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Zahl der Toten in sibirischer Grube steigt weiter

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Zahl der Toten in sibirischer Grube steigt weiter

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    Zahl der Toten in sibirischer Grube steigt weiter
    Zahl der Toten in sibirischer Grube steigt weiter Foto: DPA

    Am Dienstag seien in der Grube "Raspadskaja" in Sibirien die Leichen von 20 weiteren Arbeitern geborgen worden, sagte ein Sprecher der Rettungskräfte nach Angaben der Nachrichtenagentur Interfax.

    Das Schicksal von 38 weiteren Bergleuten, die bei den Explosionen am Samstag in rund 500 Metern Tiefe verschüttet wurden, war zunächst unklar. Wegen des Methangehalts und steigenden Wassers im Stollen schwand die Hoffnung auf Rettung. Zu den Eingeschlossenen fehlte weiter jeder Kontakt.

    Am Dienstag wurden die ersten Toten in der Region Kemerowo, rund 3500 Kilometer östlich von Moskau, beigesetzt. Bei dem Unglück im berühmten Kusnezker Kohlebecken ("Kusbass") waren auch mehr als 80 Bergleute verletzt worden.

    Regierungschef Wladimir Putin versprach bei einem Besuch am Unglücksort eine genaue Untersuchung des schwersten Grubenunglücks in Russland seit drei Jahren. Er sprach den Angehörigen sein Beileid aus.

    Der frühere Kremlchef besuchte im Krankenhaus der Stadt Nowokusnezk sechs Bergleute, die Rauchvergiftungen und Verbrennungen erlitten hatten. Das Staatsfernsehen zeigte Putin in einen weißen Ärztekittel gekleidet, wie er sich bei den Chirurgen erkundigte: "Haben Sie genug Verbandsmaterial und Medikamente? Denken Sie daran: Wenn es nötig ist, können wir Verletzte in eine Moskauer Spezialklinik fliegen."

    Im Gespräch mit Mitgliedern des Krisenstabs trieb Putin die Rettungskräfte zur Eile an. Der Regierungschef kündigte an, dass der Chef-Ermittler der russischen Generalstaatsanwaltschaft, Alexander Bastrykin, die Unglücksursache persönlich untersuchen werde. "Alle Sicherheitssysteme müssen geprüft werden, damit eine solche Tragödie in Zukunft verhindert wird."

    "Raspadskaja" ist das größte Kohlebergwerk seiner Art in Russland und gehört über das Unternehmen Ewras zum Imperium des russischen Oligarchen Roman Abramowitsch, dem Besitzer des Londoner Fußballvereins FC Chelsea. Auf dem Gebiet der früheren Sowjetunion kommt es wegen unzureichender Sicherheitsvorkehrungen immer wieder zu schweren Grubenunglücken.

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