"Die Höhle der Löwen" startete im September mit Staffel 5. In Folge 6 stellten gestern Abend gleich sechs Gründer ihre Produkte vor. Mit dabei waren ein selbstauflösender Strohhalm und ein Lenkrad, das vor Unfällen schützt. Außerdem: Kokoschips.
"Die Höhle der Löwen": Produkte und Gründer in Folge 6
Konstantin Neumann mit "eatapple"
Mit seinen Mitgründern Philipp Silbernagel und Danilo Jovicic hat er einen plastikfreien Trinkhalm entwickelt, der wie ein Strohhalm ökologisch abbaubar und dazu sogar essbar ist. Die Fruchtbasis des Trinkhalms besteht aus Apfeltresten. Diese Apfelreste entstehen bei der Herstellung von Apfelsaft und besitzen einen hohen Zuckergehalt, einen niedrigen pH-Wert und einen geringen Eiweißgehalt. Reicht der grüne Anstrich, um die Investoren zu überzeugen? Nein. Carsten Maschmeyer wird sogar sehr direkt: "Das schmeckt scheußlich - trocken katastrophal und nass noch etwas schlimmer!" Die anderen Jury-Mitglieder zeigen immerhin Interesse am Produkt, investieren möchte letztlich aber niemand. "Ihr seid auf der richtigen Mission, aber es riecht komisch und schmeckt komisch", sagt Frank Thelen.
Kanokporn Holtsch mit "Pook"
Die Gründerin stellt den "Löwen” ihre "Pook Coconut-Chips” vor. Als Unterstützung hat sie ihre ganze Familie in die "Höhle der Löwen" mitgebracht. Die Chips sind vegan, glutenfrei und enthalten keinerlei Konservierungsstoffe. Die Löwen sind zunächst verwirrt vom Namen, als die Gründerin das aber mit "Fettes Schwein" übersetzt, löst sich die Stimmung. Und die Chips kommen an. "Dieses Angebot gilt nur 60 Sekunden", sagt Georg Kofler. Er möchte 300.000 für 26 Prozent der Anteile. Die Gründerin scheint gemerkt zu haben, dass auch seine Konkurrenten Interesse haben, und lehnt ab. Dagmar Wöhrl und Ralf Dümmel wollen noch einsteigen, die Gründerin gibt sich aber unnahbar, womit sie Frank Thelen ärgert: "Da bin ich raus. Ihr solltet auf den Partner schauen." Letztlich ist es Dümmel, der den Poker gewinnt. 200.000 Euro investiert er und erhält 20 Prozent der Anteile.
Katharina Baumann mit "Design Bubbles"
Während ihres BWL-Studiums kam die Liebhaberin von Wein und Interior Design auf die Idee, Kerzen aus leeren Champagnerflaschen herzustellen. Dafür werden die Flaschen aufgeschnitten und die Kerzen von Hand hineingegossen. Zum Einsatz kommt dabei ein Bio-Sojawachs, das je nach Typ leicht parfümiert ist. Als hochwertige Home Accessoires werden die Champagner-Kerzen anschließend weiterverkauft. Nach Jahren des Bootstrappings, in denen sie bereits ein respektables kleines Unternehmen aufgebaut hat, sucht sie nun nach Kapital in der Höhle der Löwen. Billig sind die Kerzen nicht, 79 Euro kostet das Stück. "Und das bezahlen Leute für eine abgeschnittene Flasche?", heißt es ungläubig aus der Jury. Die Investoren scheinen überzeugt vom Produkt, trotzdem will niemand recht mitgehen. Frank Thelen sei nicht auf Einrichtung spezialisiert, sagt er und steigt aus. "Einer der stärksten Auftritte überhaupt hier in der Höhle der Löwen", sagt Judith Williams, möchte aber auch nicht investieren. Am Ende ist es dann Dagmar Wöhrl, die sich den Deal sichert.
Dominic Strobel und Patrick Walte mit "Yogaboard"
Das hölzerne Balance-Board soll durch seine geschwungene Unterseite das Yoga-Training intensivieren. Das Sportgerät hat bereits großes Interesse bei Yogakursen, Fitnesstudios und sogar Sportmediziniern ausgelöst. Die beiden Gründer vertreiben ihre Bretter auch online direkt an fitnessbegeisterte Kunden. Fitnessbegeistert scheinen auch die Investoren zu sein, alle außer Ralf Dümmel stehen mal darauf. Thelen gibt sich unbeeindruckt: "Euer Board kickt mich nicht." Die anderen Investoren finden das Produkt zwar interessant, steigen aber trotzdem nicht mit ein. Der Markt sei zu klein, heißt es aus der Jury.
Andreas Plath mit "Trockenfix"
Auf den Trockenfix kann Wäsche spiralförmig aufgehängt werden. So können Kissenbezüge und Bettwäsche direkt an der Luft trocknen, platzsparend, faltenfrei und ohne elektrischen Strom. Das soll laut dem Hersteller sogar die Trockenzeit auf ein Drittel verkürzen. "Das ist keine Raketeninnovation - aber eine interessante Sache", sagt Kofler. Er möchte 200.000 Euro für 49 Prozent am Unternehmen. Da meldet sich noch Ralf Dümmel: "Du hast einen Problemlöser erfunden - und ich liebe es, Problemlöser richtig groß zu machen!" Er macht das gleiche Angebot und gewinnt den Deal.
Denis Güzelocak mit "CurveSYS"
Sekundenschlaf am Steuer ist eine ernstzunehmende Unfallursache. Einige Statistiken rechnen jeden vierten Unfalltoten diesem kurzen Bewusstseinsverlust zu. "CurveSYS" ist eine Sensorik fürs Auto, die feststellen kann, ob der Fahrer seine Hände am Lenkrad hat. Beginnen die Hände aufgrund von Sekundenschlaf oder Herzinfarkt abzurutschen, gibt das System Alarm. "Das ist ein Geschenk für meinen Papa", sagt Denis, der Gründer. Sein Vater war in einen Autounfall verwickelt, bei dem der Fahrer vom Lenkrad abgerutscht sei. 50 Prozent Anteile will der Gründer selbst behalten, da blocken die Investoren aber sofort ab: "Irreal!" Außerdem läuft die Präsentation nicht wie geplant. "Das Problem ist: Ihr als Gründer habt mich nicht überzeugt." Die Löwen sind unsicher. Mit einem Satz ändert sich das aber: "Wir hatten auch schon ein Kaufangebot für sechs Millionen", sagen die Erfinder. Die seien aber aus dem Ausland gewesen und sie wollten jetzt auf den deutschen Markt. Maschmeyer ist letztlich als einziger interessiert, er will 25,1 Prozent der Anteile für 300.000 Euro. Denis schlägt ein.