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Weimar: Rechte greifen Menschen auf Maikundgebung an - Vier Verletzte

Weimar

Rechte greifen Menschen auf Maikundgebung an - Vier Verletzte

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    Rechtsextreme sollen in Weimar eine Kundgebung überfallen und 15 Menschen verletzt haben.
    Rechtsextreme sollen in Weimar eine Kundgebung überfallen und 15 Menschen verletzt haben. Foto: Symbolbild, Bernd Thissen (dpa)

    Rechtsextreme haben am Freitag die Maikundgebung der Gewerkschaften in Weimar überfallen und mehrere Menschen verletzt. Ein von den Neonazis attackierter Besucher musste nach Angaben der Stadtverwaltung ins Krankenhaus. Die Polizei sprach zunächst von 15 Verletzten, korrigierte die Zahl dann aber auf 4. Die Angreifer bedrängten auch den SPD-Bundestagsabgeordneten Carsten Schneider, der gerade eine Rede halten wollte. Die Polizei nahm 29 Angreifer vorläufig fest. Gegen sie werde wegen Landfriedensbruchs und Verstoßes gegen das Versammlungsgesetz ermittelt.

    Carsten Schneider steht noch etwas unter Schock

    Nach Polizeiangaben hatten rund 50 Neonazis die von schätzungsweise 200 Menschen besuchte Veranstaltung auf dem Markt gestürmt. Auf einem Plakat gaben sie sich nach Angaben von Augenzeugen als "Junge Nationaldemokraten" aus - die Jugendorganisation der rechtsextremen NPD. Die Angreifer entrissen Schneider das Mikrofon, riefen rechte Parolen und schlugen auf Kundgebungsteilnehmer ein.

    Schneider selbst twitterte: "40 junge Nationalisten haben gerade DGB-Kundgebung in Weimar während meiner Rede gestürmt, mich angegriffen und älteren Kollegen verletzt!" Sie attackierten auch Weimars Oberbürgermeister Stefan Wolf (SPD). "Ich bin noch etwas unter Schock, aber nicht verletzt", sagte er der Deutschen Presse-Agentur.

    Die Gewerkschaften äußerten sich entsetzt. Der DGB-Landeschef Sandro Witt verlangte eine Erklärung von Thüringens Innenminister Holger Poppenhäger (SPD). Bei der Kundgebung in Weimar war nach Angaben einer Polizeisprecherin ein Streifenwagen vor Ort. Allerdings war die Thüringer Polizei am Freitag wegen zweier Neonazi-Aufmärsche in Erfurt und Saalfeld im Großeinsatz. dpa

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