Nach dem Bekanntwerden der Stasi-Kontakte des neuen Besitzers des Berliner Verlags, Holger Friedrich, will das Medienhaus den Fall journalistisch aufbereiten. "Wir werden Fakten sammeln, wir wollen die Akten - die Opfer- und die Täterakte - einsehen", schrieben die Chefredakteure von Berliner Zeitung und Berliner Kurier, Jochen Arntz und Elmar Jehn, am Sonntagabend in den Online-Ausgaben ihrer Blätter. Die Redaktion werde sich ein Bild machen, Experten hinzuziehen und wolle auch mit Menschen reden, die in den Akten auftauchen. "Holger Friedrich hat der Redaktion ausdrücklich zugesichert, sie auf diesem Weg zu unterstützen."
Der Berliner Unternehmer Friedrich hatte mit seiner Frau Silke unlängst den Berliner Verlag mit der Berliner Zeitung und dem Berliner Kurier von der DuMont-Mediengruppe übernommen. Am Freitag war bekannt geworden, dass Friedrich in der DDR zeitweise Inoffizieller Mitarbeiter der Stasi war. Friedrich selbst erklärte, er habe eine handschriftliche Verpflichtungserklärung bei der Stasi aus einer Notsituation nach einer Verhaftung heraus verfasst, um einer befürchteten Gefängnisstrafe zu entgehen. (dpa)