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Vulkan Rinjani auf Lombok: Tausende Bali-Urlauber sitzen wegen Vulkanausbruch fest

Vulkan Rinjani auf Lombok

Tausende Bali-Urlauber sitzen wegen Vulkanausbruch fest

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    Der Vulkan Rinjani auf der indonesischen Insel Lombok spuckt Aschewolken.
    Der Vulkan Rinjani auf der indonesischen Insel Lombok spuckt Aschewolken. Foto: EPA/STR dpa

    Der Ausbruch des Vulkans Rinjani auf der indonesischen Insel Lombok sorgt für Chaos im Flugverkehr. Wegen der Aschewolken, die der Vulkan

    Vulkan Rinjani auf Lombok stößt dichte Aschewolken aus

    Touristen kommen derzeit von Bali mit dem Flieger nicht weg. Wegen des Vulkanausbruchs ist der Flughafen gesperrt.
    Touristen kommen derzeit von Bali mit dem Flieger nicht weg. Wegen des Vulkanausbruchs ist der Flughafen gesperrt. Foto: Made Nagi dpa

    Der Flughafen in Denpasar auf Bali war am Dienstagabend geschlossen worden, nachdem Vulkan Rinjani begonnen hatte, dichte Aschewolken auszuspucken. Am Mittwoch verlängerten die Behörden die Schließung des Flughafens bis Donnerstag um 08.45 Uhr (Ortszeit, 01.45 Uhr MEZ). Auch zwei kleinere Flughäfen auf Lombok und im Osten von Java wurden geschlossen.

    Die aktivsten Vulkane der Welt

    Der Kilauea auf Hawaii ist der aktivste Vulkan der Erde. Er stößt mit Abstand das meiste Magma aus. Zu explosiven Ausbrüchen kommt es aber in der Regel nicht.

    Der Popocatepetl in Mexiko stößt seit 1994 immer wieder Asche und bisweilen auch Lava aus. Zuvor hatte er eine rund 50-jährige Ruheperiode.

    Der Ätna auf der Insel Sizilien gilt als einer der aktivsten Vulkan Europas.

    Der Stromboli auf der gleichnamigen italienischen Insel ist der aktivste Europas.

    Der Vesuv mit seinen derzeit 1281 Metern Höhe ist der einzige aktive Vulkan auf dem europäischen Festland, jedoch seit 1944 in einer Ruhephase. Er liegt am Golf von Neapel. Im Jahr 79 n. Chr. verschüttete ein Ausbruch des Vesuvs die Stadt Pompeji.

    Der Mount St. Helens im Grenzgebiet zwischen USA und Kanada gilt als sehr aggressiv und unberechenbar. Spektakulär war sein großer Ausbruch 1980. Im Herbst 2004 brach er wieder aus - ebenso überraschend wie beim Mal davor.

    Schwierig auszusprechen, dennoch in aller Munde: Der Vulkan Eyjafjallajökull auf Island spuckte im März 2010 kilometerhohe Aschewolken in die Luft und löste damit ein Chaos im weltweiten Flugverkehr aus.

    Der Mount Sinabung auf Sumatra brach im Sommer 2010 eher überraschend aus. Die Eruption des Vulkans, der zuvor 400 Jahre schlief, war rund acht Kilometer weit zu spüren.

    Der Mayon auf den Philippinen liegt rund 330 Kilometer östlich der Hauptstadt Manila. Er brach in den letzten Jahrhunderten immer wieder aus. Besonders folgenschwer war eine Eruption 1993. Dabei starben 79 Menschen.

    Der Nyiragongo mit seinen knapp 3500 Metern Höhe gilt als einer der gefährlichsten Vulkane Afrikas. Er steht im Grenzgebiet zwischen Demokratischer Republik Kongo und Ruanda.

    Der Kelud auf der indonesischen Insel Java brach zuletzt 2014 aus. Mehrere Menschen starben. Bei einem Ausbruch 1990 kamen 30 Menschen um, 1919 kamen mehr als 5000 Menschen um.

