"Der treue Roy" heißt der neue Tatort aus Weimar, der heute Abend (20.15 Uhr, hier geht's zum Trailer) im Ersten läuft. Hier erfahren Sie, worum es geht, was bei den Kommissaren läuft - und, ob sich das Einschalten lohnt. Der Überblick:
Handlung: Darum geht es heute beim Weimar-Tatort
In der Nähe Weimars wird in der Hochofenschlacke eines Stahlwerks die Leiche von Roy Weischlitz entdeckt. Bei ihren Ermittlungen stellen die Kommissare Kira Dorn (Nora Tschirner) und Lessing (Christian Ulmen) bald fest, dass gegen das Leben von Roy "die spanische Inquisition eine Bachblütentherapie war". Da schleudert Siegrid, die Schwester, mit der Roy zusammen unter einem Dach lebte, schon mal die Katze ihres Bruders in der Waschmaschine, verfärbt die Wäsche und versalzt das Essen. Siegrid macht Roy für die kaputte Beziehung zu ihrem Ex-Verlobten "Flamingo" verantwortlich, der durch Roys Schuld ein Bein und später den kompletten Halt verlor. Neben "Flamingo" spielen auch dessen Kumpel Frank und die Prostituierte Irina eine zwielichtige Rolle.
Die Ermittlungen werden dadurch erschwert, dass es zwischen den Kommissaren unterschiedliche Vorstellungen über die häusliche Zukunft ihrer kleinen Familie gibt. Lessing beschleicht der beunruhigende Gedanke, dass Kira vielleicht aus Weimar weg will. Zusätzlich müssen die Kommissare sich mit dem neuen Kollegen Ganser von der Kriminaltechnik herumschlagen, der - wie ihr Chef Kurt Stich treffend sagt - eine "Arschkrampe ist, wie sie im Buche steht".
Kritik: Lohnt es sich, bei "Der treue Roy" einzuschalten?
Absolut! Der dritte „Tatort“ aus Weimar ist das beste, was man in den vergangenen Monaten auf dem Krimi-Sonntagabend-Sendeplatz gesehen hat. Weil die Story um einen verzweifelten Mann einen wunderbaren Bogen schlägt vom Melodram über eine etwas unbeholfene Tätersuche bis hin zum Komödiantischen. Da schlagen die Weimarer auch die Kollegen aus Münster, die vorwiegend von ihren Gags leben.
Aufgefallen: Gibt es etwas Besonderes im Tatort aus Weimar heute?
Ursprünglich war der Weimar-Tatort als einmaliges Feiertags-Event gedacht. Nach dem Ende des Erfurter-Tatorts avancierte er zum einzigen Thüringen-Tatort, der nun erstmals auch einen normalen Sonntagssendeplatz hat. Der vierte Fall des Ermittlerduos, der voraussichtlich wohl im nächsten Jahr ins Fernsehen kommt, wurde Ende März abgedreht. Wie lange Tschirner und Ulmen gemeinsam als Kommissare vor der Kamera stehen, lassen sie bislang offen: "Wir schauen von Jahr zu Jahr", sagt Ulmen. "Bis jetzt ist Nora von Tatort zu Tatort ein Stückchen reifer geworden, wenn sich das hält, machen wir weiter."
Pressestimmen und Quote: Wie war die Resonanz auf den letzten Tatort?
Kritiken hui, Quote pfui: Zwar ließ der Tatort "Die Geschichte vom bösen Friederich" Anfang April (letzte Woche lief "Polizeiruf 110") die Konkurrenz weit hinter sich. Insgesamt sahen die Ermittlungen von Anna Janneke (Margarita Broich) und Paul Brix (Wolfram Koch) aber "nur" 8,50 Millionen Zuschauer - kein guter Tatort-Wert und der bisher schlechteste für das Frankfurter Duo. Bei den Kritikern kam der Fall um einen frisch entlassenen Psychopath allerdings überwiegend sehr gut an. drs, rup, dpa
Sendetermine: Das sind die kommenden Tatort-Folgen
1. Mai: "Narben" (Köln)
8. Mai: "Ein Fuß kommt selten allein" (Münster)
15. Mai: "Zirkuskind" (Ludwigshafen, Wdh.)
22. Mai: "Das Recht, sich zu sorgen" (Franken)
5. Juni: "Wir - Ihr - Sie" (Berlin)