Wegen des Verdachts der Wahlfälschung hatte die Staatsanwaltschaft Hamburg gegen den Chefredakteur der Zeit, Giovanni di Lorenzo, ermittelt. Dieser hatte angegeben, bei der Europawahl gleich zweimal abgestimmt zu haben. Nun wurde das Verfahren vorläufig eingestellt, wie die Sprecherin der Staatsanwaltschaft, Nana Frombach, der Deutschen Presseagentur am Dienstagabend sagte. Sie bestätigte damit einen Bericht des "Hamburger Abendblatts".
Giovanni di Lorenzo zahlt finanzielle Auflage
Das Verfahren sei wegen geringer Schuld und gegen eine "namhafte" finanzielle Auflage vorläufig beendet worden. Die Höhe der Zahlung, die der Zeit-Chefredakteur leisten muss, wollte sie nicht nennen. Sobald die Auflage bezahlt sei, werde das Verfahren endgültig eingestellt.
Chefredakteur hat sich selbst verraten
Di Lorenzo hatte in der ARD-Sendung "Günther Jauch" Ende Mai berichtet, dass er bei der Europawahl zweimal gewählt hatte - einmal als italienischer Staatsbürger im Konsulat des Landes in Hamburg, und ein zweites Mal als Bundesbürger in einer Grundschule der Hansestadt. Die Zeit ist, hätte aber nach dem Europawahlgesetz nur einmal wählen dürfen. dpa