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Wetterkapriolen in Bayern: Experte: Immer mehr Starkregenfälle und Dürreperioden

Wetterkapriolen in Bayern

Experte: Immer mehr Starkregenfälle und Dürreperioden

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    Die Zahl der Unwetter in diesem Sommer hat Angaben des Deutschen Wetterdienstes zufolge nicht zugenommen.
    Die Zahl der Unwetter in diesem Sommer hat Angaben des Deutschen Wetterdienstes zufolge nicht zugenommen. Foto: Archiv, dpa

    Zahlreiche Unwetter, Stürme, sintflutartige Regenfälle, eiergroße Hagelkörner und rasante Temperaturstürze bestimmen das Wetter - zumindest wenn es nach der weitverbreiteten Meinung geht. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) kann dies wissenschaftlich nicht bestätigen. Es gebe jedoch immer mehr Starkregenfälle und Dürreperioden.

    "Man muss beim Wetter sehr genau hinschauen", sagt Gerhard Lux, Diplom-Meteorologe und Pressesprecher des DWD, auf Anfrage von AZ-Online. Durch die Berichterstattung der Medien entstehe häufig ein falsches Bild von der Wetterlage. Tatsächlich zeige die DWD-Wetterstatistik keine Zunahme von Unwettern. "Die Dunkelziffer hat sich aber deutlich verringert", sagt Lux. Heutzutage würden viele Laien zum Beispiel mit dem Handy Tornados dokumentieren.

    Lange Dürreperioden und vermehrt Starkregenfälle

    Was die Wetterstatistik des DWD dagegen bestätigt, ist eine Erhöhung der durchschnittlichen Jahrestemperatur in den letzten Jahren um zirka ein Grad - verursacht durch den globalen Klimawandel. Die Tendenz ist weiterhin steigend. Folglich hat sich die Niederschlagsstruktur verändert: "Wir beobachten weniger Regenfälle im Sommer, dafür mehr im Winter", erklärt Lux. Außerdem gebe es längere Dürreperioden sowie häufigere Starkregenfälle mit bis zu 30 Liter Niederschlag pro Quadratmeter - im Durchschnitt sieben bis acht Mal pro Jahr. "Dies führt besonders in der Landwirtschaft zu erheblichen Problemen", sagt der Experte. "Trotzdem ist Deutschland nur am Rande vom Klimawandel tangiert." Andere Länder wie zum Beispiel Spanien oder die nordafrikanischen Staaten hätten deutlich mehr mit den Auswirkungen zu kämpfen.

    Erste Julihälfte im Durchschnitt

    Auch in diesem Jahr seien die ersten sechs Monate zu warm gewesen. Besonders im März und April habe es eine wochenlange Trockenperiode gegeben. Die erste Julihälfte liege dagegen sowohl beim Niederschlag als auch bei der Temperatur im Mittel. "Wir haben bis jetzt in Deutschland keinen untypischen Sommer erlebt", sagt Lux. "Veränderungen der Wetterlage sind bei uns vollkommen normal. Ein Jahrhundertsommer wie im Jahr 2003 ist die absolute Ausnahme."

    Prognosen, wie das Wetter im August zu Beginn der Sommerferien in Bayern wird, kann der Deutsche Wetterdienst noch nicht abgeben. "Das wäre noch zu früh", so der Meteorologe.

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