Ein Kurzfilm schlägt hohe Wellen. "Majorité Opprimée" zeigt in zehn Minuten eine andere Welt. Die Regisseurin Elénore Pourriat verkehrt die Klischees der Geschlechterrollen.
Frauen rufen Pierre anzügliche Macho-Sprüche nach
Ein Mann wird an einem harmlosen Sommertag Opfer sexueller Übergriffe und anzüglicher Macho-Sprüche von Frauen. Hier werden Frauen zu Tätern und Männer zu Opfern sexueller Gewalt. Darum auch der Titel des Filmes, der übersetzt "unterdrückte Mehrheit" heißt.
Sexueller Missbrauch: Zu aufreizend gekleidet?
Der Protagonist Pierre Benezit gehört zu dieser Mehrheit. Er wird von einer Frauen-Gang bedroht, die dann über ihn herfällt. Später meldet Pierre den sexuellen Missbrauch der Polizei - doch seine Ansprechpartnerin will ihn bei der Vernehmung nicht ernstnehmen. Auch seine Lebensgefährtin macht Pierre später den Vorwurf, zu aufreizend gekleidet gewesen zu sein.
Regisseurin Elénore Pourriat will alltäglichen Sexismus veranschaulichen
Zwar sind die Filmszenen fiktiv, doch könnten sie sich so ähnlich auch im echten Leben zutragen. Meist sind es dann aber Frauen, die Pierres Platz einnehmen. Um den alltäglichen Sexismus zu veranschaulichen, verdrehte Elénore Pourriat die Rollen der Geschlechter.
"Männer können sich nicht vorstellen, dass Frauen jeden Tag angegriffen werden, auch mit Worten, mit kleinen, leichten Worten - weil sie selbst nicht damit konfrontiert sind", sagt die Regisseurin in einem Interview mit "The Guardian". Der Clip ist auf französisch und kann mit englischen Untertiteln angesehen werden. AZ