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Vulkan: Vulkanausbruch in Guatemala: Die Zahl der Toten steigt weiter

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Vulkanausbruch in Guatemala: Die Zahl der Toten steigt weiter

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    Eine Feuerwehrfrau trägt den leblosen Körper eines Kindes in den Armen. Nach dem Ausbruch des Feuervulkans hatten viele Bewohner des Dorfes Escuintla wohl keine Chance.
    Eine Feuerwehrfrau trägt den leblosen Körper eines Kindes in den Armen. Nach dem Ausbruch des Feuervulkans hatten viele Bewohner des Dorfes Escuintla wohl keine Chance. Foto: Oliver De Ros/AP, dpa

    Das gemäßigte Grollen des Feuervulkans beachten die Anwohner kaum. Die Bewohner der Dörfer um den Berg in Guatemala gehen am Sonntag dem normalen Rhythmus ihres Tages nach - daran gewöhnt, dass sich der Berg bald wieder beruhigen würde. Als das Rumoren des Vulkans jedoch immer stärker wird, bis zu einem Ausbruch mit voller Kraft, bleibt kaum noch Zeit für eine Flucht.

    Die Dorfbewohner dachten sich, der Berg beruhigt sich schon wieder

    "Meine Schwestern schrien: Nelda, es wird schlimmer, die Wolken sind schon hier, fast über der Siedlung", berichtet

    Eine Aschewolke breitet sich aus.
    Eine Aschewolke breitet sich aus. Foto: Santiago Billy, AP, dpa

    Ihre Mutter habe sich nicht vom Platz bewegt und weiter Tortillas auf den Ofen gelegt. Sie und ihre Schwestern hätten sie zur Flucht gedrängt, aber die Mutter habe nicht gehen wollen, sagt Mijangos. Als sie sie endlich überredet hätten, habe die heiße Lava fast die Füße der Mutter erreicht. Die Schwestern müssen sie tragen. Die Frau wird später in die Klinik San Juan de Dios in die Hauptstadt Guatemala-Stadt gebracht.

    Über 60 Menschen sterben durch Vulkanausbruch in Guatemala

    Für mehr als 60 Menschen dagegen kommt jede Hilfe zu spät, sie sterben nach dem heftigsten Ausbruch des Vulkans seit langer Zeit. Sie werden überrascht von der heißen Mischung aus flüssigem Gestein, Schlamm und Gasen - manche schaffen es nicht mehr aus ihren Häusern. Und einige abgelegene Dörfer haben die Helfer am Montagabend (Ortszeit) noch gar nicht erreicht, so dass noch weitere Todesopfer befürchtet werden. 46 Menschen seien zudem verletzt worden, wie der Katastrophenschutz des lateinamerikanischen Landes am Montagabend (Ortszeit) bekannt gab. Rund 3200 Menschen mussten demnach in Sicherheit gebracht werden, nachdem der Vulkan am Sonntag ausgebrochen war. Der Vulkan verlor derweil an Kraft.

    Der Volcán de Fuego ist einer von drei aktiven Vulkanen in dem mittelamerikanischen Land. Seit 2002 zeigt der etwa 3700 Meter hohe Berg wieder eine verstärkte Aktivität. Erst im Mai war der Vulkan ausgebrochen und hatte eine Schlammlawine ausgelöst.

    Der Qualm verdunkelt den Himmel um den Volcán de Fuego, die Asche bedeckt das Land.  Hier rettet der Katastrophenschutz die Bevölkerung des Dorfes Chimaltenango.
    Der Qualm verdunkelt den Himmel um den Volcán de Fuego, die Asche bedeckt das Land. Hier rettet der Katastrophenschutz die Bevölkerung des Dorfes Chimaltenango. Foto: Prensa Libre/XinHua, dpa

    Die sonst eher beschauliche Landschaft um die drei Vulkane hat sich für die Bewohner um den Feuervulkan in ein apokalyptisches Szenario verwandelt. In den am schwersten getroffenen Gebieten, die bereits von Einsatzkräften erreicht werden konnten, scheinen Tote auf dicken Lava-Massen zu treiben, andere Opfer sind einfach zugedeckt von Asche und Gestein.

    Guatemala: Lava des Vulkans floss durch die Straßen

    "Es sind nicht alle Leute rausgekommen. Sie konnten nicht raus...Ich sage, dass sie verschüttet wurden", sagt Consuelo Hernández dem Fernsehsender Todo Noticias. Auch sie ist komplett mit getrocknetem grauen Schlamm überzogen. Die Lava sei einfach durch die Straßen geflossen. Sie und einige ihrer Familienmitglieder hätten sich gerade noch auf einen Hang in der Nähe ihres Hauses retten können. 

    Der Sender zeigt Bilder aus El Rodeo, einer Siedlung, die ebenfalls schwer von dem Ausbruch des Vulkans getroffen wurde. Ersthelfer treffen dort auf einen etwa 60 Jahre alten Mann. Er sitzt auf dem Boden, ohne Kraft und überzogen von getrocknetem Schlamm. Neben ihm liegen zwei verbrannte Körper. 

    Präsident Jimmy Morales rief den Notstand aus

    Die Einsatzkräfte des lateinamerikanischen Landes arbeiteten ohne Pause, um den Betroffenen zu helfen, teilte die Regierung auf Twitter mit. Aus mehreren Ländern sei Hilfe durch Ärzte angeboten worden, sagte der guatemaltekische Vizepräsident Jafeth Cabrera. Die Tore des Landes stünden dafür offen, erklärte Cabrera. Präsident Jimmy Morales erklärte den Notstand, um schneller Hilfe in das Unglücksgebiet bringen zu können. (dpa)

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