In Folge 2 der neuen Staffel der Gründer-Show "Höhle der Löwen" haben wieder sechs Teams ihre Start-Up-Ideen vorgestellt: Vom Keksteig über Gartenwerkzeug bis hin zur Blutabnahme. Welche Produkte die Gründer überzeugen konnten und welche nicht.
In der "Höhle der Löwen" steht der erste Deal nach 15 Minuten
"Daisy Grip" heißt die Erfindung von Konstantin Altrichter und Karl Hartmann aus Rostock. Relativ unscheinbar sieht das elastische blaue Band aus. Doch in der Praxis soll es Leben retten. So der Anspruch der beiden jungen Männer. Denn im Gegensatz zu herkömmlichen Staubändern, die bei der Blutabnahme benutzt werden, sei "Daisy Grip" leicht zu reinigen und würde Infektionen vorbeugen. Konstantin, der als Arzt tätig ist, will die Investoren mit Zahlen überzeugen. Jährlich würden rund 900.000 Menschen im Krankenhaus mit Keimen infiziert. 30.000 von ihnen würden sterben. Mit "Daisy Grip" wäre die die Blutentnahme "hygienischer und schneller", sagt der Wirtschaftsingenieur Karl. Die beiden jungen Männer erhoffen sich ein Startkapital von 100.000 Euro. Frank Thelen scheint das Produkt zwar zu überzeugen, "im Medizinbereich habe ich einfach kein Netzwerk", sagt er dann und steigt aus. Carsten Maschmeyer traut sich zu, das Produkt zu verkaufen. "Ich geb Ihnen die 100.000, aber ich bräuchte dafür 25 Prozent", sagt er. Die Gründer schlagen ein, der erste Deal der Sendung steht.
"Höhle der Löwen" 2018: Kandidatin mit "Trinity" ist den Investoren zu frech
Kimberly Lang ist überzeugt: "Trinity lässt Frauenträume wahr werden." Mit ihren Kleidungsstücken, die durch einen Reißverschluss verbunden sind, will sie den Modemarkt revolutionieren. Der Vorteil ist, dass die durch zwei Stofflaschen versteckten Zipper verhindern, dass Ober- und Unterteil verrutschen. Bislang hat die Österreicherin 20 Designs in sechs verschiedenen Farbvarianten entworfen. Damit seien über 18.000 Kombinationsvarianten möglich. "Wenn ich die erste Kollektion – das sind 105 Stücke – besitze, kann ich ab heute jeden Tag 50 Jahre ein individuelles Outfit tragen", will Lang die Investoren überzeugen. Für ihre Firmenidee benötigt sie 500.000 Euro. Dafür würde die junge Frau zehn Prozent ihrer Firmenanteile abgeben. Das ist den Investoren zu viel Geld und zu wenig Innovation. "Das kann doch jeder", kommentiert Carsten Maschmeyer. Frank Thelen wird noch deutlicher: "Du willst uns jetzt verarschen?" Die Gründerin begründet den hohen Preis mit der Größe des Textilmarktes, aber die "Löwen" lassen sich davon nicht beeindrucken. "Man sagt ja manchmal, Frechheit siegt, ich glaube, hier hat Frechheit verloren", sagt Maschmeyer. Am Ende investiert keiner der Juroren.
Produkt von Rudolf Wild überzeugt die Löwen
Mit Strohhut, dunkelgrüner Schürze und festem Schuhwerk betritt der 79-jährige Rudolf Wild die "Höhle der Löwen". Seine Start-Up-Idee entstand im Garten. Weil sich der ältere Mann nicht mehr so bücken konnte, erfand er die Harke Ruwi. Das Gerät ist ein multifunktionales Werkzeug. Es kann, je nachdem welche Seite man benutzt, zum Jäten, zum Andrücken der Samen oder zum Ziehen von Saatmulden genutzt werden. Seit 2016 vertreibt der pensionierte Tischlermeister sein Produkt auf Gartenmessen und in seinem Online-Shop. Alle Harken fertigt er in Handarbeit selbst an. "Mit Liebe gemacht", stellt die Investorin Judith Williams fest. Nun hofft der Rentner, dass einer der "Löwen" mit ihm einen Deal macht. Ralf Dümmel zeigt sich angetan von der Idee: "Lieber, lieber Rudolf, wir beide sind über 130 Jahre alt und wir haben über Vorbilder gesprochen: Man sagt mir nach, ich liebe es zu verkaufen, ich bin nicht der schlechteste Verkäufer", sagt er. "Wenn ich mit 79 Jahren in der Lage bin, ein solches Produkt zu entwickeln, weil es mir hilft mit den ganzen Vorteilen. Plus, ich es so verkaufen kann und hier mit diesen Argumenten her komme. Also, wenn der liebe Gott mir dieses Geschenk macht, dass ich mit 79 so aktiv bin. Sie werden so vielen Leuten Mut machen." Ralf Dümmel bleibt der Einzige, der Rudolf Wild ein Angebot macht: "Ich werde mit Ihnen nicht handeln Ich gebe Ihnen die 80.000 Euro für 30 Prozent und wir beide werden 'Ruwi – die neue Gartenhake' zum Riesenerfolg führen, in jeden Baumarkt rein, ich werde mit Ihnen das Ding groß machen und ich sage: Bitte, bitte, nehmen Sie mich."
