Die amerikanische Kultserie "Two and a half Men" hat den Wechsel ihres Hauptdarstellers besser verkraftet als von vielen prognostiziert. Schlagzeilenträchtig und mit viel Getöse wurde einst Hauptdarsteller Charlie Sheen gefeuert. Die Produzenten wollten Charlie Sheens Eskapaden nicht mehr mitmachen. Ashton Kutcher ist nun die neue Hauptfigur bei "Two and a Half Men". Und die Quotenentwicklung überrascht.
"Two and a Half Men": Marktanteil ausgebaut
"Two and a Half Men" hat geschafft, was kaum einer der Serie zutraute: Die Sitcom hielt mit Nachfolger Ashton Kutcher nicht nur die Quote, sie baute den Marktanteil in den USA sogar aus. Von Dienstag (21.10 Uhr) an können Jon Cryer und sein neuer Partner Ashton Kutcher auf ProSieben zeigen, ob das auch in Deutschland gelingt. Sheen wurde durch Kutcher ersetzt. Im Gegensatz zum saufenden Schürzenjäger ist der ein netter Kerl, der sich rührend um die Kinder seiner 15 Jahre älteren Frau kümmert und Millionen spendet. Dem Konzept "drei Engel statt Charlie" sprachen viele den Reiz ab und tatsächlich bekam auch Kutcher zunächst nur einen Jahresvertrag.
Beleidigungen durch Charlie Sheen
"Mein cooler Onkel Charlie" hieß die Serie zuerst in Deutschland und um den Onkel, seinen weinerlichen Bruder Alan und dessen Sohn Jake, der vom niedlichen Jungen zur dümmlichen Fressmaschine pubertierte, drehte sich alles. Charlie Sheen spielte wieder einmal einen trinkenden Frauenhelden, ganz wie zuvor in "Chaos City" - und im wahren Leben. Wegen der Quote sahen die Produzenten über vieles hinweg, bis Beleidigungen gegen Serienerfinder Chuck Lorre zum spektakulären Rauswurf führten.
Aber zur Überraschung selbst des Senders CBS hat die Serie ihren Markt nicht nur gehalten, sondern sogar zugelegt: Fast 18 Millionen Zuschauer in der neunten Staffel, das seien 28 Prozent mehr als bei Sheens letzter, rechnet der Branchendienst "The Wrap" vor. Und bei den für die Werbung so wichtigen 18- bis 49-Jährigen sind es fast 40 Prozent mehr. Kein Wunder, dass
"Two and a Half Men": Fluch der Hauptrolle
Wenn da nicht der "Fluch" der Hauptrolle wäre: Nicht einmal eine Woche nach dem mit mehr als 28 Millionen Zuschauern brillanten Staffelstart kam Ashton Kutcher im September in die Schlagzeilen: Mit einer heißen Party- und Sexnacht mit einer 22-Jährigen. Alles fand dazu noch ausgerechnet am sechsten Hochzeitstag von Kutcher und Demi Moore statt. "Es geht vor allem darum, an einer Beziehung zu arbeiten und sie besser zu machen", hatte er in einem Interview noch vor der angeblichen Partynacht gesagt. Als das Interview erschien, war die Ehe schon vorbei. Das hat so nicht einmal Charlie Sheen geschafft. dpa/AZ