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Warnung: EHEC: Auch selbstgezogene Sprossen besser meiden

Warnung

EHEC: Auch selbstgezogene Sprossen besser meiden

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    Verschiedene Sorten Sprossengemüse: Bei einem konkreten Fall in Niedersachsen waren selbst gezogene Sprossen möglicherweise die Ursache für die EHEC-Erkrankung. dpa
    Verschiedene Sorten Sprossengemüse: Bei einem konkreten Fall in Niedersachsen waren selbst gezogene Sprossen möglicherweise die Ursache für die EHEC-Erkrankung. dpa

    Wie die Experten des Bundesinstituts für Risikobewertung mitteilten, sei wohl Saatgut für Sprossen und Keimlinge mit dem Bakterium belastet. Der entsprechende Verdacht habe sich mittlerweile bestätigt.

    Bei einer niedersächsischen Familie besteht dem Institut zufolge der Verdacht, dass sie durch selbstgezogene Sprossen an EHEC erkrankte. Allerdings habe der Erreger noch nicht in den Samen nachgewiesen werden können.

    Die Untersuchungslaboratorien der Länder und das Nationale Referenzlabor am BfR untersuchen derzeit den Angaben zufolge eingegangene Saatgutproben. "Wenn bereits die Samen mit Keimen belastet sind, dann schützt auch die Einhaltung von Küchenhygieneregeln nicht vor einer EHEC-Erkrankung", sagte BfR-Präsident Andreas Hensel.

    Keime, Kranke und Verluste - EHEC in Zahlen

    Keime, Kranke und Verluste - EHEC 2011 in Zahlen:

    In elf anderen Ländern gab es 2011 laut Weltgesundheitsorganisation EHEC- und Hus-Fälle, bei denen die Patienten eine Verbindungen nach Deutschland hatten.

    Bis zu 40 Blutkonserven am Tag benötigt ein EHEC-Patient bei besonders schwerem Krankheitsverlauf.

    Mindestens 30 Sekunden lang sollte man sich mit Seife nach dem Gang zur Toilette die Hände waschen, um Bakterien zu entfernen.

    Mindestens 10 Minuten bei 70 Grad sollte Rohkost erhitzt werden.

    Im Schnitt 2,6 Kilo Salat, 6,4 Kilo Gurken und 24 Kilo Tomaten aß laut Statistik jeder Deutsche von April 2009 bis März 2010.

    50 Millionen Euro Umsatzeinbußen verbuchten damals deutsche Gemüsebauern laut Bauernverband.

    200 Millionen Euro Verlust pro Woche machten spanische Bauern nach Verbandsangaben als Folge der deutschen Warnung vor ihren Gurken.

    150 Millionen Euro Entschädigung sollten Europas Gemüsebauern nach dem Willen der EU-Kommission erhalten.

    Am Freitag waren Sprossen aus einem niedersächsischen Betrieb als eine Quelle der aktuellen EHEC-Welle ausgemacht worden. Allerdings ist bislang ungeklärt, ob der Erreger durch verunreinigtes Saatgut oder durch bereits infizierte Mitarbeiterinnen auf die Sprossen gelangt ist. Das BfR hatte den Fund des aggressiven Erregerstamms durch Landesbehörden am Samstag bestätigt.

    Mittlerweile sind in Deutschland rund 4000 Menschen an EHEC und der gefährlicheren Variante HUS erkrankt. 35 von ihnen starben, weitere Todesopfer werden befürchtet. AZ, dapd

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