Startseite
Icon Pfeil nach unten
Panorama
Icon Pfeil nach unten

Zweiter Jahrestag: Winnenden denkt an die Opfer des Amoklaufs

Zweiter Jahrestag

Winnenden denkt an die Opfer des Amoklaufs

    • |
    Ein Stein mit dem eingravierten Schriftzug "Ich vermisse dich" liegt auf einem Friedhof bei Winnenden auf dem Grab eines Opfers des Amoklaufs. Zum zweiten Jahrestag gibt es eine Gedenkfeier. Bild: dpa
    Ein Stein mit dem eingravierten Schriftzug "Ich vermisse dich" liegt auf einem Friedhof bei Winnenden auf dem Grab eines Opfers des Amoklaufs. Zum zweiten Jahrestag gibt es eine Gedenkfeier. Bild: dpa

    Zwei Jahre sind seit dem Amoklauf von Winnenden vergangen. Am heutigen Freitag, dem zweiten Jahrestag des Amoklaufs von

    Anschließend wollte der Oberbürgermeister der Stadt die Namen der Getöteten verlesen. Nach einem gemeinsamen Gebet sollte um 10 Uhr ein ökumenischer Gottesdienst in der Schlosskirche gehalten werden, an dem Schüler der Albertville-Realschule mitwirken. Im Gegensatz zum ersten Jahrestag im vergangenen Jahr, waren für Freitag keine Reden von Landespolitikern geplant.

    Im Vorjahr war die Gedenkveranstaltung an der Albertville-Realschule abgehalten worden, dieses Mal hatte man sich laut Oberbürgermeister Hartmut Holzwarth bewusst dagegen entschieden. Man müsse Abstand gewinnen von diesem Ort, lautete die Begründung.

    Am 11. März 2009 hatte der 17-jährige Tim K. bei seinem Amoklauf in der Albertville-Realschule in Winnenden und seiner anschließenden Flucht 15 Menschen und anschließend sich selbst erschossen.

    Die Familien der Opfer des Amoklaufs von Winnenden haben im Vorfeld des Jahrestags die Politik kritisiert. Sie fordern endlich wirkungsvollere Änderungen im Waffenrecht, um weitere Bluttaten zu verhindern. Alle bisherigen Reformen seien halbherzig gewesen, heißt es in einem offenen Brief an Bundespräsident Christian Wulff und Kanzlerin Angela Merkel (CDU). Er wird am Freitag zum Jahrestag des Amoklaufs in der "Winnender Zeitung" abgedruckt.

    Die Politik habe ihre Versprechen "bisher nicht oder nur unzureichend eingelöst", heißt es in dem Brief, der von zehn Familien unterschrieben ist. Noch immer dürften Faustfeuerwaffen in Privathaushalten aufbewahrt und Großkaliberwaffen im Schießsport eingesetzt werden. Die Kontrollen der Waffenbesitzer seien unzureichend, wie immer wieder "haarsträubende und häufige Verstöße" gegen das Waffenrecht zeigten. Die Familien sprachen sich erneut dafür aus, dass Schützenverein die Waffen zentral lagern sollen. Zudem müsse das Waffenzentralregister, das für Ende 2012 angekündigt sei, sofort eingerichtet werden.

    Auch bei den Computerspielen müsse die Regierung endlich handeln. "Das Abschießen von menschenähnlichen Wesen darf niemals als gelobte Freizeitbeschäftigung gelten, sondern muss gesellschaftlich geächtet werden." Ein Verbot dieser Killerspiele für Kinder und Jugendliche sei überfällig. dapd/dpa

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden