Immer mehr Menschen müssen wegen gewaltsamer Konflikte oder aufgrund von Verfolgung und Unterdrückung ihr eigenes Zuhause verlassen.
Mit dem Weltflüchtlingstag soll die schwierige Situation all dieser Menschen verdeutlicht und gleichzeitig deren überaus großer Mut, ihre Stärke, Entschlossenheit und ihr Durchhaltevermögen gewürdigt werden.
Ausführliche Infos zum Datum, zur Geschichte und zur Bedeutung des Gedenktags lesen Sie hier in diesem Artikel.
Datum: An welchem Tag findet der Weltflüchtlingstag statt?
Der Weltflüchtlingstag wird jedes Jahr am 20. Juni abgehalten und existiert seit dem Jahr 2001.
Weitere, allerdings nur in Deutschland existierende, Aktionstage für Flüchtlinge sind der Tag des Flüchtlings, welcher im Zuge der interkulturellen Woche jedes Jahr Ende September stattfindet und der Gedenktag für die Opfer von Flucht und Vertreibung. Dieser nationale Gedenktag, der ebenfalls am 20. Juni abgehalten wird, besteht seit 2015 und soll an die deutschen Vertriebenen erinnern, die aufgrund des Zweiten Weltkrieges zur Flucht gezwungen waren.
Geschichte und Bedeutung des Weltflüchtlingstags
Zur Entstehung des Weltflüchtlingstags kam es am 4. Dezember des Jahres 2000. Damals rief die Generalversammlung der Vereinten Nationen den 20. Juni zum jährlichen Weltflüchtlingstag aus. Einerseits wollte man damit an den bevorstehenden 50. Jahrestag der Unterzeichnung des "Abkommens über die Rechtsstellung der Flüchtlinge", auch besser bekannt als Genfer Flüchtlingskonvention, erinnern. Andererseits wurde dieses Datum ausgewählt, da der 20. Juni davor in zahlreichen Ländern bereits als Afrika-Flüchtlingstag begangen wurde.
Am 20. Juni finden daher seit dem Jahr 2001 in mehr als hundert Ländern der Erde spezielle Aktionen und Veranstaltungen statt, mit denen die Öffentlichkeit auf das Schicksal von Menschen, welche sich auf der Flucht befinden, aufmerksam gemacht werden soll. Der Weltflüchtlingstag bietet somit jedermann die Möglichkeit, sich für bessere Lebensbedingungen von Vertriebenen und ein harmonisches Zusammenleben von Flüchtlingen und Einheimischen einzusetzen.
Genfer Flüchtlingskonvention: Grundlage des internationalen Flüchtlingsrechts
Die Genfer Flüchtlingskonvention wurde im Juli 1951 von der Generalversammlung der UNO festgesetzt und trat im Jahr 1954 in Kraft. Sie steht in Zusammenhang mit Artikel 14 der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte, nach dem jede Person auf der Welt das Recht besitzt, in einem anderen Land Asyl zu erbitten. Bis heute stellt sie die internationale Grundlage für den Schutz von Flüchtlingen dar. Außerdem setzt sie sich auch konkret mit der Definition eines Flüchtlings auseinander.
So gilt laut Genfer Flüchtlingskonvention jede Person als Flüchtling, die "aus der begründeten Furcht vor Verfolgung wegen ihrer Rasse, Religion, Nationalität, Zugehörigkeit zu einer bestimmten sozialen Gruppe oder wegen ihrer politischen Überzeugung sich außerhalb des Landes befindet, dessen Staatsangehörigkeit sie besitzt, und den Schutz dieses Landes nicht in Anspruch nehmen kann oder wegen dieser Befürchtungen nicht in Anspruch nehmen will". (AZ)