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Weltkopfschmerztag: Auf der Suche nach der Ursache des Schmerzes

Weltkopfschmerztag

Auf der Suche nach der Ursache des Schmerzes

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    Kopfschmerzen können ziemlich lästig sein. Der Weltkopfschmerztag soll an dieses Problem erinnern.
    Kopfschmerzen können ziemlich lästig sein. Der Weltkopfschmerztag soll an dieses Problem erinnern. Foto: dpa

    Stress im Job, Frauenbeschwerden oder schwüles Wetter - für Kopfschmerzen ist meist schnell ein Grund gefunden. Doch sind solche Gründe tatsächlich Ursache für das unliebsame Pochen im Kopf oder nur Einbildung? Prof. Dr. Markus Naumann, Leiter der neurologischen und neurophysiologischen Klinik am Klinikum Augsburg klärt über das Thema Kopfschmerzen auf.

    Welche Arten von Kopfschmerzen gibt es?

    Nauman: Da gibt es sehr viele, man muss da ganz klar differenzieren. Spannungskopfschmerz beispielsweise oder Migräne kommen sicherlich häufiger vor. Clusterkopfschmerz dagegen seltener. Dieser tritt nur in bestimmten Perioden auf, während der Patient dann auch mal über Wochen oder Monate hinweg schmerzfrei sein kann.

    Welche Art von Kopfschmerz kommt am häufigsten vor?

    Naumann: Zehn bis fünfzehn Prozent der Bevölkerung leiden unter Migräne. Die Betroffenen haben dann nicht nur Kopfschmerzen, sondern sind auch extrem lichtscheu und ihnen ist übel. Aber es gibt auch viele andere Arten von Kopfschmerzen, die sehr viel seltener auftreten. Rund drei bis fünf Prozent der Menschen haben zum Beispiel Spannungskopfschmerzen.

    Wetter als Kopfschmerzursache - Einbildung oder Tatsache?

    Naumann: Es gibt keinen wissenschaftlichen Zusammenhang zwischen einer besonderen Wetterlage und dem Ausbruch von Kopfschmerzen. Viele Leute sagen, ihre Beschwerden lägen am Wetter aber es könnte auch Schlafmangel aufgrund hohen Temperaturen sein und nicht die Hitze an sich.

    Was hilft am besten gegen Kopfschmerzen?

    Naumann: Wichtig dabei ist: Was ist "normaler" Kopfschmerz und was muss vom Arzt abgeklärt werden. Bei Kopfschmerzen, die jeder Mensch einmal hat, hilft auch ein klassisches Schmerzmittel. Dazu ist Ruhe wichtig und keinen Alkohol trinken. Homöopathische Mittel haben keinen Effekt, höchstens den eines Placebos.

    Es gibt Studien, die besagen, dass Laufen oder viel Wasser trinken gegen Kopfschmerzen helfen...

    Naumann: Wer zu wenig trinkt, fördert den Kopfschmerz. Auch bei Fieber und innerer Hitze ist es wichtig, viel zu trinken. Sport im Allgemeinen ist gut für den Körper aber ich sehe das als Teil eines gesunden Lebenswandels. Es hilft natürlich nicht, bei einem Kopfschmerz plötzlich rauszulaufen und zu joggen.

    Gibt es Bevölkerungsgruppen, die besonders von Kopfschmerzen betroffen sind?

    Naumann: Asiaten und Afrikaner haben weniger oft Migräne, als wir Europäer. Bei Frauen ist Migräne häufiger zu beobachten, bei Männern dagegen der Clusterkopfschmerz. Früher wurde behauptet, dass intelligente Menschen häufiger Migräne haben, aber das wurde nie bewiesen. Scheinbar leiden aber Neurologen häufiger an Migräne als andere Berufsgruppen. Ärzte drohen mit Praxis-Streiks

    Gibt es besondere Faktoren, die Kopfschmerzen fördern?

    Naumann: Einseitige Tätigkeiten fördern Spannungskopfschmerzen, diese gehen mit Verspannungen einher. Deshalb wird wohl auch oft behauptet, dass Arbeit am PC Kopfschmerzen verursacht. Diese kommen allerdings nur von den Verspannungen durch das lange Sitzen und die lange Konzentration.

    Welchen Arzt sollte man bei abnormal häufigen Kopfschmerzen aufsuchen?

    Naumann: Da ist der Neurologe der richtige Ansprechpartner. Jeder neu aufgetretene oder chronische Schmerz sollte dort abgeklärt werden.

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