Von "afroamerikanischem Esprit" und "Exotik" wurde in der ZDF-Sendung zur Hochzeit von Meghan Markle und Prinz Harry gesprochen. "Aus Marketinggesichtspunkten" sei das "genial", so die ZDF-"Adelsexpertin" Julia Melchior. Markle ist die Tochter einer Afroamerikanerin und eine weißen Amerikaners. In vielen Medien und Sozialen Netzwerken regte sich daraufhin Kritik, ob der Wortwahl und dem übersteigerten Interesse an Markles Herkunft.
Der Sender weist den Vorwurf des Rassismus zurück, hat aber in Mainz am Dienstag mitgeteilt, einige Formulierungen der Sendung seien auch im eigenen Haus selbstkritisch diskutiert worden.
ZDF: Berichterstattung war journalistisch angemessen
Das ZDF betonte, grundsätzlich sei es journalistisch angemessen gewesen, auch die Frage von Meghan Markles Herkunft in den Gesprächen mit Experten zu beleuchten. Während der rund vierstündigen Liveübertragung habe es zwei Gesprächsrunden dazu gegeben. "Eine davon wurde angeregt durch Fragen der Zuschauer." Der Wandel des britischen Königshauses hin zu einer weltoffenen Monarchie sei ein Thema, das in Großbritannien und Deutschland von großem öffentlichen Interesse sei.
Wünschenswert wäre es laut ZDF zwar gewesen, in der Sendung einer Repräsentantin oder einem Repräsentanten der schwarzen Gemeinschaft in Großbritannien noch mehr Raum zu geben. Aus Termingründen sei es aber zum Beispiel der Autorin und Kolumnistin Afua Hirsch nur möglich gewesen, an einem "Außen-Set" die Bedeutung der afroamerikanischen Wurzeln Meghan Markles für die britische Gesellschaft einzuordnen. (dpa)