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Vorwürfe: "Machtmensch Putin": Manipulierte das ZDF den Dokumentarfilm?

Vorwürfe

"Machtmensch Putin": Manipulierte das ZDF den Dokumentarfilm?

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    Lügen über Wladimir Putin
    Lügen über Wladimir Putin Foto: Sven Hoppe, dpa

    Das ZDF steht derzeit heftig in der Kritik. Vor Weihnachten zeigte der Sender den Dokumentarfilm "Machtmensch Putin" - doch der soll laut verschiedenen Journalisten manipuliert gewesen sein. Bereits wenige Tage nach Ausstrahlung erhob das russische Staatsfernsehen schwere Vorwürfe. Nun haben auch zwei Journalisten für das Medienmagazin "Journalist" recherchiert - und halten die Vorwürfe für glaubhaft.

    Denn die Geschichte eines jungen Russen, der in dem Dokumentarfilm als Kronzeuge für den Einsatz russischer Soldaten in der Ostukraine dient, soll frei erfunden sein. Jurij Labyskin, der im Film Igor heißt, behauptet, 50.000 Rubel (umgerechnet etwa 560 Euro) für seine Aussagen in dem Film bekommen zu haben. Dafür soll er einen Separatisten gemimt haben. Doch wie es nun scheint, kämpfte Labyskin nie in der Ostukraine als Separatist. Auch der Journalist Moritz Gathmann ("Journalist") sagt dem Magazin Stern: "Es gibt absolut keine Belege für den Einsatz Labyskins im Donbass. Es gibt niemanden in Donezk, der ihn dort gesehen hätte. Es gibt keine Bilder, die ihn vor seinem Dreh mit Bobkow in der Ostukraine zeigen würden." Seine Aussagen seien ihm diktiert worden, soll Labyskin zuvor im russischen Fernsehen gesagt haben.

    ZDF bestreitet Vorwürfe an "Machtmensch Putin"

    Das ZDF bestreitet die Vorwürfe. "Das ZDF hat für die Dokumentation 'Machtmensch Putin' keine Dreharbeiten manipuliert und eine solche Manipulation auch nicht in Auftrag gegeben. Das Drehmaterial wurde in einem mehrstufigen Verfahren redaktionell überprüft, bevor es zur Ausstrahlung gelangt ist", teilte Robert Bachem vom ZDF dem Stern auf Anfrage mit. Bachem vermute, dass Labyskin vom russischen Geheimdienst unter Druck gesetzt worden sei, Vorwürfe gegen das ZDF zu erheben. AZ

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