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Weiße Rosen für die Toten: Hannover trauert um Opfer des Busunglücks

Weiße Rosen für die Toten

Hannover trauert um Opfer des Busunglücks

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    Mit weißen Rosen verabschiedeten sich die Angehörigen von den Opfern.
    Mit weißen Rosen verabschiedeten sich die Angehörigen von den Opfern.

    Hannover (dpa) - Sie waren die ersten bei dem verheerenden Busunglück auf der Autobahn 2 - und mussten mit ansehen, wie Menschen in dem Flammeninferno verbrannten.

    Nun sind Rettungssanitäter des Deutschen Roten Kreuzes und Feuerwehrleute aus Garbsen in die Marktkirche nach Hannover gekommen. Beim Trauergottesdienst suchen sie Trost und gedenken derer, denen sie nicht mehr helfen konnten. Rund 250 Menschen haben sich am Donnerstagabend in dem Gotteshaus versammelt, zünden Kerzen für die Toten an und für diejenigen, die im Krankenhaus noch immer ums Überleben kämpfen.

    20 weiße Rosen - für jeden Toten eine - legt die evangelische Landesbischöfin Margot Käßmann vor dem Altar nieder. In ihrer Andacht spricht sie von dem Tod, der auf plötzliche grausame Weise gekommen ist. Nach einem solchen Unglück könne eine Stadt nicht zur Tagesordnung übergehen. Das kann auch Sigrid Prehn nicht. Die Inhaberin des Busunternehmens ist mit ihrem Mann und Rechtsanwalt Matthias Waldraff zum Trauergottesdienst gekommen. "Es sind schwere Tage für die Chefin, auch die Anteilnahme im Unternehmen ist groß", erklärt Waldraff. "Für den Busfahrer reichten die Kräfte nicht, er hat es nicht geschafft, hierherzukommen", sagt er leise.

    Viele ältere Menschen trauern, sind aus persönlicher Betroffenheit in die Kirche gekommen. "Ich bin rein zufällig in Hannover und fühle mit den Angehörigen", sagt eine Frau. "Ich bin tief betroffen über den tragischen Unfall und möchte meine Anteilnahme zeigen", erklärt ein älterer Herr. Auch Jugendliche sitzen in der Kirche, einige lassen ihrem Schmerz freien Lauf und weinen. Die 13-Jährige, die bei dem Unglück ums Leben kam, war ihre Freundin.

    Vor dem Altar ist ein Tisch aufgebaut, mit 20 Kerzen vor einem Kreuz und mit weißen Blumen. Dort zünden die Trauernden weitere Kerzen an. "Es ist entsetzlich, den Gedanken auszuhalten, dass Menschen nicht fliehen konnten, innerhalb von Minuten verbrannt sind", sagt die Landesbischöfin.

    Der katholische Bischof Norbert Trelle spricht den Trauernden sein Mitgefühl aus. "Auf bittere Weise haben wir wieder spüren müssen, wie ungesichert das Leben des Menschen ist. Es bleibt bedroht von grausamen Katastrophen und vom gewaltsamen Sterben", sagt er in seiner Andacht. Manche Besucher stützen sich gegenseitig, können ihre Tränen nicht mehr zurückhalten. Auch für die Helfer von Feuerwehr und DRK sind es schwere Tage. Sie werden die furchtbaren Bilder von dem Unglück nie vergessen.

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