Du hast ja einen Vogel! Das sagt man ja vielleicht ab und an oder denkt es sich zumindest. Rein zahlenmäßig, wenn man Menschen und Vögel in Bezug setzt, ist die Sachlage aber natürlich eine ganz andere. Auf jeden Menschen kommen ungefähr sechs Vögel. So die Schätzung australischer Wissenschaftler, die die globale Häufigkeit von 9700 Vogelarten berechnet haben – etwa 92 Prozent aller bekannten Spezies. 50 Milliarden Vögel bevölkern demnach die Erde.
Welche Art ist am häufigsten vertreten? Man muss ja nur mal rausschauen. Der Spatz fliegt voran! Etwa 1,6 Milliarden Haussperlinge gibt es, gefolgt vom Star (1,3 Milliarden) und der Ringschnabelmöwe (1,2 Milliarden).
Alarmglocke für die Gesundheit des Ökosystems
Alle anderen Arten erreichen die Milliardengrenze nach den Berechnungen der Forscher der University of New South Wales in Sydney nicht. Etwa zwölf Prozent zählen nur noch 5000 oder weniger Exemplare. Zum Beispiel die extrem seltene Bernsteinseeschwalbe, die flugunfähige Trommelralle, aber auch die Kiwis – von denen gibt es nur 3000.
Dass der Braunbauch-Dickichtvogel in der Schätzung überhaupt auftaucht, ist immerhin ein Lichtblick für die Art. Der Vogel galt lange als ausgestorben. Das Beziffern der Häufigkeit einer Art sei ein entscheidender erster Schritt für deren Erhaltung, so die Autoren der Studie, abnehmende Zahlen so etwas wie eine Alarmglocke für die Gesundheit des Ökosystems.
Wie aber berechnet man so eine Zahl
Wie aber berechnet man so eine Zahl – zumal bei Vögeln, keine Stillsitzer? Die Forscher kombinierten wissenschaftliche Erhebungen und die Sichtungen von Vogelfreunden – solchen wie zum Beispiel der US-Schriftsteller Jonathan Franzen. Der schrieb den Satz: „Wer alle Vögel dieser Welt sehen würde, hätte die Welt gesehen.“ Was er damit auch meinte: Man kann nicht genug von ihnen haben …
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