Maybrit Illner diskutierte am 1. Februar 2018 mit ihren Gästen das Thema "Macht, Sex, Gewalt - Der späte Aufschrei". Seit dem Skandal um US-Filmproduzent Harvey Weinstein sind immer mehr Fälle ans Licht gekommen, bei denen Männer ihre Macht ausgenutzt und Frauen belästigt haben. Mehrere Frauen werfen dem deutschen Regisseur Dieter Wedel vor, sie während der gemeinsamen Arbeit sexuell belästigt oder sogar vergewaltigt zu haben. Der Regisseur wies alle Anschuldigungen zurück. Die Gäste bei "Maybrit Illner" haben vor allem seinen Fall noch einmal diskutiert.
Weil immer mehr Anschuldigungen gegen Männer aus der Filmbranche aufkommen, stehen bei "Maybrit Illner" Fragen im Raum, die die Gesellschaft seit vergangenem Jahr beschäftigen. Warum kommt der große Aufschrei erst jetzt? Warum blieb das alles so lange folgenlos? Wer hätte noch davon wissen können? Was ist zu tun, um sexualisierte Gewalt überhaupt zu verhindern? Braucht es noch strengere Gesetze oder einfach nur mehr Frauen in Machtpositionen?
ZDF-Talkshow "Maybrit Illner": Die Gäste zum Thema "Macht, Sex, Gewalt - Der späte Aufschrei"
Anne Wizorek, Feministin, #Aufschrei-Initiatorin
Svenja Flaßpöhler, Philosophin, Publizistin
Giovanni di Lorenzo, Journalist, Chefredakteur Die Zeit
Thomas Bellut, ZDF-Intendant
Patricia Thielemann, Unternehmerin, ehemalige Schauspielerin
Benjamin Benedict, Geschäftsführer der UFA Fiction
Das ZDF hat nach eigenen Angaben bei seinen Untersuchungen zu Regisseur Dieter Wedel (75) bisher keine schriftlichen Hinweise gefunden, die die Vorwürfe sexueller Übergriffe bestätigen würden. Er sei aber noch nicht beruhigt, sagte ZDF-Intendant Thomas Bellut am Donnerstag in der Talkshow "Maybrit Illner". Sein Haus untersuche den Fall "jetzt noch genauer" und werde diese Nachforschungen "in einigen Tagen" vorerst abschließen können.
ZDF-Intendant Bellut: "Wenn wir was finden, sagen wir es."
"Wenn wir etwas finden, werden wir das natürlich transparent machen", so Bellut bei "Maybrit Illner". Das ZDF habe öffentlich klargestellt, dass es wissen wolle, was damals passiert sei. Der Sender habe bereits erste Mails, "auch von Schauspielerinnen", erhalten, sagte der Senderchef. Die Frauen wollten anonym bleiben, aber "genau berichten". Offenkundig sei der Bereich der Auftrags-Filmproduktion in der fraglichen Zeit "unbeobachtet" gewesen. (dpa/sh)
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