    Vulkan Rinjani blies nach Angaben des Sprechers der nationalen Katastrophenschutzbehörde, Sutopo Purwo,am Mittwochmorgen Asche bis zu 1500 Meter hoch in die Luft. Die Asche ziehe westwärts Richtung Bali. Der 3700 Meter hohe Berg Rinjani auf Lombok ist einer von 129 Vulkanen in Indonesien. Das südostasiatische Land hat die höchste Vulkandichte der Welt und erlebt daher häufig Beeinträchtigungen des Flugverkehrs. Experten zufolge ist Vulkanasche nicht in erster Linie wegen der dadurch ausgelösten schlechten Sicht eine Gefahr, sondern weil die Asche die Triebwerke beschädigen kann.

    Flüge von und nach Bali wegen Vulkan-Ausbruch gestrichen

    Flugzeuge werden vorsichtshalber abgedeckt.
    Flugzeuge werden vorsichtshalber abgedeckt. Foto: Made Nagi dpa

    "Der Himmel um den Flughafen ist bedeckt und es herrschen keine geeigneten Bedingungen für die Luftfahrt", sagte ein Vertreter des internationalen Flughafens von Bali, Yulfiadi. Allein am Mittwoch seien 106 Flüge gestrichen worden. Nach Angaben des Flughafenvertreters Trikora Harjo betrug die Zahl der zwischen Dienstag und Donnerstag gestrichenen Flüge insgesamt 692. Darunter seien 320 internationale Verbindungen. Tausende Touristen seien auf Bali gestrandet, aber "alles läuft reibungslos", sagte Harjo. 

    Erst im Juli hatte die Aschewolke eines anderen Vulkans den Flugverkehr auf Bali zur Hauptreisezeit zum Erliegen gebracht. Tausende Australier saßen damals auf der Insel fest, die jedes Jahr Millionen Touristen anzieht.

    Die Aschewolke vom Eyjafjallajökull 2010

    Ausbrüche von isländischen Vulkanen können den Flugverkehr massiv stören.

    Nach fast 200 Jahren Ruhe war der isländische Eyjafjallajökull-Vulkan am 20. März 2010 ausgebrochen. Seine Aschewolken legten den Flugverkehr in weiten Teilen Europas lahm.

    Lavaasche führt zunächst zu Flugverboten bis nach Norwegen, nach und nach folgen Sperrungen in immer mehr Teilen Europas.

    In Deutschland schließt am 16. April der letzte Flughafen, Hunderttausende Menschen sitzen fest.

    Mehr als 100.000 Flüge waren ausgefallen, als am 21. April die Sperrung des Luftraums zunächst wieder aufgehoben wird.

    Anfang bis Mitte Mai wird der Luftraum über den Britischen Inseln, Belgien und den Niederlanden erneut teilweise gesperrt, auch einige süddeutsche Flughäfen sind stundenlang dicht.

    Nach einer Studie von Oxford Economics hat die Beeinträchtigung des Flugverkehrs die weltweite Wirtschaftsleistung um rund fünf Milliarden Dollar (gut vier Milliarden Euro) gedrückt.

    Auch der Tourismus auf Island wird schwer getroffen. Die Zahl der ausländischen Touristen geht im Vergleich zu 2009 im April um 22 Prozent und im Mai um 15 Prozent zurück.

    Am 23. Mai enden die Ausbrüche, nur Wasserdampf strömt noch aus dem Krater. Neun Monate nach der Eruption erklärten die Behörden in Reykjavik den Ausbruch offiziell für beendet. (dpa)

    Für die Bevölkerung, die rund um den Vulkan auf Lombok lebt, gebe es einen Evakuierungsplan, falls es zu einem größeren Ausbruch kommen sollte, teilte die Notfallbehörde der Insel mit. Der Rinjani ist ein Schichtvulkan und der zweithöchste Vulkan des Landes. dpa/afp

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