Schon seit der Schulzeit kennen sich die drei Freunde Julian Bäßler, Thomas Poddey und Phillip McRae. Mittlerweile sind sie 30 Jahre alt und haben einander bei Umzügen geholfen. Und das war auch der Moment, bei dem es zu ihrer Start-Up-Idee kam. Die drei Kumpels hatten das Bohren und Schrauben satt. Sie erfanden Möbelstücke, die sich mittels Magneten verbinden lassen. 2015 gründeten sie die Firma Pazls mit Sitz in Königsbrunn. Damit wollen sie den großen Playern im Möbelgeschäft Konkurrenz machen. Ganz nach dem Motto: "Schraubst du noch oder pazlst du schon" Doch ihr Vertrieb steht noch ganz am Anfang. Daher benötigen die drei jungen Männer etwas Kapital. Sie erhoffen sich, dass die Investoren ihnen 400.000 Euro bereitstellen. Im Gegenzug bieten sie einen Anteil von 20 Prozent. Noch bevor die Gründer ihr Unternehmen vorstellen können, kommt schon Kritik von den Investoren. "Ich kann es gar nicht aussprechen", sagt Dagmar Wöhrl. Die Gründer lassen sich davon nicht beeindrucken, sie stellen ihre Website und die Möbel vor. Und dann ist es doch die vorher kritische Wöhrl, die der Gruppe ein Angebot macht: 400.000 für 25 Prozent. Aber auch Frank Thelen will in das Königsbrunner Unternehmen investieren: "Ich will das Ganze mit euch groß machen". Er bietet die selben Konditionen wie Wöhrl. Die Gründer dürfen sich also entscheiden. Nach kurzer Beratung entscheiden sie sich für Thelen. "Das Knowhow, was uns wirklich fehlt, sehen wir größtenteils bei Herrn Thelen."
Aktivitäts-Tracker für Hunde kann die Investoren von "Höhle der Löwen" nicht überzeugen
Die Brüder Micha, 29 Jahre, und Jona Neubert, 31 Jahre, treten mit tierischer Unterstützung vor die "Löwen". Sie bringen ihre beiden Hunde Dante und Emmi mit. Denn ihre Erfindung ist für Vierbeiner vorgesehen. Die beiden jungen Männer haben einen Aktivitäts- und Gesundheitstracker für Hunde erfunden. Mit dem Tracker, der an dem Halsband des Hunde befestigt wird, überprüft Herrchen oder Frauchen, wie viele Schritte der Hund bereits gemacht hat und wie hoch der Kalorienverbrauch war. Mit einer App erhalten sie die Informationen direkt auf das Handy. Das Produkt ist fertig entwickelt. Doch erst seit kurzem steht der Hunde-Tracker online zum Verkauf. Um richtig loszulegen, benötigen die Brüder 200.000 Euro. Dafürwürden die Investoren einen Anteil von 15 Prozent erhalten. Bisher haben die beiden noch kein Produkt verkauft. Frank Thelen ist skeptisch, was das generelle Konzept von Tracking anbelangt. Er meint, Bewegung solle nicht aufgezeichnet werden. Auch Ralf Dümmel möchte nicht investieren. Wöhrl und Maschmeyer flüstern noch ein bisschen, am Ende investiert aber keiner der Gründer. Das Unternehmen stecke noch zu sehr in den Kinderschuhen.
Diese Kindheitserinnerung kennt jeder: Die Mutter ist beim Backen und man will am Teig naschen. Doch bloß nicht zu viel. Denn von dem rohen Teig bekommt man Bauchschmerzen. Und außerdem soll noch genug Teig für die Kekse übrig bleiben. Das Berliner Paar Diana Hildenbrand und Constantin Feistkorn, beide 37 Jahre alt, wollen diesen Kindheitstraum wahr werden lassen. In ihrem Café "Cookie Dough Bar" verkaufen die Eltern rohen Teig. Dieser ist besonders bekömmlich, weil er ohne Eier, ohne Backpulver und mit einem speziellen Mehl zubereitet wurde. Für ihren Start-Up-Traum haben sie ihre Jobs aufgegeben. Er als Sales-Manager, sie als Personalreferentin. Mit ihrem, wie sie es nennen, "vielleicht süßesten Start-Up der Welt", wollen sie die Löwen überzeugen. Um den rohen Teig in den Handel zu bringen, benötigen sie 210.000 Euro. Sollte einer der "Löwen" anbeißen, würden ihm 18 Prozent winken. "Von unserem Keksteig kann man so viel essen, wie man will!", wirbt Constantin für sein Unternehmen. Angst vor Bauschmerzen brauche man nicht zu haben. Und das Produkt scheint anzukommen, vor allem Ralf Dümmel ist begeistert. "Meinen Sie nicht, dass es besser wäre, dass ich alle acht Sorten probiere?", fragt er die Gründer. Auch Maschmeyer scheint anfangs begeistert, er investiere aber lieber in Unternehmen, die gesünder oder jünger machen, sagt er. "38 Prozent für 210.000 Euro", lautet schließlich das Angebot, das Dümmel und Wöhrl den Gründern gemeinsam machen. Die beiden Gründer wollten zwar weniger von ihrem Unternehmen abgeben, gehen aber doch auf den Deal ein. "Das ist der Anfang von was ganz Großem", sagt Diana.