Startseite
Icon Pfeil nach unten
Panorama
Icon Pfeil nach unten

Winter: Klirrende Kälte verursacht Verkehrschaos in ganz Europa

Winter

Klirrende Kälte verursacht Verkehrschaos in ganz Europa

    • |
    Rom versinkt im Schnee. Soldaten werden eingesetzt, um die Straßen von Schnee und Eis zu befreien.
    Rom versinkt im Schnee. Soldaten werden eingesetzt, um die Straßen von Schnee und Eis zu befreien. Foto: dpa

    Es ist das bisher kälteste Wochenende in Bayern in diesem Winter: Minus 27 Grad wurden in der Nacht zum Sonntag in Oberstdorf im Oberallgäu gemessen. Die Nacht zum Sonntag war damit nur wenig milder als die Rekordnacht zum Samstag.  Die Aussichten für den Wochenanfang sind laut dem Deutschen Wetterdienst zwar etwas milder, doch vor allem am Alpenrand ist auch weiterhin mit Temperaturen von weniger als minus 20 Grad zu rechnen. Von Osten her weht extrem kalte Festlandluft sibirischen Ursprungs nach Bayern und sorgt für anhaltende Kälte und Frost.

    Es soll noch kälter werden

    Und es stehen noch weitere Wetterextreme ins Haus. "Am Dienstag wird es noch frostiger", sagte Meteorologe Christoph Hartmann vom Deutschen Wetterdienst (DWD) in Offenbach am Sonntag voraus. Von Mittwoch an sollen die Werte dann deutlich steigen. Ein Italientief soll wärmere Luft bringen. Die Temperaturen machen einen Sprung um bis zu zehn Grad. Zugleich soll es vor allem im Südosten kräftig zu schneien beginnen.

    Verkehrchaos in Europa

    Dieser heftige Wintereinbruch lahmt inzwischen ganz Europa. Mehr als 280 Menschen sind bereits bei Kälte, Eis und Schnee gestorben.

    Italiensteckt im Winterchaos. Der stärkste Schneefall seit Jahrzehnten versetzten Mittel- und Süditalien in den Ausnahmezustand. Zwei Menschen starben, als Dächer unter der Last des Schnees zusammenbrachen. Bis zu 120.000 Menschen waren zeitweise ohne Strom. Tausende blieben in Zügen oder Autos stecken. In Rom und anderen Städten waren Soldaten eingesetzt, um die Straßen von Schnee und Eis zu befreien.

    Ein Fährschiff rammte in Civitavecchia, nordwestlich von Rom, im Schneesturm einen Hafendamm und wurde dabei schwer beschädigt. Das Schiff mit mehr als 300 Passagieren und Besatzung an Bord wurde evakuiert.

    Angesichts einer bis zu zwei Meter hohen Schneedecke galt in Serbien am Samstag in fast 30 Gemeinden der Ausnahmezustand. Alle Grund- und Mittelschulen sowie Kindergärten sollten diese Woche geschlossen bleiben. Die Regierung in Belgrad rief die Bürger zur Hilfe beim Schneeräumen auf. Lawinen schlossen etwa 90 Menschen in einem Straßentunnel in Montenegro 24 Stunden lang ein.

    Schiffverkehr lahmgelegt

    In Deutschlandlähmt die Kälte den Schiffsverkehr. Bei zweistelligen Minustemperaturen hat sich so viel Eis auf der Elbe gebildet, dass von Magdeburg in Richtung Norden keine Schiffe mehr fahren können, wie die Wasserschutzpolizei am Sonntag mitteilte. Der Fluss ist bis nach Hamburg gesperrt. Auch der

    Weil die Witterung nach den Fähren nun auch die Flugzeuge stoppte, sind die ostfriesischen Inseln Juist und Wangerooge komplett von der Außenwelt abgeschnitten.

    In Großbritannien reichten rund zehn Zentimeter Schnee aus, um ein Verkehrschaos auszulösen. Europas größter Flughafen London-Heathrow strich rund 380 Flüge  und damit ein Drittel aller Starts und Landungen für Sonntag.

    In Frankreich wurde auf dem Flughafen von Toulouse der Verkehr wegen starken Schneefalls zeitweise eingestellt. Busse blieben in den Depots. AusBelgien und der Schweizwurden Störungen im Bahnverkehr gemeldet.

    Winterwetter geht über Europas Grenzen hinaus

    Die Kältewelle drang selbst bis Nordafrika vor. In höheren Lagen der algerischen Hauptstadt Algier fiel seit Jahren wieder richtig Schnee. Zahlreiche Kinder, die noch nie weiße Flocken gesehen hatten, stürzten sich nach Augenzeugenberichten begeistert nach draußen.

    Selbst im schneegewohnten Finnland hat das Winterwetter am Freitag zu einer Serie von Auffahrunfällen mit rund 40 Verletzten allein in der Hauptstadt Helsinki geführt. Eine Haupt-Zufahrtsstraße nach AZ/afp/dpa                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden