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Ab welchem Blutzuckerwert hat man Diabetes?

Diabetes

Ab welchem Blutzuckerwert hat man Diabetes?

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    Diabetiker müssen ihren Blutzuckerspiegel regelmäßig überprüfen. Doch welche Werte gelten eigentlich als normal und ab wann hat man Diabetes?
    Diabetiker müssen ihren Blutzuckerspiegel regelmäßig überprüfen. Doch welche Werte gelten eigentlich als normal und ab wann hat man Diabetes? Foto: Jens Kalaene, dpa (Symbolbild)

    Ganz gleich, ob man aus einer Familie stammt, in der Diabetes-Erkrankungen vorliegen, oder ob der Blutzuckerwert einmal beim Arzt gemessen wurde: Unweigerlich fragen wir uns, ob unser eigener Wert noch im "grünen Bereich" liegt oder ob wir vielleicht gefährdet sind, an Diabetes zu erkranken und man sich bald Insulin spritzen muss. Ab welchem Wert man als "zuckerkrank" gilt und welche Werte noch normal sind, erfahren Sie in diesem Artikel. 

    Bei welchem Wert ist man zuckerkrank?

    Mehrere Quellen, darunter das Deutsche Zentrum für Diabetesforschung und das Portal gesundheitsinformation.de der Stiftung für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen geben Werte an, ab denen ein Patient als zuckerkrank gilt. Weil der Blutzuckerwert beispielsweise nach einer Mahlzeit stark ansteigt und dann wieder absinkt, hänge der Grenzwert laut gesundheitsinformation.de auch immer davon ab, wie lange eine Mahlzeit zurückliegt. Generell gilt, dass eine Diabetes vorliegt, wenn:

    • der Nüchternblutzuckerwert über 126 Milligramm pro Deziliter (mg/dl), was 7 Millimol pro Liter (mmol/L) entspricht, liegt.
    • bei einer Gelegenheitsmessung (beispielsweise der Blutabnahme) der Blutzucker über 200 mg/dl (11,1 mmol/L) liegt. Dann besteht ein Verdacht auf Diabetes und weitere Tests werden durchgeführt.
    • der HbA1c-Wert über 6,5 Prozent (über 48 mmol/L) liegt.
    • beim Glukosebelastungstest der Blutzucker nach zwei Stunden noch über 200 mg/dl (11,1 mmol/L) liegt.

    Wichtig zu wissen: Eine Diagnose kann immer erst bestätigt werden, wenn mindestens zwei Testergebnisse zu hoch sind. Der Nüchternblutzucker wird in der Regel morgens vor dem Frühstück gemessen - also nach acht bis zehn Stunden ohne Nahrung. Die Messung des Nüchternblutzuckerwertes wird meistens von Ärzten angeordnet, wenn bei einer Gelegenheitsmessung ein zu hoher Wert gemessen wurde. Im Unterschied dazu wird beim Glukosebelastungstest überprüft, wie gut der Körper Zucker verarbeiten kann. Er wird laut gesundheitsinformation.de meist durchgeführt, wenn sich Ergebnisse widersprechen oder eine Person ein erhöhtes Risiko für Diabetes hat. Bei dem Test trinkt der Patient ein Glas Wasser, in dem 75 Gramm Traubenzucker aufgelöst sind. Der Blutzucker sollte danach steigen, aber auch schnell wieder sinken. Hingegen wird mit dem HbA1c-Wert überprüft, wie hoch der Blutzucker in den letzten 8 bis 12 Wochen durchschnittlich war. Dies geschieht, indem überprüft wird, wie viele Zuckermoleküle dem roten Blutfarbstoff Hämoglobin anheften.

    Tatsächlich gibt es auch Möglichkeiten zu einem Diabetes-Selbsttest, der anhand einer Urinprobe funktioniert. Diesem könnte man sich unterziehen, wenn bereits die ersten Anzeichen eines Diabetes, wie beispielsweise großer Durst oder vermehrtes Wasserlassen festgestellt wurden. Diabetes bei Kindern lässt sich hingegen an anderen Anzeichen erkennen.

    Wie hoch ist der Zuckerwert normal?

    In Anbetracht der oben genannten Werte und der Richtlinien der American Diabetes Association (ADA) liegen normale Nüchtern-Blutzuckerwerte im Bereich von 80 bis etwa 130 mg/dl (4,4 bis 7,2 mmol/L). Ein Nüchtern-Blutzuckerwert von weniger als 100 mg/dl (5,6 mmol/L) wird allgemein als normal angesehen, erklärt das Informationsportal der Mayo Clinic.

    Bei dem HbA1c-Wert gilt ein Wert unter 5,7 Prozent als normal.

    Neben den normalen Werten gibt es auch noch Werte, die einen Prädiabetes andeuten. Der Prädiabetes ist ein Zustand, bei dem der Blutzuckerspiegel höher als normal ist, aber noch nicht hoch genug, um als Diabetes diagnostiziert zu werden. Laut MSD Manuals liegt ein Prädiabetes dann vor, wenn der Nüchtern-Blutzuckerspiegel im Blut zwischen 100 mg/dl (5,6 mmol/l) und 125 mg/dl (6,9 mmol/l) liegt oder, wenn der Blutzuckerspiegel zwei Stunden nach einem Glukosetoleranztest zwischen 140 mg/dl (7,8 mmol/l) und 199 mg/dl (11,0 mmol/l) beträgt. "Mit einem Prädiabetes erhöht sich das Risiko für Diabetes mellitus und für Herzkrankheiten", schreiben die Experten.

    Bei Werten über 250 mg/dl wird es im Übrigen gefährlich. Ab da kann es zu einer schweren Überzuckerung kommen, die auch für ein diabetisches Koma sorgen kann.

    Wie hoch darf der Blutzucker sein? Übersicht in der Tabelle

    Für eine Kurz-Übersicht haben wir in einer Tabelle noch einmal die entsprechenden Bereiche des Blutzuckerspiegels zu verschiedenen Messzeitpunkten zusammengefasst. Wir beziehen uns bei den Werten auf die Bereiche der ADA. Unter Zielbereich wird dabei der Wert verstanden, der für Diabetiker erstrebenswert sein sollte und der - je nach Schweregrad der Erkrankung - bei Typ-2-Diabetes entweder mit einer Ernährungsumstellung oder wie bei Typ-1-Diabetes mit einer Insulintherapie erreicht werden kann.

    Übrigens: Neben dem Typ-2-Diabetes, an dem in Deutschland laut dem Bundesministerium für Gesundheit etwa 90 bis 95 Prozent der Diabetes-Patienten erkrankt sind, gibt es auch noch den selteneren Typ-1-Diabetes. Es kann allerdings auch vorkommen, dass jemand an beiden Hauptformen von Diabetes erkrankt. Dann spricht von einer "Double Diabetes". Vorsicht muss man auch bei einer Insulinresistenz walten lassen, denn sie kann sich zu Typ-2-Diabetes entwickeln.

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