Startseite
Icon Pfeil nach unten
Panorama
Icon Pfeil nach unten

Waldbrände: Feuerinferno und Hitzerekord in Kalifornien: Rettung per Helikopter

Waldbrände

Feuerinferno und Hitzerekord in Kalifornien: Rettung per Helikopter

    • |
    Feuerwehrleute im Einsatz: In Kalifornien waren laut einem Lagebericht der Feuerwehr zuletzt mehr als 14.800 Einsatzkräfte damit beschäftigt, 23 größere Brände einzudämmen.
    Feuerwehrleute im Einsatz: In Kalifornien waren laut einem Lagebericht der Feuerwehr zuletzt mehr als 14.800 Einsatzkräfte damit beschäftigt, 23 größere Brände einzudämmen. Foto: Marcio Jose Sanchez, dpa

    Asche regnet vom Himmel, lodernde Flammen versperren die Straßen, Camper und Wanderer bangen um ihr Leben: Rasch um sich greifende Waldbrände haben Teile Kaliforniens am Wochenende in eine Feuerhölle verwandelt. Mit Hilfe von Militärhubschraubern wurden mehr als 200 Urlauber aus einer lebensgefährlichen Situation gerettet. Die Flammen hatten in der Nacht zum Sonntag einen Campingplatz an dem Mammoth-Pool-Stausee in der Sierra Nevada umzingelt. Der Rückweg auf der einzigen Straße dorthin war durch umgestürzte Bäume blockiert.

    "Wir dachten, wir würden sterben", erzählte Jerber Maradiaga nach der Rettungsaktion am Sonntag dem "San Francisco Chronicle". In nasse Tücher gewickelt hätten er und seine Familie am Rand des Sees ausgeharrt. Saul Hernandez sprang mit seinen Freunden ins Wasser. Sie hätten wegen des Rauchs kaum Atmen können, schilderte der 26-Jährige das Schreckensszenario. "Es fühlte sich an, als würden wir in einem Ofen sitzen."

    Die Rettung kam aus der Luft. Mit Hubschraubern flog die US-Nationalgarde die mehr als 200 festsitzenden Urlauber in der Nacht nach Fresno. Nach Angaben des Sheriffs im Bezirk Madera County wurden 20 Verletzte, einige mit Knochenbrüchen und Verbrennungen, in Krankenhäuser gebracht.

    Feuer in Kalifornien: Flammen des Creek Fire haben sich auf knapp 185 Quadratkilometer ausgebreitet

    Die Kalifornierin Juliana Park stellte ein Video von ihrer abenteuerlichen Flucht im Auto aus dem brennenden Wald ins Netz. Eine geplante Wanderung mit Freundinnen habe sie rasch abgebrochen, als Asche auf sie niederprasselte. In dem kurzen Video ist zu sehen, wie die Gruppe lodernden Flammen auf beiden Seite der Straße ausweichen muss.

    Die Flammen des so genannten Creek Fire hatten sich von Freitagabend (Ortszeit) bis Sonntagabend auf knapp 185 Quadratkilometer ausgebreitet. Fast 500 Feuerwehrleute kämpften in dem schwer zugänglichen Waldgebiet gegen die Flammen an. Der Brand im Sierra National Forest bedrohte der Feuerwehr zufolge bis zu 3000 Häuser.

    Für mehrere Orte wurde eine Evakuierung angeordnet. Am Südrand des Yosemite-Nationalparks wurde am Sonntagabend die Mariposa Grove mit ihren bekannten Mammutbäumen für Besucher geschlossen.

    Feuerwehr ruft Anwohner auf, wegen der Temperaturen möglichst wenig Zeit draußen zu verbringen

    Die Ursache für das "Creek Fire" war zunächst nicht bekannt. In den vergangenen Wochen waren Hunderte Brände in dem Westküstenstaat durch Blitze ausgelöst worden. Bei extremer Hitze loderten am Wochenende auch in Südkalifornien neue Feuer auf. Gouverneur Gavin Newsom rief am Sonntag für die betroffenen Regionen den Notstand aus. Auf diese Weise können Geld und Hilfsmittel schneller bereitgestellt werden.

    Eine Hitzewelle hat Kalifornien seit Samstag fest im Griff. In Woodland Hills, nordwestlich von Los Angeles, seien am Sonntag 49,4 Grad Celsius gemessen worden, teilte die Wetterbehörde NOAA mit. Dies sei ein Rekordwert für den Bezirk Los Angeles County.

    Die Feuerwehr rief die Anwohner der betroffenen Regionen im Bundesstaat auf, wegen der steigenden Temperaturen an diesem langen Feiertagswochenende möglichst wenig Zeit draußen zu verbringen. Die starke Hitze und Trockenheit soll in den nächsten Tagen in weiten Teilen Kaliforniens andauern. (dpa)

    Lesen Sie dazu auch:

    Wir wollen wissen, was Sie denken: Die Augsburger Allgemeine arbeitet daher mit dem Meinungsforschungsinstitut Civey zusammen. Was es mit den repräsentativen Umfragen auf sich hat und warum Sie sich registrieren sollten, lesen Sie hier.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden