i
Foto: Henning Kaiser, dpa
Foto: Henning Kaiser, dpa

Petra Gerster gendert seit Oktober in ihren Moderationen.

ZDF
11.03.2021

Weil sie gendert: Zuschauer sind wütend auf "heute"-Moderatorin Petra Gerster

Von Daniel Wirsching

Die bekannte "heute"-Moderatorin verwendet seit Oktober den Genderstern. Das bringe ihr jede Woche viele wütende Briefe ein. Wie es der BR mit dem Gendern hält.

ZDF-Moderatorin Petra Gerster hat nach eigenen Angaben viele wütende Nachrichten erhalten, seitdem sie begonnen habe, in der Nachrichtensendung "heute" zu gendern. "Die Mehrheit der Zuschauer lehnt das ab", sagte Gerster am Mittwochabend in der ARD-Talkshow "maischberger.die woche". "Ich bekomme viel Zuschauerpost und muss jede Woche sehr viele Briefe beantworten." Ein Zuschauer habe ihr sogar ihre Bücher zurückgeschickt, weil er diese "nicht mehr im Regal stehen haben wollte". Seit Oktober spricht die 66-Jährige in ihren Moderationen eine Pause für ein "Gendersternchen" mit, sie sagt also etwa "Zuschauer*innen" statt "Zuschauer".

Wie Gerster weiter erzählte, habe sie zu Beginn vor allem ZDF-Kollege Claus Kleber motiviert, geschlechtersensible Sprache in ihren Moderationen zu verwenden. Als der 65-Jährige als erster ZDF-Moderator mit dem Gendern begann, habe er ihr damit die Zweifel genommen, ob das überhaupt funktionieren könne. "Es ist wirklich eine Gewöhnungsfrage", sagte Gerster.

Das sagt die neue BR-Chefin Katja Wildermuth zum Thema Genderstern

Die Verwendung des als Gendersterns bekannten Zeichens soll das generische Maskulinum ersetzen, das ist die allgemeine männliche Form – die Frauen mit einschließt. Es dient dazu, in Personenbezeichnungen männliche, weibliche und auch weitere Geschlechter und Geschlechtsidentitäten einzubeziehen.

i
Foto: Lino Mirgeler, dpa
Foto: Lino Mirgeler, dpa

Katja Wildermuth nach ihrer Wahl zur BR-Intendantin am 22. Oktober 2020. Sie ist die erste Sender-Chefin in der Geschichte des Bayerischen Rundfunks.

Innerhalb der beitragsfinanzierten öffentlich-rechtlichen Sender gibt es keinen einheitlichen Umgang bei der Verwendung geschlechtersensibler Sprache. So sagte die neue Intendantin des Bayerischen Rundfunks, Katja Wildermuth, vor kurzem im Interview mit unserer Redaktion, dass der BR auf geschlechtsneutrale Formulierungen wie "Mitarbeitende" oder "Publikum" setze. Bis auf wenige Ausnahmen werde es auch keinen Genderstern in der gedruckten oder gesprochenen Form bei BR-Angeboten geben. (mit dpa)

Lesen Sie dazu auch:

Wir wollen wissen, was Sie denken: Die Augsburger Allgemeine arbeitet daher mit dem Meinungsforschungsinstitut Civey zusammen. Was es mit den repräsentativen Umfragen auf sich hat und warum Sie sich registrieren sollten, lesen Sie hier.

Facebook Whatsapp Twitter Mail