Der Small Talk ist eine Kunst, leidet aber seit jeher aber darunter, auch gern als triviales Gedöns belächelt zu werden. In Pandemie-Zeiten ist die Gesprächsform nun schwer verkümmert. Kommunikativ arbeitet man sich seit Monaten an den Immergleichen ab, Familie, Freunde, Kollegen. Die Orte, wo der Small Talk natürlicherweise stattfindet, sind derweil verwaist: Cafés, Fitnessstudios, Clubs, Kantinen … Also all jene Plätze, an denen man einfach mit irgendjemandem für ein paar Minuten so dahin plaudert, danach ohne großes Grübeln mit dem Tagesprogramm fortfährt.
"Menschen kommt es zugute, wenn sie mit vielen sprechen"
„Vermissen Sie den Small Talk?“ wäre übrigens ein schönes Small-Talk-Thema, aber hier nun mal ganz ernst: Gerade jetzt wäre es gut, sich ein bisschen ums unterschätzte kleine Gespräch zu kümmern. Sagt jedenfalls die Sozialpsychologin Gillian M. Sandstrom und empfiehlt allen, speziell in dieser Zeit gezielt mit Fremden ein wenig zu plaudern – natürlich mit Abstand und Maske. Das könne gegen den Corona-Blues helfen. „Menschen kommt es allgemein zugute, wenn sie mit vielen Leuten, auch weniger guten Bekannten, sprechen“, sagt die Wissenschaftlerin der University of Essex. In mehreren Studien hat Sandstrom belegt, wie auch kurze Gespräche mit unbekannten Menschen glücklich machen. Je mehr soziale Interaktionen, umso zufriedener waren die Probanden mit ihrem Leben. Unter dem Motto #Talking2Strangers wirbt sie seitdem fürs tägliche kleine Gespräch mit Fremden, in der Bahn, im Geschäft, im Wartezimmer: „Das bringt so viel Freude.“ Wie aber mit Menschen ins Plaudern kommen? Vielleicht doch mit diesem Thema? Aber klar, es gibt derzeit auch Wichtigeres! Wetter zum Beispiel …
Lesen Sie auch
Oxford-Studie: Asthma-Spray soll Corona-Patienten helfen
Kinder sind immer länger online: Worauf Eltern achten sollten
Britische Studie zeigt: Corona führt zu psychischen Erkrankungen
- Oxford-Studie: Asthma-Spray soll Corona-Patienten helfen
- Kinder sind immer länger online: Worauf Eltern achten sollten
- Britische Studie zeigt: Corona führt zu psychischen Erkrankungen