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Wirtschaft: Kneipe verhängt Hausverbot für Politiker: Kein Kölsch für Merkel

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Kneipe verhängt Hausverbot für Politiker: Kein Kölsch für Merkel

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    Die Kneipe neben dem Berliner Bahnhof Friedrichstraße wurde 1997 von Bonner Gastwirten in Berlin gegründet. Merkel und Scholz waren bereits zu Gast.
    Die Kneipe neben dem Berliner Bahnhof Friedrichstraße wurde 1997 von Bonner Gastwirten in Berlin gegründet. Merkel und Scholz waren bereits zu Gast.

    Wo Politik gemacht wird, gibt es auch Kneipen. Da gibt es die berühmten Hinterzimmer. Da gibt es mehr oder minder vertrauliche Treffen von Politikern untereinander oder von Politikern mit Journalisten. Ist ja auch netter, sich bei einem Glas Wein oder Bier und einem guten Essen zu treffen, als in einem der 18-Quadratmeter-Standard-Abgeordnetenbüros im Berliner Regierungsviertel.

    Die Berliner Politiker-Kneipen, -Cafés und -Restaurants haben es dabei selbst zu einem gewissen Ruhm gebracht, sind Teil geworden von Film und (Pop-)Literatur. Und natürlich von ungezählten Zeitungsartikeln. Allen voran das Borchardt, das Café Einstein – und die Ständige Vertretung. Die macht gerade Schlagzeilen, weil sie gegen Spitzenpolitiker ein Hausverbot verhängt hat. Später mehr dazu.

    Die Politiker-Lokalitäten jedenfalls wurden zu irgendwie legendären außerparlamentarischen Orten, dienen in Berichten als Kulisse oder sprechendes Detail. Wie kürzlich in einem Stück über den CDU-Parteivorsitz-Kandidaten Friedrich Merz.

    Berliner Politiker-Kneipen wurden selbst berühmt und Teil ungezählter Zeitungsartikel

    Mit dem trafen sich einer oder mehrere Journalisten der Süddeutschen Zeitung – ausgerechnet – im Berliner Restaurant Machiavelli. Nachdem Merz sich über "Teile des Parteiestablishments" öffentlich aufgeregt hatte, die ihn als CDU-Chef angeblich verhindern wollen. Ein passenderer Ort hätte sich kaum finden lassen für ein Gespräch über politische Machtspiele: Der Name des einstigen italienischen Philosophen Machiavelli werde, weiß das Online-Lexikon Wikipedia, "heute häufig mit rücksichtsloser Machtpolitik unter Ausnutzung aller Mittel verbunden".

    Jörn Peter Brinkmann und Jan Philipp Bubinger (rechts) führen die „StäV“.
    Jörn Peter Brinkmann und Jan Philipp Bubinger (rechts) führen die „StäV“. Foto: Britta Pedersen, dpa

    Damit zurück zur Ständigen Vertretung und ihrer Machtpolitik. Als Reaktion auf die verordnete Schließung aller Gaststätten ab diesem Montag möchte die Berliner Politiker-Kneipe, die auch als "StäV" bekannt ist, Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU), Finanzminister Olaf Scholz (SPD) und weiteren Spitzenpolitikern kein Kölsch mehr ausschenken und kein Eisbein mehr servieren. Auf wen das nun schlimmere Auswirkungen haben wird, sei dahingestellt. Die erneute Zwangsschließung sei eine Katastrophe für die Gastronomie, sagte Geschäftsführer Jörn Peter Brinkmann am Samstag zur Begründung und warf der Bundesregierung bei ihrer Corona-Politik Aktionismus vor.

    In einem Facebook-Video erklären die Geschäftsführer der Kneipe ihre Gründe für das Hausverbot

    In einem Video auf Facebook erklärten er und sein Partner Jan Philipp Bubinger, die Politik habe die Zeit seit April nicht genutzt, um das Land auf eine zweite Corona-Welle vorzubereiten. Die StäV, die 1997 von zwei Bonner Gastwirten in Berlin gegründet wurde, habe dagegen aufwendig Vorsorge getroffen, um ihre Gäste zu schützen. Brinkmann rief seine Kollegen in der Gastronomie dazu auf, sich dem Hausverbot gegen die Politiker anzuschließen.

    Sein Bann trifft auch Bayerns Ministerpräsidenten Markus Söder von der CSU. Ob dem allerdings wirklich so an Kölsch und Eisbein gelegen ist? (mit dpa)

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