Unter Abführmitteln versteht man im Allgemeinen bestimmte Arzneimittel, die bei Verstopfungen helfen. Sogenannte Laxanzien sorgen auf pflanzlicher oder chemischer Basis dafür, dass der Darm schneller entleert werden kann, wie das Gesundheitsmagazin der AOK schreibt.
Zum Einsatz kommen Abführmittel typischerweise, wenn Verdauungsprobleme aufgrund einer Erkrankung, der Einnahme von Medikamenten oder einer Schwangerschaft auftreten. Doch längst werden Abführmittel auch im Rahmen von Diäten diskutiert. Aber ist das sinnvoll? Sind Abführmittel wirklich eine gute Idee zum gesunden Abnehmen?
Was sind Abführmittel?
Abführmittel lassen sich laut Apotheken Umschau in zwei Kategorien einteilen: Pflanzliche und chemische, beziehungsweise synthetische Mittel. Zu den pflanzlichen Abführmitteln gehören etwa Leinensamen oder Flohsamen. Diese binden nach der Einnahme sehr viel Wasser im Darm und quellen auf, was schneller zum Stuhlgang führe. Sogenannte Quellstoffe seien vor allem bei leichteren Fällen von Verstopfung zielführend.
Deutlich wirksamer als pflanzliche Abführmittel sind laut dem Fachblatt dagegen synthetische Stoffe wie Macrogol, Lactulose oder auch Sorbit. Diese ziehen nicht nur Wasser in den Darm, sondern vergößern auch die Stuhlmenge und machen sie weicher. Grundsätzlich rät die Apotheken Umschau aber dazu, Abführmittel erst bei chronischen Verstopfungen in Erwägung zu ziehen - und zwar nur nach ärztlicher Absprache. Nicht selten liegen die Ursachen von Verstopfungen in einer ungesunden Lebensweise mit ballaststoffarmer Ernährung, Flüssigkeits- und Bewegungsmangel.
Abführmittel zum Abnehmen: Ist das wirklich eine gute Idee?
Von Appetitzügler bis zu angeblichem Superfood und Abnehmspritzen: In der Welt der Schönheitsoptimierer und Schlankheitsfetischisten wird kein Diät-Trend ausgelassen. Doch die eigene Gesundheit sollte trotzdem über der vermeintlich perfekten Figur stehen. Daher raten Experten eindringlich davon ab, Abführmittel zur langfristigen Gewichtsabnahme zu nehmen.
Zunächst sei gesagt, dass die Abnehmeffekte vor allem von chemischen Abführmitteln gar nicht gegeben sind. Denn: Da ihre Wirkstoffe in hohem Maße Wasser im Darm binden, wird laut dem Online-Magazin der Techniker Krankenkasse (TK) dem Körper ein nicht unbeträchtlicher Anteil an Flüssigkeit entzogen. Für eine Diät ist das kontraproduktiv, ist doch bekannt, dass viel Wasser trinken beim Abnehmen hilft. Das Körpergewicht nach der Einnahme von Abfürhmitteln verringere sich somit nur um die dem Körper entzogene Flüssigkeit, an den Körperfetten - gerade dem unbeliebten Bauchfett - ändere das nichts, so die TK.
Abführmittel zum Abnehmen: Was sind die Gefahren und Risiken?
Gleichzeitig nimmt man bei einer mittel- bis langfristigen Einnahme von Abfürhmitteln gesundheitliche Risiken in Kauf. Denn durch den Flüssigkeitsverlust können laut TK auch Blutsalze und Mineralstoffe, insbesondere Kalium, verloren gehen und somit im schlimmsten Fall gefährliche Herz- und Muskelstörungen verursachen. Harmlosere Nebenwirkungen können den Angaben der AOK zufolge Bauchschmerzen oder bei vermehrter Einnahme eine schwärzliche Pigmentierung der Dickdarmschleimhaut sein.
Fest steht: Die Einnahme von Abführmitteln kann den Elektrolyt- und Wasserhaushalt des Körpers empfindlich aus dem Gleichgewicht bringen. Das Gesundheitsmagazin der AOK gibt daher die klare Empfehlung aus: „Gesunde Menschen benötigen in der Regel keine Abführmittel.“
Die besten Voraussetzungen, um effektiv Gewicht zu verlieren, sind eine ausgewogene Ernährung und ausreichend Sport und Bewegung. Selbst ein täglicher Spaziergang kann sich bereits positiv auf das Gewicht auswirken.
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