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Zika: Zika-Virus in Babygehirnen entdeckt

Zika

Zika-Virus in Babygehirnen entdeckt

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    Das Zika-Virus steht im Zusammenhang mit Mikrozephalie, glauben Forscher. Sie haben nun in Babygehirnen den Virus nachweisen können.
    Das Zika-Virus steht im Zusammenhang mit Mikrozephalie, glauben Forscher. Sie haben nun in Babygehirnen den Virus nachweisen können. Foto: Antonio Lacerda (dpa), Symbolbild

    Das Zika-Virus ist in den Gehirnen von Neugeborenen mit einer Schädelfehlbildung entdeckt worden. Brasilianische Forscher konnten das Virus in den Babygehirnen lokalisieren. Damit haben sie einen weiteren Hinweis zum Zusammenhang zwischen dem Erreger und einer gefährlichen Fehlbildung des Kopfe geliefert.

    Die Ärztin Lucia Noronha von der Brasilianischen Gesellschaft für Pathologie sagte am Montag, das Virus sei im Hirngewebe nachgewiesen worden. Es sei aber noch nicht klar, wie der Erreger wirke.

    Zika-Virus in Babygehirnen: Zika für Fehlbildungen bei Kindern verantwortlich?

    Das Zika-Virus verursache Schäden im Gehirn. Das bestätigt die Annahme eines Zusammenhangs zur Mikrozephalie, bei der der Kopf eine vergleichsweise geringe Größe aufweist. Noronha sagte, ihr Team an der Universität PUC Parana habe Gewebeproben von der Stiftung Oswaldo Cruz erhalten.

    Es seien dieselben Proben, die Wissenschaftler der US-Gesundheitsbehörde CDC bekommen hätten. Diese kamen laut Noronha "zum selben Ergebnis: die Präsenz von Zika im Fötushirn".

    Das ist das Zika-Virus

    Das Zika-Virus kann vor allem für schwangere Frauen und deren Kinder gefährlich werden. Ein Überblick.

    Das Zika-Virus wurde erstmals 1947 in Uganda bei einem Affen entdeckt. Benannt ist es nach einem südlich der ugandischen Hauptstadt Kampala gelegenen Wald.

    Der erste Fall beim Menschen wurde nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) 1952 bekannt.

    Dengue- und Chikungunya-Fieber werden durch die Tigermücke übertragen. Auch das Zika-Virus wird durch Stechmücken übertragen.

    Das Zika-Virus kam bislang nur im tropischen Afrika, in Südostasien und auf den pazifischen Inseln vor. Experten vermuten, dass es durch die Fußball-WM nach Brasilien gelangen konnte und sich von dort ausgebreitet hat.

    In bis zu 80 Prozent der Fälle bleibt die Infektion unbemerkt. In den anderen Fällen ähneln die Symptome einer Grippe: Die Infizierten leiden unter Fieber, Kopf-, Gelenk- und Muskelschmerzen. Häufig treten auch Hautausschlag und Bindehautentzündungen auf.

    In einigen Fällen kann es nach einer Zikavirus-Infektion zu einem Guillain-Barré-Syndrom kommen, einer entzündlichen Nervenerkrankung. Dabei können Empfindungsstörungen und Lähmungserscheinungen in Beinen und Armen auftreten. In den meisten Fällen bilden sich die Symptome wieder zurück.

    Besonders gefährlich kann das Virus für Schwangere sein: Es kann sich offenkundig auf das ungeborene Kind übertragen und zu Hirnfehlbildungen führen, einer sogenannten Mikrozephalie.

    Sowohl das Robert-Koch-Institut (RKI) als auch Tropenmediziner und Viren-Experten sehen keine Gefahr, dass sich das Virus auch hierzulande verbreitet. Es fehlen die klimatischen Bedingungen; die Gelbfiebermücke als Hauptüberträgerin kommt hier gar nicht vor. Und bei der vereinzelt in Süddeutschland auftauchenden Asiatischen Tigermücke ist gar nicht klar, ob sie das Virus tatsächlich überträgt.

    Es gibt bislang weder einen Impfstoff noch ein gezieltes Medikament zur Behandlung Erkrankter.

    Zika-Virus: In Brasilien viele Babys mit Fehlbildungen

    Brasilien ist mit geschätzten 1,5 Millionen Fällen das von der Zika-Epidemie am stärksten betroffene Land. Das von der Gelbfiebermücke (Aedes aegypti) übertragene Virus grassiert derzeit in Süd- und Mittelamerika. Nach Angaben der brasilianischen Behörden sind seit Oktober mehr als 4000 Babys mit Verdacht auf Mikrozephalie auf die Welt gekommen, 462 Fälle sind bislang bestätigt. Der Kopf dieser Kinder ist deutlich zu klein und die Gefahr groß, dass sie geistig behindert sind oder unter neurologischen Schäden leiden werden.

    In Brasilien gibt es bislang 41 bestätigte Fälle von Mikrozephalie, bei denen bei den Mütter Zika nachgewiesen wurde. afp

    Zika-Virus in Deutschland: News, Symptome, Verbreitung

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