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ZDF: Betrug-Sondersendung von „Aktenzeichen XY“ mit sechs Millionen Zuschauern

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Betrug-Sondersendung von „Aktenzeichen XY“ mit sechs Millionen Zuschauern

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    Rudi Cerne moderiert die Sondersendung "Achtung, Betrug!" von "Aktenzeichen XY... Ungelöst" heute Abend im ZDF.
    Rudi Cerne moderiert die Sondersendung "Achtung, Betrug!" von "Aktenzeichen XY... Ungelöst" heute Abend im ZDF. Foto: Matthias Balk, dpa (Archivfoto)

    Bis zu sechs Millionen Zuschauer haben am Mittwochabend die Spezial-Ausgabe von „Aktenzeichen XY... Ungelöst“ unter dem Motto „Vorsicht, Betrug!“ im ZDF gesehen. Das teilte der Sender am Donnerstag mit. In der Sondersendung, die wie üblich von Rudi Cerne moderiert wurde, wurden aktuelle Betrugsmaschen und Tricks vorgestellt und Tipps mit Experten gegeben, wie man sich schützen kann.

    Obwohl zeitgleich die Spiele der zweiten Runde des Fußball-DFB-Pokals liefen (übertragen wurde die Partie zwischen dem FC Bayern München und dem FC Augsburg (3:1) im Ersten) erreichte die Sendung laut Sender auch eine Rekordzahl in Sachen Zuschauer-Anrufe: Exakt 518 Personen wählten sich im Laufe der Übertragung durch.

    „Aktenzeichen XY“: Anrufer zeigen Anteilnahme für Betrogene

    Wie eine Sprecherin mitteilte, erzählten die Anrufer den Beamten und der Redaktion ihre eigenen Geschichten und zeigten Anteilnahme am Schicksal der dreist betrogenen Opfer, die danach oft auch existenziell bedroht waren.

    Hintergrund: Laut einer aktuellen Kriminalstatistik gab es im Jahr 2015 fast eine Million angezeigte Betrugsfälle – fast 2647 Fälle pro Tag. Für die Spezialisten von „Aktenzeichen XY“ seien „Reichweite, Anrufer-Rekord und vor allem auch die starken, persönlich betroffenen Reaktionen der Zuschauer ein klarer Beweis dafür, was für ein riesiger Bedarf an Information, Warnung und Aufklärung aber gleichzeitig wieviel Unsicherheit und Angst in der Bevölkerung vorhanden sind“, hieß es in der Mitteilung.

    Fünf Betroffene berichteten persönlich, wie sie betrogen wurden. Die fünf Fälle stellt das ZDF  im Überblick wie folgt dar:

    Falscher BKA-Beamter bringt Rentnerin um ihr Geld

    Eine ältere, alleinlebende Frau erhält einen Anruf von einem vermeintlichen Bundeskriminalbeamten. Tatsächlich erscheint auf ihrem Display eine deutsche Nummer, doch der Anrufer sitzt in einem Call-Center, wahrscheinlich in der Türkei, und lockt die Frau in eine Falle. Es ginge um verdeckte Ermittlungen, bei denen das BKA auf Mithilfe angewiesen ist, behauptet der angebliche Beamte. In oft sehr langen Telefonaten wird eine Liste von Tätern durchgegangen, vor denen es die ältere Frau zu schützen gelte. Nach und nach entlockt man ihr im Glauben, aufrichtige Polizeiarbeit zu unterstützen, ihre Ersparnisse. Die Frau steht nun verunsichert und ohne finanzielle Altersabsicherung da. Rund eine Million Geschädigte und eine Beute von mindestens 120 Millionen Euro gehen auf das Konto der Falschen

