eines weiteren Typs beiger Fettzellen, den die Forscher vor allem im Nacken- und Schulterbereich schlanker Menschen lokalisierten, könnten sich auch die Therapie-Möglichkeiten bei Übergewicht und Typ-2-Diabetes verbessern. „Denkbar wäre etwa die Transplantation von beigen Fettzellen in Menschen, die davon nur wenige haben und an Stoffwechselkrankheiten oder Gewichtsproblemen leiden“, erklären die Wissenschaftler in ihrem Bericht.

    Außerdem könnten mit den neuen Erkenntnissen Medikamente entwickelt werden, die die oft inaktiven beigen Fettzellen ehemals übergewichtiger Menschen aktivieren. Studienautor Anand Sharma ergänzt: „Die Aktivierung der beigen Fettzellen könnte ihnen helfen, ihr niedrigeres Körpergewicht langfristig zu halten.“

    Übrigens: Mithilfe dieser Lebensmittel können Sie ihren Stoffwechsel ankurbeln - und damit Ihre Fettverbrennung verbessern.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare

    Um kommentieren zu können, müssen Sie angemeldet sein.

    Registrieren sie sich

    Sie haben ein Konto? Hier anmelden