Der zwölfjährige Junge war im Keller des Mehrfamilienhauses, indem sein Vater lebt, tot aufgefunden worden. Nach neuesten Erkenntnissen geht die Staatsanwaltschaft nicht von einer Tat im Affekt aus.
Zunächst hieß es in den Medien, dass der Vater und der Sohn um eine kaputte Computermaus gestritten hätten. Doch nach Informationen der Staatsanwaltschaft habe Julien am Computer gesessen und sei von hinten erschlagen worden.
Nachdem in ganz Deutschland nach dem flüchtigen Vater gefahndet worden war und er dann festgenommen werden konnte, hat der 34-Jährige die Tat an seinem Kind gestanden. Zum Motiv des Mannes sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft, dass der 34-Jährige mit seiner Lebenssituation unzufrieden gewesen sei und unter Depressionen leide. Er habe auch weitere Gründe für die Tat genannt, die jedoch "nicht glaubhaft" seien und deshalb derzeit geprüft würden.
Mutter meldete Sohn als vermisst
Laut Medienberichten hatten Julien und seine jüngere Schwester den Vater besucht. Nur das Mädchen kehrte zur Mutter zurück. Daraufhin meldete diese ihren Sohn am Dienstag vergangener Woche als vermisst. Die Eltern lebten offenbar seit längerem getrennt.
Der 34 Jahre alte Mann, der Medienberichten zufolge vor Jahren ein Biochemie-Studium abgebrochen hatte und jetzt Hartz IV bezieht, sitzt derzeit in Düsseldorf wegen Mordverdachts in Untersuchungshaft. Er soll der Staatsanwaltschaft zufolge im Laufe der Woche nach Berlin überstellt werden. Der nach der Tat untergetauchte Berliner war der Düsseldorfer Polizei durch Zufall ins Netz gegangen. Eine Polizeistreife stellte den zweifachen Familienvater im abgelegenen Teil des Hafens, nachdem er über einen Zaun geklettert war. Bei einer Kontrolle hat er nach Angaben der Staatsanwaltschaft sofort ausgesagt, dass er der in Berlin Gesuchte sei. dapd