    Versprochen wird die große Liebe, es kommt der finanzielle Ruin

    Beim "Romance Scamming" wird mit gefälschten Online-Profilen in Singlebörsen die große Liebe vorgespielt, um sich Geld zu erschleichen – zu einem Treffen kommt es nicht. Auch die alleinerziehende Hanna Westphal aus Köln hat das erlebt. Sie ist schon früh Witwe geworden und sehnt sich nach einem neuen Partner. Durch ihren ausgelasteten Alltag beschließt sie, es mit einem Internetportal zu versuchen und lernt schnell einen angeblichen amerikanischen Soldaten kennen. Immer vertrauter werden die Nachrichten, auch wenn der Kontakt nur online oder telefonisch erfolgt. Endlich blüht Frau Westphal wieder auf. Doch dann bekommt "James" einen Einzugsbefehl nach Afghanistan. Die Kommunikation wird schwieriger und "James" beginnt nach finanzieller Unterstützung zu bitten.

    Ein Gewinnspiel um eine Immobilie als Falle

    Oliver Neuhaus führt mit seiner Familie ein geregeltes Leben bis er aufgefordert wird an einem Gewinnspiel teilzunehmen. Er folgt dem Aufruf und gewinnt tatsächlich – eine Anzahlung für einen Immobilienkauf. Die angebotenen Wohnungen überzeugen ihn, er unterschreibt einen Kaufvertrag für zwei Eigentumswohnungen und glaubt, eine gute Investition für die Altersvorsorge gemacht zu haben.

    Nach dem Auto-Verkauf um das Leben gebangt

    Die Familie steht kurz vor einem Umzug und um die Haushaltskasse wieder etwas aufzubessern beschließt Peter Müller seinen Chevrolet über ein Online-Gebrauchtwagenportal zu verkaufen. Dabei gibt er bereits in der Anzeige alle wichtigen Informationen an. Kurz darauf kontaktiert ihn ein Interessent, der ihm nach einer Probefahrt den Wagen für 6500 Euro abkauft. Peter freut sich, dass alles so reibungslos und schnell geklappt hat. Einige Zeit nach dem Verkauf erhält er aber einen Anruf, in dem er wüst beschimpft wird. Der Käufer behauptet der Wagen hätte Schäden über die er nicht aufgeklärt wurde und verlangt eine sofortige Rückzahlung des Geldes, ansonsten würde der gewalttätige Bruder ihm einen Besuch abstatten. Auf Peters Vorschlag den Wagen zurückzunehmen und das Geld bar auszuhändigen, geht der Käufer nicht ein. Immer drastischer werden seine Beschimpfungen und schließlich droht er Peter und seiner Familie mit dem Tod. Da der Käufer all seine persönlichen Daten und auch seine Adresse hat, wendet Peter sich umgehend an die Polizei. Zum Glück – denn dort klärt man ihn auf, Opfer einer Betrugsmasche geworden zu sein. Die Anrufer sitzen meist im Ausland und hoffen hohe Geldbeträge erpressen zu können. Der Schaden dieser Masche geht inzwischen in die Millionen. Die zuständigen

    Auf ein Jobangebot folgt die Anzeige wegen Geldwäsche

    Thorsten Kohlmann wird bald zum ersten Mal Vater und verliert ausgerechnet jetzt seinen Job. Es findet sich glücklicherweise schnell etwas Neues, doch die Einkünfte sind deutlich geringer als zuvor. Also beginnt er sich im Internet nach Jobprofilen für eine geeignete Nebeneinkunft umzusehen. Eine Ausschreibung als "Finanzagent" verspricht ohne großen Aufwand einen guten Zusatzverdienst und schon schickt Thorsten seine Bewerbung ab. Sein neuer Arbeitgeber meldet sich kurz darauf und schon kann es losgehen. Doch dann meldet sich Thorstens Bank: Eine extrem hohe Einzahlung sei auf seinem Konto eingegangen, die sich nicht zuordnen ließe. Die Bank hat einen Verdacht und sperrt Thorstens Konto und setzt einen Geldwäsche-Beauftragten an. Einige Zeit darauf steht auch noch die Polizei vor Thorstens Tür, denn nun ergeht ein Strafbefehl gegen ihn. Der Betroffene spricht darüber, wie er eine Straftat begangen hat ohne es zu merken. az

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