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Wiener Opernball 2017: Goldie Hawn - die Frau für viele Fälle

Wiener Opernball 2017

Goldie Hawn - die Frau für viele Fälle

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    US-Filmstar Goldie Hawn und der österreichische Unternehmer Richard Lugner freuen sich auf den Opernball.
    US-Filmstar Goldie Hawn und der österreichische Unternehmer Richard Lugner freuen sich auf den Opernball. Foto: Herbert Pfarrhofer (dpa)

    Sie ist weder eine ganz große Schauspielerin mit Kultcharakter geworden noch eine Frau, die um jeden Preis auf rote Teppiche stöckeln musste, um den Glamour der Welt um sich zu scharen. Was nicht heißt, dass sich Goldie Hawn rarmachte. Wenn sie bei Hollywood-Festen auftrat, blieb sie trotz der Teppiche stets die Goldie aus Washington D.C. Und immer blitzte ein Funken Ironie aus ihren Augen.

    Ob der Wiener Immobilienkönig Richard Lugner, schlicht Baumeister, wahlweise „Mörtel“ genannt, den ersten Kino-Erfolg seines Ehrengasts für den Wiener Opernball am Donnerstagabend überhaupt kennt, lassen wir mal dahingestellt. Dabei gewann die junge Schauspielerin bereits bei ihrem ersten prominent besetzten Film 1970 den Oscar für die beste weibliche Nebenrolle. In „Die Kaktusblüte“ stiehlt sie mit ihrem komödiantischen Talent sowohl ihrem Lover, dem von Walter Matthau gespielten Dentisten, als auch der großen Ingrid Bergman, der Arzthelferin, den Zahn. Und so wird man, obwohl blond, verdientermaßen ein Star. Lang ist es her.

    Wenn die mittlerweile 71-Jährige am Donnerstagabend gut drauf ist, schiebt sie den Lugner vielleicht die Treppe rauf in die Loge, falls er das braucht. Vielleicht tanzt sie sogar ein wenig, was die gelangweilten Damen in der Lugner-Loge ja meist verweigert haben. Ziemlich lustlos stemmten sich etwa Kim Kardashian und Brooke Shields gegen die gewünschte gute Wiener Laune.

    Was treibt Goldie Hawn zum Opernball?

    Goldie Hawn müsste es nicht nötig haben, sich von Lugner einkaufen zu lassen. Obwohl ihre goldenen Kinozeiten vorbei sind, sollte sich doch von den angelegten Kino-Dollars gut leben lassen. Vielleicht hat das Gastspiel auch mit der österreichischen Küche zu tun. Jedenfalls fand der leutselige Kurier heraus, dass der Ehrengast nach der Ankunft in Wien beim „Figlmüller“ ein „Riesenschnitzel“ bestellte. Und es gab das obligatorische Stück Torte im Sacher. Wozu braucht es dann noch einen Opernball?

    Weil vielleicht das Kino ungerechterweise nicht mehr so abfährt auf ältere Schauspielerinnen, auch wenn sie stets so daherkamen, als könnten sie sich ihre Schönheit mittels entsprechender Ausleuchtung sichern. Goldie Hawn aber weiß, dass in ihr abseits der Ironie noch immer etwas Märchenhaftes schlummert, das den Weg in die Realität sucht. Wie in dem Film „Groupies for-ever“, in dem sie als Kellnerin merkt, dass sie nach den Rock-Jahren ihre Freundin braucht, die längst bürgerlich strukturiert ist. Unvergessen ihre Rolle in der Komödie „Club der Teufelinnen“, in der sie mit aufgespritzten Lippen antanzt.

    Goldie Hawn, Mutter der Schauspielerin Kate Hudson und Lebensgefährtin ihres Kollegen Kurt Russell, kam immer gut als Kumpel rüber. Im Kino konnte sie zupacken und Häuser sanieren, privat stellte man sich vor, dass man mit ihr mal die Beine in einem Teich baumeln lassen könnte. Herr Lugner, strengen Sie sich an!

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