Startseite
Icon Pfeil nach unten
Panorama
Icon Pfeil nach unten

Welle ebbt ab: EHEC: Mehrheit der Deutschen ist unzufrieden mit Krisenmanagement

Welle ebbt ab

EHEC: Mehrheit der Deutschen ist unzufrieden mit Krisenmanagement

    • |
    Ein Auszug des genetischen Codes des lebensgefährlichen EHEC-Erregers O104. dpa
    Ein Auszug des genetischen Codes des lebensgefährlichen EHEC-Erregers O104. dpa

    Die EHEC-Welle ebbt allmählich und mehr als die Hälfte der Deutschen zeigt sich unzufrieden mit dem Krisenmanagement der Bundesregierung. Das ergab eine repräsentative Umfrage des Magazins "Stern", die am Mittwoch veröffentlicht wurde. Demnach bewerteten 58 Prozent der Befragten das EHEC-

    Höhepunkt der EHEC-Welle überschritten

    Obwohl der Höhepunkt der EHEC-Welle überschritten zu sein scheint, gibt es ein weiteres Todesopfer: Wie die Hamburger Gesundheitsbehörde mitteilte, starb ein 1920 geborener Mann mit  EHEC-Infektion. Das RKI berichtete, es werde ein kontinuierlicher Rückgang der gemeldeten Fallzahlen von EHEC und dem  Hämolytisch-Urämischen Syndrom (HUS) beobachtet. Seit Anfang Mai seien 3.244 Fälle übermittelt worden.

    Nur eine Minderheit der Bürger bewertet laut der Umfrage den Umgang der Regierung mit dem gefährlichen Darmkeim positiv. 35 Prozent beurteilen ihn als "gut", vier Prozent als "sehr gut".  Die Krise wirkte sich auch auf die Essgewohnheiten aus: 58 Prozent  sagten, sie hätten auf bestimmte Gemüsesorten verzichtet. Bei den Frauen taten dies 65 Prozent, bei den Männern 50 Prozent. 40 Prozent  aller Befragten gaben an, sie hätten sich häufiger als sonst die Hände gewaschen.

    Derweil bietet der Handel in Mecklenburg-Vorpommern laut Verbraucherschutzminister Till Backhaus (SPD) trotz der Warnung vor EHEC-belasteten Gemüsesprossen diese Lebensmittel weiterhin an.  Lieferungen aus dem als Quelle der EHEC-Verbreitung geltenden Biohof in Niedersachsen seien zwar komplett aus dem Verkehr gezogen worden,  sagte Backhaus in Rostock. "Wir wissen aber nicht, ob nicht doch das  Saatgut belastet war und es deshalb weitere Quellen geben könnte." Deshalb verlange er vom Handel, alle Sprossen zu vernichten. 

    Die von der Epidemie getroffenen europäischen Gemüsebauern werden entschädigt: Sie erhalten 210 Millionen Euro aus Brüssel, wie am Dienstagabend bekannt wurde. Mit dem Geld aus einem Notfallfonds  sollen die Produzenten 50 Prozent ihrer Ausfälle ersetzt bekommen. Entschädigt werden sie für unverkäuflich gewordene Gurken, Tomaten,  Paprika, Zucchini und Salate. dapd

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden