"Ich weiß, dass ich damit nichts zu tun hatte", sagte Amanda Knox in der am Donnerstagabend ausgestrahlten ZDF-Talkshow "Markus Lanz". "Ich bin kein Monster." Knox, von Medien auch als "Engel mit den Eisaugen" betitelt, war zunächst wegen Mordes an ihrer Mitbewohnerin in Italien zu 26 Jahren Haft verurteilt worden. Vier Jahre saß sie im Gefängnis, 2011 wurde sie freigesprochen.
Die Mitbewohnerin von Knox war in der Universitätsstadt Perugia 2007 ermordet aufgefunden worden. Jetzt soll der Fall in Italien neu aufgerollt werden. Knox lebt seit ihrem Freispruch wieder in den USA.
In Haft dachte Amanda Knox an Selbstmord
Während der Haft habe sie auch über Selbstmord nachgedacht, sagte 25-Jährige Amanda Knox, die während des Gesprächs mit Markus Lanz immer wieder mit den Tränen kämpfte. "Ja, Selbstmord ist ein Thema, über das man im Gefängnis spricht."
Der schlimmste Moment in ihrem Leben sei gewesen, als sie von dem Gericht in Italien des Mordes schuldig gesprochen wurde und zu 26 Jahren Haft verurteilt wurde. "Ich fing sofort an zu rechnen", sagte Amanda Knox, die damals 22 Jahre alt war. Sie habe sich nicht vorstellen können, so lange hinter Gittern zu sitzen.
Amanda Knox veröffentlicht ein Buch
Der Zeitpunkt des Interviews war kein Zufall. Diese Woche erschien Knox’ Autobiografie „Zeit, gehört zu werden“ (engl. „Waiting to Be Heard“). Knapp vier Millionen Dollar (rund drei Millionen Euro) soll sie als Voraushonorar dafür bekommen haben.
In dem Buch schreibt Knox unter anderem, die italienische Polizei habe sie unter Druck gesetzt und zu missverständlichen Aussagen gedrängt: „Ich war zwanzig und kaum mit ihrer Sprache vertraut. Sie kannten nicht nur die Gesetze, sondern es war auch ihre Aufgabe, Menschen zu manipulieren. Sie versuchen, den Leuten Angst einzujagen, Zwang auf sie auszuüben, sie in den Wahnsinn zu treiben.“ AZ